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Red Hat – Wikipedia

Red Hat

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Red Hat, Inc.
Red Hat-Logo
Unternehmensform Incorporated
Gründung 1993
Unternehmenssitz Raleigh, North Carolina
Branche Software
Website redhat.de – Red Hat
Red Hat auf dem LinuxTag 2004
Red Hat auf dem LinuxTag 2004

Die Firma Red Hat ist ein US-amerikanischer Softwarehersteller mit Sitz in Raleigh, North Carolina, der unter anderem die weit verbreitete Linux-Distribution Red Hat Enterprise Linux vertreibt und am Fedora-Projekt beteiligt ist. Früher wurde auch Red Hat Linux von Red Hat vertrieben. Die Aktien der Red Hat Inc. werden an der US-Börse NYSE gehandelt (NYSE: RHT, ISIN US7565771026).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Firmengeschichte

Die Firma Red Hat wurde 1993 von Mark Ewing gegründet und schloss sich 1995 mit der Firma ACC des Kanadiers Bob Young zusammen. Young übernahm in der Firma das Amt des CEO, welches dann 1999 auf Matthew J. Szulik überging, der bis Ende 2007 dem Unternehmen vorstand.

Im Juli 1999 wurde die in Stuttgart ansässige Firma Delix übernommen, Hersteller der Deutschen Linux-Distribution (DLD), aus der dann die Red Hat GmbH hervorging. Am 11. August 1999 ging Red Hat mit einem Initial Public Offering von sechs Millionen Aktien zum Preis von 14 $ pro Aktie an die Börse NASDAQ. Am 15. November 1999 gab Red Hat bekannt, dass sie den Open Source Entwickler Cygnus Solutions übernehmen würden. Red Hat ist seitdem auch für Cygwin verantwortlich. Andere Übernahmen folgten, darunter unter anderem ArsDigita, Sistina und die des Netscape-Directory-Server.

2003 beschloss Red Hat, sich zukünftig nur noch auf Firmenkunden, die den größten Teil des Red-Hat-Umsatzes generieren, zu konzentrieren. Aus diesem Grund wurde die Weiterentwicklung von Red Hat Linux formell an das Community-Projekt Fedora Core abgegeben. Dabei besteht das Kernteam von Fedora weiterhin aus von Red Hat bezahlten Entwicklern, die Möglichkeit der Beteiligung durch Freiwillige ist aber wesentlich größer und umfangreicher als früher. Auf der Fedora-Codebase basiert seitdem Red Hats Premium-Produkt für Firmenkunden, Red Hat Enterprise Linux. Am 19. Oktober 2005 verließ der Firmenmitbegründer Bob Young das Unternehmen, um sich privaten Projekten zu widmen.

Heute ist Red Hat Marktführer im Bereich der Linux-Distributionen für Server [1]. Red Hat hat weltweit über 980 Mitarbeiter und 27 Büros [2]. Der Stammsitz liegt in Raleigh (North Carolina) in den USA.

Das Unternehmen ist aktiv auf den Gebieten Entwicklung, Einführung und Management von Linux- und Open-Source-Lösungen für Netzwerk-Infrastrukturen. Das Produktangebot reicht dabei von eingebetteten Systemen bis zu Webservern und umfasst zusätzliche Support-, Trainings- und Managementangebote.

Red Hat hat im Juni 2006 die Akquisition von JBoss abgeschlossen. Durch den Erwerb von JBoss, dem weltweit führenden Anbieter von Open Source Middleware, kann Red Hat die Entwicklung hin zu Serviceorientierten Architekturen (SOA) beschleunigen. Das Unternehmen ermöglicht so auch den Betrieb der nächsten Generation webfähiger Anwendungen auf einer preisgünstigen und sicheren Open-Source-Plattform.

Nach dem Rücktritt von Szulik trat Jim Whitehurst zum Jahr 2008 dessen Nachfolge als CEO und President an.

[Bearbeiten] Produkte

Alle Produkte werden vollständig als freie Software im Rahmen diverser Community-Projekte entwickelt, die meist eng mit dem Fedora-Projekt zusammenhängen. Unterstützung erhält man über die kommerzielle Variante mittels Verträgen, bei den Projekten nur per Mailingliste oder Wiki. Die guten Anleitungen, die Red Hat für zahlende Kunden verfasst, lassen sich auf der Website der Firma herunterladen und auf die Opensource-Variante der jeweiligen Software übertragen. Unterschiede gibt es in den Betriebssystemvoraussetzungen (das offene Projekt lehnt sich stark an Fedora an, das kommerzielle Produkt an RHEL) und auch der Installation (das kommerzielle Programm oft etwas einfacher einrichtbar).

