Deitschöstareich
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Der Àrtikl is im Dialekt „Stådt-Såizburgarisch“ gschriem worn. | |
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Da Begriff „Deitschöstareich“ beschreibt zwà untaschiedliche Themen: → dé inofizielle Bezeichnung vô dé üwawiengd deitschspråching Kronlända vô da östareichischn Reichshöiftn (Cisleithanien) vô da k.u.k. Monarchie |
| Repubblik Deitschöstareich Republik Deutschösterreich |
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| Åmtsspråch | Deitsch Regionàle Språchn: Kroàtisch, Slowénisch, Ungarisch, Tschechisch, u. a. |
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| Hauptstådt | Wean | ||
| Stååtsform | Repubblik | ||
| Bundespräsident | |||
| Bundeskånzla | Dr. Kårl Renna | ||
| Gliadarung | 9 Prowinzn und 3 Eîschlussgebiete | ||
| Flächn | 118.311 km² | ||
| Eîwohnazåih | 10,37 Mil. | ||
| Stååtsgrindung | 21. Oktoba 1918 | ||
| Währung | 1 Krone = 100 Heller | ||
| 's beånspruchte Stååtsgebiet 1918 | |||
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Dé Repubblik Deitschöstareich is a Stååt in Mittleuropa gwesn, der vô 1918 bis 1919, aus dé üwawiengd vô Deitsche besiedltn Gebiete vô da Östareichisch-Ungarischn Monarchie, nåchm Zafåi vô dera, hervurgånga is.
Da Zafåi vô da Monarchie, nåchm Erstn Wöidkriag (nåch da Kapitulazjon vô Östareich-Ungarn) is nimma aufzhåitn gwésn. Dé Kronlända Böhmen und Mährn sowia da vô Slowakn besiedlte Teil vô da ungarischn Reichshöiftn, håbm sé entschlossn an Tschechoslowakischn Stååt zgründn und dén nåch da Kapitulazjon ausgruaffm. Dé slowénisch, kroàtisch und serbisch besiedltn Teile vô da östareichisch-ungarischn Monarchie håbm sé mid Serbien und Montenegro zåmmgschlossn und 's Königreich vô dé Serbm, Kroàtn und Slowénen ausgruaffm. Da greßte Teil vôm Kronlånd Galizien und Lodomerien san unta poinische Hoheit kemma und san an gråd vurher gründetn Poinischn Stååt ãgschlossn wurn. Dé deitschn Åbgeordnetn vôm östareichischn Reichsråt håbm sé daher entschlossn dé Repubblik Deitschöstareich auszruaffm und dé mid da ebmso gråd gründetn Deitschn Repubblik dé ausm Deitschn Reich hervurgånga is z' vaeining.
Inhaltsverzeichnis |
[dro werkln] Deitschöstareich in da k.u.k. Monarchie
Dé Bezeichnung Deitschöstareich ( oda à Deitsch-Östareich) is a informelle Bezeichnung fir dé üwawiengd deitschspråching Kronlända vô da östareichischn Reichshöiftn (Cisleithanien) vô da k.u.k. Monarchie gwesn. Åndare inofizielle Beizeichnungen san à no "deitsche Kronlända" oda à "deitsche Erblånde" gwesn. 1910 håd ma voignde Kronlända vô Cisleithanien dazuazöiht:
- Voràrlberg
- Gefürstete Gråfschåft Tiroi
- Herzogtum Såizburg
- Herzogtum Kärntn
- Herzogtum Steiamårk
- Erzherzogtum Östareich oba da Enns (Owaöstareich)
- Erzherzogtum Östareich unta da Enns (Niedaöstareich)
Néd dazuazöiht håd ma Deitsch-Westungarn ('s heitige Burnglånd) weil dés zur ungarischn Reichshöiftn ghert håd und dé deitschspråching Gebiete vô Böhmen und Mährn (Deitschböhmen und Sudetnlånd).
[dro werkln] Proklamazjon vô da "Repubblik Deitschöstareich"
Nåchm Zafåi vô Östareich-Ungarn in Foing vôm Erstn Wöidkriag, san am 21. Oktoba 1918 dé z' létzt 1911 gwöihdn Åbgeordnetn vô dé deitschspråching Gebiete vô da östareichischn Reichshöiftn vô da k.u.k. Monarchie im niedaöstareichischn Låndhaus in Wean åis "prowisorische Nazjonàlvasåmmlung vôm söibständing Stååt Deitschöstareich" zsåmmtredn. Zu dé Präsidéntn vô dera Vasåmmlung san da deitschnazjonàle Frånz Dinghofa, da kristlichsozjàle Jodok Fink und da Sozjàldemokrat Kårl Seitz gwöihd wurn.[1] Dé Repubblik håd sé aufs Söibstbestimmungsrecht vô dé Vöika und dåmit aufs 14-Punkte-Progràmm vôm amerikanischn Präsidéntn Wilson beruafm. Låndeshauptståd vô da Repubblik is Wean wurn; Stååtskånzla da Sozjàldemokrat Kårl Rénna.
