8. Bersaglieri-Regiment
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Das 8. Bersaglieri-Regiment ist ein mechanisierter Infanterieverband des italienischen Heeres. Es ist in Caserta (Kampanien) stationiert und untersteht der Bersaglieri-Brigade Garibaldi (ebenfalls in Caserta).
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[Bearbeiten] Organisation
Dem ausschließlich mit Disziplinar- und Verwaltungsaufgaben betrauten Regimentskommando untersteht eine für Infrastruktur, Reservisten usw. zuständige Standorteinheit und ein ausschließlich für operative Aufgaben zuständiger Bataillonsstab. Diesem untersteht eine Stabs- und Versorgungskompanie, drei mechanisierte Kompanien und eine Kampfunterstützungskompanie.
Die Stabs- und Versorgungskompanie gliedert sich in vier Züge: einen Stabs- und Fermeldezug, einen Verwaltungszug, einen Logistikzug und einen Sanitätszug.
Die drei mechanisierten Kompanien gliedern sich jeweils in eine Stabs- und Versorgungsgruppe, drei mechanisierte Züge (mit je vier Schützenpanzern vom Typ Dardo und u.a. je vier Panzerfaust 3) und einen Kampfunterstützungszug (mit 60 mm-Mörsern, MILAN-Panzerabwehrraketen, Aufklärern und Scharfschützen).
Die Kampfunterstützungskompanie verfügt über einen schweren Mörserzug (120 mm), einen Panzerabwehrzug (TOW) und einen Aufklärungszug (u.a. mit einer Scharfschützengruppe).
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] 1861 bis 1943
Das 8. Bersaglieri-Regiment wurde am 1. Januar 1871 aus Teilen des 3. Bersaglieri-Regiments aufgestellt. 1911 und 1912 nahm es am italienisch-türkischen Krieg teil. Im Ersten Weltkrieg kämpfte das Regiment u.a. im Cadore und am Piave. 1937 kam es vorübergehend zur 3. Schnellen Division "Principe Amedeo Duca d'Aosta", um dann 1938 Teil der neuen Panzerdivision "Ariete" zu werden, mit der es im Frühjahr 1939 in Albanien zum Einsatz kam. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verbot Mussolini aus politischen Gründen bis 1941 die Verlegung der wenigen motorisierten und gepanzerten italienischen Divisionen von der Poebene nach Nordafrika, wo sie im Krieg mit Großbritannien die einzigen in dieser Region brauchbaren Kräfte gewesen wären. Das 8. Bersaglieri-Regiment traf dann zusammen mit der "Ariete" fast zeitgleich mit Erwin Rommel in Nordafrika ein, unter dem es bis Mai 1943 kämpfte. Nach dem Kommandeur, Oberst Ugo Montemurro, als "Kampfgruppe M" oder "Kolonne M" bezeichnet, operierte das Regiment oft unter dem direkten Befehl Rommels, so am 8. April 1941 bei Derna und El Mekili, wo es die 2. britische Panzerdivision des Generals Gambier-Parry zerschlug, welcher sich mit zwei weiteren Generalen und 2.700 Mann den Bersaglieri ergab. Montemurro erhielt von Rommel das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Kurz danach kämpfte das 8. bei Tobruk, Sollum und Ain el Gazala gegen Commonwealth-Truppen. Gegen Ende des Jahres war es mit allen anderen Bersaglieri-Regimentern an der erfolglosen Gegenoffensive Rommels beteiligt, zeichnete sich jedoch u.a. bei Bir el-Gobi aus, wo man etwa 50 Panzer der 22. britischen Panzerbrigade mit Panzerabwehrkanonen vernichtete. Einen ähnlichen Erfolg erzielten die Bataillone des 8. bei Sidi Rezegh. 