Zu den angebotenen Produkten gehört zum einen ein GNU/Linux-Betriebssystem. Die Entwicklung erfolgt im Rahmen des Fedora-Projektes (früher Fedora Core). Die vermarktete Variante mit Anpassungen und erprobteren Versionen von Softwarepaketen trägt die Bezeichnung Red Hat Enterprise Linux (RHEL).

Mit der JBoss Enterprise Middleware Suite (JEMS) bietet Red Hat Lösungen in den Bereichen Applikationsserver (JBoss Application Server, Apache Tomcat), Objekt-/relationale Persistenz (Hibernate), Portal-Plattform (JBoss Portal), Workflow / Business Process Management / BPEL (JBoss jBPM), Business Rules (JBoss Rules), Objekt-Daten-Cache (JBoss Cache), Verteiles Transaktions-Management (JBoss Transactions),Enterprise Messaging (JBoss Messaging) sowie Entwicklungstools (JBoss Eclipse IDE) an.

Der von Netscape erworbene LDAP-kompatible Verzeichnisdienst wird im Rahmen des Fedora Directory Server-Projektes entwickelt und lautet kommerziell Red Hat Directory Server. Das ebenfalls erworbene Zertifizierungssystem (Red Hat Certificate System) betreut das Projekt Dogtag Certificate System.

Momentan arbeitet man auch an einer umfassenden, zentralisierten Verwaltungsplattform für verschiedene Betriebssysteme und Plattformen: FreeIPA. Sie vereint Techniken wie Kerberos, LDAP, DNS und NTP und beinhaltet die Bereiche „Identitätskontrolle“ (Identity), „Richtlinien“ (Policy) und „Überwachung“ (Audit) einer heterogenen Client/Server-Computerlandschaft.

Erwähnenswert sind auch das Global File System (GFS) und die Cluster Suite.

Des weiteren unterstützt Red Hat viele andere Opensource-Projekte wie Linux Kernel, Samba und OpenJDK in Form von IcedTea.

[Bearbeiten] Vermarktung

Allen Produkten ist gemeinsam, dass sie für Geschäftskunden ausgelegt sind und nur mit Support-Verträgen zu erwerben sind. Eine Kernkomponente der Kunden-Unterstützung stellt dabei das Red Hat Network dar. Produkte für Endnutzer stellt Red Hat zur Zeit nicht zur Verfügung. Die Firma finanziert sich auch durch Beratungen, Schulungen, sowie Management bestehender Lösungen und Zertifizierungen.

Beispiel: Um Enterprise-Kunden, Systemintegratoren und Softwarehersteller bei der Maximierung des Return-on-Investments durch den Einsatz der JBoss Enterprise Middleware Suite-Produkte optimal zu unterstützen, bietet Red Hat in Form der Tochterfirma JBoss ein umfassendes Leistungs-Portfolio aus Technischem Support (JBoss Subscription), Consulting sowie Training und Zertifizierung an.

In China ist Red Hat eine Partnerschaft mit der Distribution Red Flag Linux eingegangen.

[Bearbeiten] Red-Hat-Zertifikate

Red Hat bietet vier Zertifizierungen für ihre Distribution an:

  • Red Hat Certified Technician (RHCT)
  • Red Hat Certified Engineer (RHCE)
  • Red Hat Certified Architect (RHCA)
  • Red Hat Certified Security Specialist (RHCSS)

Diese Zertifikate sind keine Ergänzungen zum LPI, sondern völlig eigenständige Zertifizierungen.

Weitere Zertifizierungen werden für den JBoss Application Server angeboten.

[Bearbeiten] Red-Hat-Derivate

[Bearbeiten] Quellen

  1. Colin Phipps: „Strong Growth for Debian“ auf netcraft.com, 05. Dezember 2005
  2. „Unternehmensinformationsblatt für Red Hat“ auf der Red-Hat-Webseite, 2005

[Bearbeiten] Weblinks


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