Nåchdem da letzte Kaisa vô Östareich-Ungarn, da Håbsburga Kårl I., am 11. Nowemba 1918 auf jegliche Beteiligung ån dé Stååtsgschäfte vazichtet håd, håd dé prowisorische Nazjonàlvasåmmlung mid nur zwà Gengstimmen 's "Gesetz über die Staats- und Regierungsvorm von Deutschösterreich"[2] beschlossn, wöichas am söibm Tåg no vakündt wurn is. Dé beidn erstn Àrtikl håbm wia foigt glautet:
->Ånmerkung: Text im originàln Wortlaut (Hochdeitsch)- Artikel 1
- Deutschösterreich ist eine demokratische Republik. Alle öffentlichen Gewalten werden vom Volke eingesetzt.
- Artikel 2
- Deutschösterreich ist ein Bestandteil der Deutschen Republik. Besondere Gesetze regeln die Teilnahme Deutschösterreichs an der Gesetzgebung und Verwaltung der Deutschen Republik sowie die Ausdehnung des Geltungsbereiches von Gesetzen und Einrichtungen der Deutschen Republik auf Deutschösterreich.
[dro werkln] Söibsvaständnis vô da Repubblik
's politische Söibstvaständnis vô da Repubblik Deitschöstareich is seinazeit eîdeitig großdeitsch ausglegt gwesn. Dés håd sé à vüifåch aus dé Zitate vô da dåmåling politischn Führungsschicht gspiaglt. Dé politischn Partein san dåmåis no da Meinung gwesn dé gsåmtn gschlossenen deitschspråching Gebiete vô da Monarchie mit da Deitschn Repubblik vaeining z' kenna und håbm dés intensiv vurbereitet. Am 4. Feba 1919 håbms eîstimmig voingde Grußworte ån an Deitschn Reichståg gschickt:
- Wir hoffen, daß es der deutschen Nationalversammlung im Vereine mit der deutschösterreichischen Volksvertretung gelingen wird, das Band, das die Gewalt im Jahre 1866 zerrissen hat, wieder zu knüpfen, die Einheit und Freiheit des Deutschen Volkes zu verwirklichen und Deutschösterreich mit dem deutschen Mutterlande für alle Zeiten zu vereinen.
Im Fruahjåhr 1919 håbm dé Vahåndlungen zwischm Deitschn Reich und Deitschöstareich, midm Endzüi vô da Vaeinigung vô dé beidn deitschn Stååtn, begunna. Da deitsche Reichsaußnminista Gråf Brockdorff-Rantzau und da deitschöstareichische sozjàldemokratische Stååtssekretär fir auswärtige Ãgelengheitn, Otto Baua, håbm in Berlin a Geheimåbkommen, wöichas 'n Beitritt regln soitad, gschlossn. Dé wichtigstn Punkte wårn:
- ->Ånmerkung: Text im originàln wortlaut (Hochdeitsch)
- § 1. Die deutsche Reichsregierung und die deutschösterreichische Regierung sind überein gekommen, mit tunlichster Beschleunigung über den Zusammenschluß des Deutschen Reiches und Deutsch-Österreich einen Staatsvertrag abzuschließen, der den beiderseitigen Parlamenten zur Genehmigung vorgelegt und sodann ratifiziert werden soll.
- §2. Nach Ratifizierung des Vertrages soll die Durchführung des Zusammenschlusses durch Reichsgesetze erfolgen, bei deren Beratung und Verabschiedung deutsch-österreichische Vertreter in den gesetzgebenden Körperschaften des Deutschen Reiches bereits mitwirken werden.
- "§3. Der Zusammenschluß soll auf der Grundlage erfolgen, daß Deutsch-Österreich als selbständiger Gliedstaat in das Reich eintritt. Die Beziehungen Deutsch-Österreichs zu den anderen Gliedstaaten und zum Reich regeln sich nach den Bestimmungen der Reichsverfassung, soweit nicht der Vertrag Sonderbestimmungen vorsieht.
Deitschöstareich wàrad beim Eîtritt ins Deitsche Reich unta völliga Wåhrung vô da deitschöstareichischn Identität und seina historisch gwåggsenen Strukturn a deitscha Teilstååt worn; seî Stellung unta dé deitschn Teilstååtn wàrad sogår unåbhängiga åis wia dé vôm Freistååt Bayan gwesn.