1942 kämpfte das 8. Bersaglieri-Regiment bei Ain el Gazala und Bir Hacheim. Am 28. Mai nahm es bei El Kerua ein Artilleriebataillon gefangen, am 5. Juni warf es bei Dahar el Aslag unter schweren Verlusten britische Panzertruppen zurück. Nach dem Fall von Tobruk drang es mit der "Ariete" an der Spitze der deutschen und italienischen Verbände bis nach Ägypten vor. In der Ersten Schlacht von El Alamein geriet das 8. Bersaglieri-Regiment bei Deep Well Mitte Juli 1942 ins Abseits und wurde von britischen Panzertruppen eingekreist und fast vollständig aufgerieben. In den Wochen danach gelang trotz erheblicher logistischer Probleme durch eintreffenden Ersatz die Zusammenstellung von zwei Bataillonen. Mit diesen nahm es Ende Oktober 1942 im Rahmen der Panzerdivision "Ariete" an der Zweiten Schlacht von El Alamein teil. In der Depression von Bad el Qattara kämpfte das Regiment vom 24. Oktober bis zum 4. November an Ort und Stelle bis zu seiner völligen Vernichtung. Insgesamt fielen in der Schlacht 17.000 italienische Soldaten. Die wenigen Überlebenden des 8. Bersaglieri-Regiments wurden von zwei Bataillonen des 7. Bersaglieri-Regiments aufgenommen. Mit diesen beiden Bataillonen entstand das 8. Regiment kurz nach der Schlacht wieder. Bei Marsa el Brega kam noch ein drittes hinzu. Bis zum Ende des Jahres konnte sich das Regiment bis nach Tunesien zurückziehen, wo es dann mit der Division "Giovani Fascisti" (die bis dahin fast nur aus Bersaglieri bestand) an der Schlacht um Tunesien teilnahm. An der Mareth-Linie im Süden scheiterte im März 1943 vor allem am Widerstand des 8. Bersaglieri-Regiments ein britischer Angriff, der mit etlichen bekannten Verbänden vorgetragen worden war (u.a. Bataillone des Black Watch Regiment). Gegen Ende des Monats musste sich das Regiment auf höheren Befehl hin nach Akarit zurückziehen, wo es Anfang April nochmals zu heftigen Kämpfen kam. Das 8. Bersaglieri-Regiment beendete seinen Einsatz in Afrika in der Schlacht auf dem Takrouna bei Enfidaville (Höhe 141). Hier scheiterten vorübergehend die Angriffe einer neuseeländischen und einer indischen Division. Am 13. Mai 1943 stellten alle italienische Truppen der 1. Armee auf Befehl von Giovanni Messe das Feuer ein.
Das 8. Bersaglieri-Regiment entstand im Sommer 1943 in Verona erneut, wurde aber am 8. September im Zug des Waffenstillstands mit den Alliierten aufgelöst.
[Bearbeiten] 1949 bis heute
Es wurde am 15. September 1949 im Rahmen der neuen Panzerdivision "Ariete" im Nordosten Italiens wiederaufgestellt. Als die Division 1975 im Zug einer Heeresreform neugegeliedert wurde, entstand aus dem 8. Bersaglieri-Regiment der Stab der neuen 8. Bersaglieri-Brigade "Garibaldi". Diese führte neben einem Artillerie- und einem Panzerbataillon die Bersaglieri-Bataillone "Cernaia" (3.), "Caprera" (11.) und "Castelfidardo" (26.). Das Bataillon "Cernaia" übernahm auch die Truppenfahne des 8. Regiments. Kurz danach leistete es wertvolle Hilfeleistungen nach einem schweren Erdbeben im Friaul, 1980 auch nach einem weiteren Erdbeben in Kampanien. 1983 kam das Bataillon "Cernaia" bei einem Friedenseinsatz im Libanon zum Einsatz. 1991 verlegte man die gesamte Brigade "Garibaldi" ins süditalienische Caserta, wo sie als eine der ersten in Italien professionalisiert wurde und alle Wehrpflichtigen verabschiedete. Im Juni 1993 entstand das 8. Bersaglieri-Regiment vorwiegend aus Traditionsgründen wieder und übernahm das 3. Bersaglieri-Bataillon "Cernaia". In den Jahren danach nahm der Verband zusammen mit der Brigade "Garibaldi" an fast allen Auslandseinsätzen der italienischen Armee teil, vor allem auf dem Balkan und auch im Irak.