Wappn
Aus Wikipedia
Der Àrtikl is im Dialekt „Obaboarisch“ gschriem worn. |
A Wappn (hochdeitsch Wappen) is a Zeich'n in Form vo am Wappnschild für a Person oda a Gruppn wia zum Beispui für
- a Famui, bsonders für a Adelsfamui
- a Zunft
- a Student'nvabindung
- an Bischof,
- kirchliche Amtsträga
oda a Gebietskörperschaft, zum Beispui für
- a Gmoa oda
- a Stodt,
- an Landkreis,
- a Bundesland,
- an Kanton oda
- an Stoodt
D Regeln vo Beschreibung und Gestaltung von am Wappn, d' Herkunft und d' Bedeutung wern in da Historisch'n Hilfswissenschaft gnennt Heraldik erklärt.
Inhaltsverzeichnis |
[dro werkln] Ursprung
D Wappn san in ihra klassisch'n, mittelalterlich'n Form in da erst'n Hälft vom 12. Jahrhundert, da Zeit vo de Kreizzüg – oiso unta andam im Zusammenhang mit'm Auftret'n vo große Ritterheere – entstand'n.
In am Ritterheer, bei große Vasammlungen und bsonders bei Turniere hot ma weg'n da Rüstung nimmer gscheid sogn kenna, wer jetza da zum wem ghead und wer ned. Wos hoid a bsonders bei am Wettkampf scho bläd war, weisst ned gwusst host, wemst jetz oane zünd'n konnst und wem bessa ned. So hod ma dann farbliche und symbolische Sachan auf's Schild aufegmoid oda Fahna gmacht.
Dabei ham's dann so gnannte kontrastierende Farb'n gegaranand gsetzt, um d' Erkennbarkeit a vom Weit'm aus zum garantieren. D' Heraldik red da vom Gegensatz vo de Farb'n rot, schwarz, blau, grün und Metallen suibern und goidan.
S Wort „Wappn“, mittelhochdeutsch wâpen, is in seina Herkunft gleich mit'm Wort „Waffen“. Da Bedeutungswand'l vo wâpen = Waffen auf wâpen = Abzeichen auf de Waffen is im 12. Jahrhundert kemma. Bsonders g'eignet war's Schild und a da Helm. Deshalb san's a d Hauptbestandteile vo de Wappn.
[dro werkln] Grundform
In da Wappnbeschreibung, Blasonierung, werd des Aussehen von am Wappn gregelt, und ko dadurch in vaschiedena Weis'n dargstellt werdn. Ois Hoheitszeich'n dienen, davo abweichend, aber in da Regl oiwei ganz frappiernde Darstellungsmusta.
In da Darstellung vo am Wappn werd'n vordringlich d Farb'n rot, blau, grün und schwarz sowia d' Metalle Goid (gelb) und Suiba (weiß) hergnumma, auf'm Kontrast beruht a d' Fernwirkung vo am Wapp'n. Daher soitat in de Wappn d' Farb bloß an Metall stoßen - ja ned Farb auf Farb und Metall auf Metall. Ausnahmen hods dabei aba a gebm und a hams d Farb'n braun, fleischfarb'n, purpur, orange und grau hergnumma. Wega da Erkennbarkeit auf'd Weit'n hot ma da bsonders gern Figur'n draufgmoid. Und weils des gmacht ham, ko ma heit ganz gut sogn, wann nachad welches Wappn gmoid und hergnumma word'n is.
Meist'ns hod a a jeds Wappn a eigene Gschicht, de erklärt, warum a Fabelwes'n, a Wappntier, a Symbol oder a bstimmte Farb hergnumma word'n is. Ma sogt zu dene Wappne a rednde Wappn, weils probiert ham, mit Buid'n d' Wörta zum moin.
[dro werkln] Familienwappn
S Wappn vo na Famui ham bloß d' Ahnen vo na Famui trogn deafa, und de ham in direkta, männlich'n Linie vo da Famui sei miassn. Ois Nachweis, daß ma des Wappn trogn deaf, is des ganze in na Wappnrolle eitrogn word'n. Allerdings gibts in ganz Deutschland koa Zentrale Wappenroll'n, in der ma olle Wappn seng kanntat.
