Abteilung III b
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Die Abteilung III b war der militärische Nachrichtendienst der preußischen/deutschen Armee bis zum Ende des ersten Weltkrieges (1918). Der Nachrichtendienst wurde 1889 als Sektion im Generalstab begründet. Durch den Ersten Weltkrieg wird die Sektion zu einer Abteilung aufgewertet.
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[Bearbeiten] Aufgaben
Zunächst umfasste das Aufgabengebiet der A III b nur die Spionageabwehr. Eine Auslandsaufklärung war nur begrenzt vorhanden. 1893 wurden zur 'Russlandaufklärung' auch Nachrichtenstationen an den Grenzen des Reichs eingerichtet, so zum Beispiel in Gumbinnen, Jarotschin, Kempen, Lublinitz, Lyck, Soldau und Thorn.
[Bearbeiten] Chefs der A III b
- 1892 - 1895 Major Müller
- 1895 - 1900 Major Dahme
- 1900 - 1906 Oberstleutnant Brose
- 1906 - 1913 Oberstleutnant Wilhelm Meye
- 1913 - 1918 Oberstleutnant Walter Nicolai
[Bearbeiten] Gliederung
Im Zuges des Ersten Weltkrieges wird die Abteilung III b erheblich aufgerüstet. Die A III b wird in Presse, Propaganda, Nachrichtendienst und Abwehr gegliedert.
[Bearbeiten] Gliederung 1915
Die A III b war in drei Hauptabteilungen gegliedert, die unter dem Dach des 'Chef III b' zusammen gefasst waren.
- Chef III b
- Mobile Abteilung III b (OHL)
- Nachrichtendienst
- Spionageabwehr im Operations und Okkupationsgebiet
- Presse
- Neutrale Militärattachés
- III b West
- III b Ost
- NO Oberost
- NO Berlin
- Stellvertretende Abteilung III b (Berlin)
- Politik
- Nachrichtendienst
- Spionageabwehr in Deutschland
- Presse
- Kriegspresseamt
- Auskunftsstelle
- Oberzensurstelle
- Auslandsstelle
- Mobile Abteilung III b (OHL)
[Bearbeiten] Kriegsjahre und Auflösung
1917 wird eine ausdrückliche Ermächtigung zur Inlandsaufklärung erlassen. Nach dem Kriegsende wird die Abteilung aufgelöst. Insgesamt kann der Dienst große Erfolge für sich in Anspruch nehmen, hat aber trotz allem nach seinem letzten Chef Walter Nicolai keine kriegsentscheidende Wirkung gehabt. Rückschläge gibt es durch die Einrichtung der 'Kriegspressezensur', die durch die gezielte Verbreitung von positiven Nachrichten für den Zusammenbruch des Widerstandswillens der Bevölkerung sorgen.
Außerdem war die A III b einer massiven Konkurrenz durch den Marinenachrichtendienst (auch 'Nachrichtenabteilung' genannt) und den geheimdienstlichen Operationen des Auswärtigen Amtes ausgesetzt.