Weitas is vô beide Seitn beschlossn worn, dass Wean dé zwoate Reichshauptstådt worn wàrad und da Deitsche Reichståg jährlich â Sitzung durt åbhåitn hätt miassn.
[dro werkln] Prowinzn
Midm Gsétz vôm 22. Nowemba 1918 håd dé prowisorische Nazjonàlvasåmmlung Ånspruch auf dé Gebietshoheit üwas gschlossene Siedlungsgebiet vô dé Deitschn innahåib vô dé im Reichsråt vatretnen Königreiche und Lända erhobm. Dé tåtsächliche Hoheit håd da Stååt ålladings nur aufs ungefähr heitige Stååtsgebiet vô Östareich ghåbt (Südtiroi is schô italienisch, Deitschböhmen und 's Sudetnlånd tschechisch, dé Untasteiamårk vô dé Trubbm vôm SHS-Stååt bsétzt gwesn). Dé proklamiarte Repubblik håd 118.311 km² umfåsst und 10,37 Mil. Eînwohna ghåbt, bestehnd aus dé Prowinzn:
- Niedaöstareich (midm Deitsch-Südmährischn Kreis undm deitschn Gebiet um Neibistritz)
- Owaöstareich (midm Kreis Deitsch-Südböhmen)
- Steiamårk (ohne dé südslawischn Gebietsteile)
- Kärntn (ohne dé südslawischn Gebietsteile)
- Tiroi (mid Deitsch-Südtiroi inkl. da Ladinischn Gebiete, mid Ausschluss vô Walschtiroi)
- Voràrlberg
- Såizburg
- Deitschböhmen
- Sudetnlånd
- dé „Eîschlussgebiete“ Iglau, Oimütz und Brünn
- Deitsch-Westungarn
[dro werkln] Da Vatråg vô Saint-Germain
Midm Vatråg vô Saint-Germain, wöicha am 10. Septemba 1919 vôm Stååtskånzla Kårl Renna untazeichnet wurn is, is da Nåm vô da Repubblik auf "Repubblik Östareich" gändat wurn. Ãschlussbestrebungen ån Deitschlånd san mid dem Vatråg untabundn und vabotn worn. Aussadém san dé Stååtsgrénzn féstglégt worn und da Beschluss ergånga dass foignde Gebiete vô da Repubblik Deitschöstareich åbtretn wern håbm miassn:
- Deitsch-Böhmen, 's Sudetnlånd, da Böhmawåidgau und Deitsch-Südböhmen sowia Deutsch-Südmährn san mid rund 27.000 km² ån dé Tschechoslowakei åbtretn worn. In dé Gebiete håbm üwa 3,2 Milljonen Deitsche glebt.
- 's westliche Üwamurgebiet is åis ehemåliga Teil vô Deitsch-Westungarn ebmfåis bei Ungarn vabliebm.
- Ån an SHS-Stååt håd d' Untasteiamårk mit 5.900 km² åbtretn wern miassn. Dé Bevökarung håd zu ana deitlichn Mehrheit aus Slowénen beståndn. Dé greßan Städt in dem Gebiet san mehrheitlich deitsch besiedlt gwésn währnd dé ländlichn Gebiete slowénisch besiedlt gwésn san.
- Dé Gmoandn Seelånd, Mießtåi und Untadrauburg håbm gemeinsåm 430 km² umfåsst und san ån an SHS-Stååt gfåin. Dé Bevökarung is mid ana deitlichn Mehrheit slowénisch gwesn.
- 's Kanàltåi is mid 332 km² und ' Hauptort Tarwis ån Italien gånga. Dé Bevölkerung håd zu an üwawiegndn Teil aus Deitsche und Slowénen beståndn.
- Südtiroi håd 7.400 km² umfåsst und håd 202.400 Deitsche, 9.000 Italiena und 9.900 Ladina aufgwiesn. Es is ohne Åbstimmung ån Italien gånga.
's Burnglånd is erst midm Vatråg vô Trianon, wöicha mid Ungarn am 4. Juni 1920 åbgschlossn worn is, ån Östareich gånga.
Weitas san im Vatråg Reparazjonszåhlungen bestimmt worn, sowia dé Entwåffnung vôm Östareichischn Heer festglegt worn. Es is a Berufsheer in da Stärkn vô 30.000 Mã festglegt worn.
Aus heitiga Sicht kã gsågt wern, dass da Friednsvatråg vô Saint-Germain midunta àna der Punkte gwesn san, dé dés scheitan da erstn Repubblik vaursåcht håbm.
[dro werkln] Quöin
[dro werkln] Fuaßnotn
- ↑ Provisorische Nationalversammlung im Österreich-Lexikon aeiou.at
- ↑ Gesetz vom 12. November 1918 über die Staats- und Regierungsform von Deutschösterreich, Internetauftritt der Österreichischen Nationalbibliothek