S Wappn is historisch unmittelbar mitßm Nama vo na Famui vabund'n. Und aus dem Grund gibts a in Deutschland den § 12 (BGB, Namensrecht – Schutz vom Nama). Jeda führungsberechtigte Träger vo am Familienwappn ko jedm, der ned des Recht dazua hod, d' Weiterführung vabiet'n. Führungsberechtigt is jeda, der nachweis'n ko, dassa vom Stammvater - den da Wappenstifter genennt hod – abstammt. Nur weil oana genauso hoast, hoast des no lang ned, daß a a des Wappn trogn derf. Ma muas zumindest nachweis'n, daß ma vawandt is mit dene, de deafan. Wega da Rechtssichaheit sollt daher a jeder Wappenstifter sei Wappn in da Wappnrolle eitrog'n lassen. Um a Wappn aber zum schütz'n, muass des ned unbedingt da drin steh. A weng kompliziert is scho.
A heraldische Nachahmung hod ma, wenn trotz Vaänderung vo am Wappn, Kennzeichen, Emblem etc. d' Mark'n an Charakter vo da „Darstellung vo am Wappn, Kennzeichen, Emblem etc.“ aufweist und vom Vakehr ois soichans aufgfasst werd (so da Beck'sche Kommentar zum Markenrecht, Dr. Karl-Heinz Fezer, München 1999, Art. 6ter PVÜ, RdNr.: 4; Quelle: HABM, 18.2.2002).
Bei de Österreicher is mit'm Adelsaufhebungsgesetz aus'm Jahr 1919, s Trog'n vo Adels- oda Familienwappn vabot'n. In da Praxis hoit si zwar koana dro, aber dafüa ko a jeder a jeds Wappn nachmache, und ma ko dann koam oans mit'm Advokaten auf'n Deckel hauen wia in Deitschland.
[dro werkln] Literatur
- Ottfried Neubecker, Großes Wappen-Bilder-Lexikon, Der bürgerlichen Geschlechter Deutschlands, Österreichs und der Schweiz., München: Battenberg Verlag, 1985, ISBN 3-87045-906-9
- Václav Vok Filip, Einführung in die Heraldik, Stuttgart: Steiner, 2000, ISBN 3-515-07559-3
- Adolf Matthias Hildebrandt (Begr.), Ludwig Biewer (Bearb.), Wappenfibel: Handbuch der Heraldik, hrsg. vom Herold, Verein für Heraldik, Genealogie und Verwandte Wissenschaften., 19., verb. und erw. Aufl., bearb. im Auftr. des Herolds-Ausschusses der Deutschen Wappenrolle von Ludwig Biewer, Neustadt an der Aisch: Degener, 1998, ISBN 3-7686-7014-7
- Birgit Laitenberger, Maria Bassier, Wappen und Flaggen der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Länder: allgemeine Einführung in die Staatssymbolik einschließlich Hymnen, Feier- und Gedenktage, Köln (u. a.): Heymann, 2000, ISBN 3-452-24262-5
- Gert Oswald, Lexikon der Heraldik, Mannheim: Bibliographisches Institut, 1984, ISBN 3-411-02149-7
- Johann Siebmacher (Begr.), Horst Appuhn (Hrsg.) Johann Siebmachers Wappenbuch von 1605, München: Orbis-Ed., 1999, ISBN 3-572-10050-X
[dro werkln] Weblinks
Wiktionary: Wappen – Bedeitungsaklärungen, Woatherkunft, Synonyme und Übasetzungen |
[../../../../../de/articles/s/i/e/Commons%7ESiebmachers_Wappenbuch_4ee3.html?uselang=de Commons: Siebmachers Wappenbuch] – Buidl, Videos und/oda Audiodatein |
- Intanazionàls Archiv vo Ståd- und Gmoawåppn (englisch). De gresste Såmmlung vo öffntliche Wåppn
- Große Såmmlung vo Ortswåppn
- Wåppnbiacha vom Siebmacher mid Nåmanslistn und Wåppntåfen vo Östareich und Dänemark
- A Knotnpunkt zum Thema Wåppnkunde
- D'Regün vo da Heraldik in ana bünding Zsåmmfåssung mid diaktische Zeichnungen, ana Fotosåmmlung vo Wåppn mid Erklätungen und ana Wåppnsåmmlung vom Mittlrhein-Mosl-Gebied
- A grafisch erschtklassige französische Seitn mid Åwatausnde vo Wåppndårstöllungen in an modulàrn Afbau, mid geografischm Index, Nåmansindex und vor åim erschtklassig grafisch afg'årwate mittlåitaliche Wåppnroin
- Supane englische Seitn vom Timms Brian mid vüi mittlåitaliche Wåppnroin in grafisch spitznmäßig afg'årwata Form
- Åide Wåppn vo da Ãfångszeid bis zum End vo de Greizziag
- Da genealogisch-heraldische Webkatalog vo da Schweiz mid ana großn Wåppnsåmmlung