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Abū l-Hasan Banīsadr – Wikipedia

Abū l-Hasan Banīsadr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Abū l-Hasan Banīsadr
Abū l-Hasan Banīsadr

Abū l-Hasan Banīsadr (persisch ابوالحسن بنی‌صدر‎‎ [æbolhæˈsæn bæniːˈsædr]; * 22. März 1933 in Hamadan) war der erste gewählte Präsident des Iran nach der Islamischen Revolution 1979. Seine Amtszeit dauerte vom 25. Januar 1980 bis zum 21. Juni 1981.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Banīsadr studierte in Paris, war aber zuvor in den frühen 1960er Jahren in Iran an Demonstrationen gegen den Shah Mohammad Reza Pahlavi beteiligt. Er wurde mehrfach verhaftet und musste ins Gefängnis. 1963 wurde er während einer Protestaktion verwundet. Aufgrund der Verschärfung des staatlichen Vorgehens gegen oppositionelle Bewegungen durch den Geheimdienst SAVAK, floh Banīsadr nach Frankreich.

Dort schloss er sich der islamischen Exilopposition um Ajatollah Ruhollah Chomeini an, der 1978 selbst aus dem Irak nach Paris kam und den 1979 folgenden Umsturz vorzubereiten. Als Chomeini schließlich im Februar 1979 als Revolutionsführer und Hoffnungsträger in den Iran aufbrach, begleitete ihn Banīsadr und wurde sofort in die politische Führungsriege integriert. 1979 war er zunächst stellvertretender Wirtschafts- und Finanzminister, bis ins Jahr 1980 hinein auch Außenminister. Am 25. Januar 1980 wurde er vom Parlament zum ersten Präsidenten der Islamischen Republik Iran gewählt, Banīsadr erhielt 75,7  % der Stimmen [1] und am 4. Februar 1980 formell von Chomeini zum Präsidenten ernannt. [2]

Chomeini hatte darauf bestanden, dass Geistliche keine Regierungsämter bekleiden sollten, was Banīsadr entgegenkam. Eine iranische Zeitung beschrieb Banīsadr als Stalin plus Abraham Lincoln plus Don Quichotte. [3] Während seiner Amtszeit wurde er beschuldigt, im Ersten Golfkrieg die Streitkräfte des Iran mangelhaft geführt zu haben. Dies wurde zum Anlass genommen, das Oberkommando der Streitkräfte vom Präsidenten zum obersten Rechtsgelehrten zu transferieren.

[Bearbeiten] Sturz und Exil

Am 21. Juni 1981 wurde Banīsadr vom iranischen Parlament als politisch inkompetent erklärt und von seinem Posten als Präsident der Republik abgesetzt. Sein Versuch, die Macht der Mollas im Staat zu beschneiden, konnte nach Ausarbeitung der iranischen Verfassung durch die Expertenversammlung nur mittels Konterrevolution erfolgen. Er floh unter abenteuerlichen Bedingungen, nach unbestätigten Berichten als Frau verkleidet [4] mit Hilfe der Modjahedin am 29. Juni 1981 nach Frankreich, wo er bis heute lebt.

Sein letztes vielbeachtetes öffentliches Auftreten hatte er als Zeuge im Mykonos-Prozess. [5]

Im April 2007 war er in einem Interview mit Bahman Nirumand der Überzeugung:

dass Iran nicht die Fähigkeit besitzt, die Bombe zu bauen, zumindest nicht in absehbarer Zukunft. Natürlich würden die Radikalen gerne Nuklearwaffen besitzen. Aber auch sie wissen, dass sie weit davon entfernt sind. Warum insistieren sie aber darauf, Uran anzureichern, warum setzen sie das Land Gefahren aus, die schwere Folgen haben können? Weil sie ohne Krisen nicht existieren können. [6]

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Christopher de Bellaigue: Im Rosengarten der Märtyrer, München 2006, S. 99
  2. Die Islamische Republik Iran. Hans Georg Ebert, Henner Fürtig, Hans-Georg Müller. Akademie-Verlag Berlin. 1987. ISBN: 3-05-000079-1 Seite 459
  3. http://www.zeit.de/1980/06/Der-Mann-der-Stunde?page=all
  4. http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=14334231&top=SPIEGEL
  5. http://www.zeit.de/1996/43/Unter_Zugzwang?page=all
  6. Iran Report 05/2007 der Heinrich Böll Stiftung

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks


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