Xen
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Xen | |
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Entwickler: | Universität Cambridge |
Aktuelle Version: | 3.2.1 |
Betriebssystem: | - (siehe Details) |
Kategorie: | Virtualisierung |
Lizenz: | GPL |
Deutschsprachig: | nein |
Website: | http://www.cl.cam.ac.uk/../xen/ |
Die Software Xen ist ein Virtuelle-Maschinen-Monitor (VMM), der an der Universität Cambridge entwickelt wird.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Details
Xen läuft direkt auf der Hardware (x86, IA-64, PowerPC). Diese wird für die darauf laufenden Systeme (Domains) paravirtualisiert. Dabei wird eine sehr hohe Performance erzielt, da die Hardware nicht emuliert wird, sondern diese den Gastsystemen mit einem sehr kleinen Overhead zur Verfügung gestellt wird.
Die Gastsysteme (Domains) können unter anderem Linux und NetBSD sein. Auf der Brainshare 2005 stellte Novell eine Portierung von NetWare auf Xen vor. Seit der Version 3.0 können Betriebssysteme, wie z. B. Microsoft Windows, dank speziell dafür entwickelter Prozessorerweiterungen, wie etwa Intel VT oder AMD-V (auch AMD Pacifica genannt), ohne Modifikationen mit Xen genutzt werden. Andere Portierungen sind geplant.
Xen setzt eine Ebene unter den normalen Betriebssystemkerneln an und zieht eine abstrahierende Schicht zwischen der Hardware und den Gastsystemen ein; es wacht als ein so genannter Hypervisor über die Verteilung der Ressourcen – wie CPU-Zeit, I/O-Zyklen u. a. – an die Gast-Systeme.
Die zu beherbergenden Kernel müssen dabei an die Xen-Architektur angepasst werden, daher ist es zunächst einmal nur für quelloffene Systeme möglich, auf Xen portiert zu werden.
Xen unterscheidet dabei privilegierte (sog. Domäne-0) und unprivilegierte Domänen, d. h. virtuelle Systeme. Die Domäne-0 hat die volle Kontrolle über das System und die anderen Gast-Domänen.
Unter einer „normalen“ Distribution wird Xen installiert und eingerichtet. Das sind im wesentlichen der Kernel und ein paar Userland-Werkzeuge. Danach wird der Computer neu gestartet und der Xen-Kernel geladen. Anschließend wird Domain-0, die die anderen Domains steuert, gestartet. Mit den Xen-Tools werden andere Domains gestartet, die mit einem Xen-Kernel laufen. So können viele verschiedene Distributionen mit unverändertem Ring parallel laufen. Die Anzahl der laufenden Gastsysteme ist nur durch die Ressourcen (CPU, Arbeitsspeicher usw.) des Rechners beschränkt.
Die einzelnen Gastsysteme werden voneinander sehr stark isoliert und laufen annähernd so schnell, als ob sie direkt auf der Hardware liefen. Diese Eigenschaft unterscheidet Xen von den anderen Verfahren wie UML, VMware-Workstation oder -GSX-Server usw. und entspricht in etwa dem kommerziellen Produkt VMware ESX-Server.
[Bearbeiten] Xen-Unterstützung in Betriebssystemen
In den Linux-Distributionen SuSE Linux ab Version 9.3 und in Fedora Core Linux ab Version 4 ist Xen bereits integriert. Ebenfalls enthalten ist Xen im Novell/SuSE Linux Enterprise Server ab Version 10 und im RedHat Enterprise Linux 5 (RHEL5). Gentoo-Linux bietet ebenfalls einen Xen-modifizierten Kernel an, jedoch ist er noch als unstable markiert. Debian/GNU-Linux enthält ab Version 4 (Etch) einen Xen-Kernel. Support als DomU wurde in den Linux-Kernel ab Version 2.6.23 integriert.
NetBSD 2.0 unterstützte Xen 1.2 als Host und Gast sowie Xen 2.0 nur als Gast, die aktuelle Version NetBSD 3.1 unterstützt Xen 2.0 komplett, also als Host und Gast, sowie Xen 3.0 als Gast. Seit NetBSD 4.0 wird Xen 3.0 vollständig unterstützt.
Sun plant die vollständige Integration in Solaris, für OpenSolaris existiert eine erste Testversion.[1]
Es wurde begonnen, den ReactOS-Kernel dahingehend zu ergänzen, dass er ebenfalls als Gastsystem verwendet werden kann.
[Bearbeiten] Unterstützung und Zusammenarbeit
Zu den Unterstützern von Xen zählen viele weltweit agierende IT-Konzerne – selbst direkt stark untereinander konkurrierende Unternehmen vereinen sich unter diesem Dach, unter anderem: Microsoft und Sun, Intel und AMD, IBM, HP, Red Hat und Novell/SuSE.
Die Bill & Melinda Gates Foundation des Microsoft-Gründers Bill Gates unterstützt die Entwicklung von Xen finanziell. Microsoft will die kommenden Versionen ihrer Server ebenfalls unter Xen anbieten, um die Virtualisierung von Server-Umgebungen zu vereinfachen.
Die Open-Source-Software Xen entstand ursprünglich an der Universität Cambridge, die Entwickler haben mit XenSource ein Unternehmen gegründet, das Xen zum Industriestandard machen soll. Die Firma XenSource wurde im August 2007 für 500 Millionen US-Dollar durch die Firma Citrix übernommen.
[Bearbeiten] Grafische Verwaltung
- XenMan – fungiert jetzt unter dem „Namen“ oder Dachprojekt ConVirt (allerdings inkonsequent – Web-Adresse enthält immer noch nur den Namen „XenMan“, Grafiken und Texte der Website lesen sich immer „ConVirt“, Softwarepakete wiederum heißen allesamt „xenman“)
- RedHat Linux & Fedora Core Virtual Machine Manager
- openQRM GPL mit kommerzieller Variante
- Enomalism (GPL, mit kommerzieller Variante)
- vAdmin (kommerziell)
- XenAccess
- DTC-Xen - nur in Verbindung mit DTC Hosting System nützlich
- Xen-Tools
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Siehe auch
- User Mode Linux
- Bochs
- Microsoft Virtual PC
- Parallels Workstation
- Kernel-based Virtual Machine (KVM)
- OpenVZ
- QEMU
- VirtualBox
- VMware
[Bearbeiten] Literatur
- Timo Benk, Henning Sprang, Jaroslaw Zdrzalek, Ralph Dehner: Xen – Virtualisierung unter Linux. Open Source Press, München 2007, ISBN 978-3-937514-29-1.
- Andrej Radonic, Frank Meyer: Xen 3. Franzis' Verlag, Poing 2006, ISBN 978-3772378997.
[Bearbeiten] Weblinks
- Xen-Projekt-Homepage (englisch)
- Xen Source (Xen-Lösung für Unternehmen))
- Design und Benchmarks (PDF, englisch)
- Installation und vieles mehr (deutsch)
- FAQ zu Xen (deutsch)
- Übernahme von XenSource durch Citrix (englisch)