Ugaritische Sprache
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ugaritisch | ||
---|---|---|
Gesprochen in |
vormals in Ugarit | |
Sprecher | ausgestorben | |
Linguistische Klassifikation |
|
|
Offizieller Status | ||
Amtssprache von | Ugarit | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1: |
– |
|
ISO 639-2: | (B) uga | (T) uga |
SIL/ISO 639-3: |
Die ugaritische Sprache ist eine aus dem 14. bis 13. Jahrhundert v. Chr. überlieferte semitische Sprache.
Die ugaritische Sprache ist ausschließlich durch Inschriften mit mythologischen Gedichten bekannt, die ab 1928 in Ugarit im heutigen Syrien entdeckt wurden. Ugaritisch ist für die Erforschung des Alten Testaments von enormer Bedeutung, da anhand dieser Texte nicht nur Unklarheiten in hebräischen Texten erhellt werden konnten, sondern auch ein tieferes Verständnis erworben wurde, wie standardisierte Phrasen, literarische Idiome und Ausdrücke aus den das Judentum umgebenden Kulturen übernommen wurden.
Ugaritisch war die bedeutendste literarische Entdeckung aus der Antike seit der Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen und der mesopotamischen Keilschrift. Die literarischen Texte, die in Ugarit gefunden wurden, geben Einblicke in die kanaanitische Mythologie, so etwa die "Legende von Keret", das "Aqhat Epos" (auch bekannt als "Legende von Danel"), den "Mythos von Baal-Aliyan" und "Der Tod Baals".
Ugaritisch war eine semitische Sprache, die in der ugaritischen Schrift, einer alphabetischen Keilschrift aus 30 (langes Alphabet), bzw. 22 (kurzes Alphabet) unterschiedlichen Buchstaben, geschrieben wurde, und nicht, wie bis dahin üblich, in einer Silbenschrift. Ugaritische Texte sind vom 14. vorchristlichen Jahrhundert bis zur Zerstörung der Stadt 1180/70 v.Chr. bezeugt. Somit wurde Ugaritisch in einem der ältesten bekannten Alphabete geschrieben.
Ugaritisch war die Sprache einer kanaanitischen Kultur und ist eng mit den anderen kanaanitischen Sprachen verwandt, auch wenn es wegen des nicht durchgeführten kanaanitischen Lautwandels von ā > ō nicht zu den kanaanitischen Sprachen im engeren Sinn gezählt wird. Ugaritisch wird aber als enger Verwandter der zeitgleich existierenden Protosprache betrachtet, von der die als 'kanaanitisch' oder 'kanaanäisch' bezeichneten Sprachen abstammen.
[Bearbeiten] Literatur
- Tropper, Josef: Kleines Wörterbuch des Ugaritischen. Wiesbaden 2008. ISBN 978-3-447-05638-0 (in Vorbereitung)
- Tropper, Josef: Ugaritische Grammatik (AOAT 273). Münster 2000. ISBN 3-927120-90-1 (Kurzfassung als Tropper, Josef: Ugaritisch. Kurzgefasste Grammatik mit Übungstexten und Glossar (ELO 1). Münster 2002. ISBN 3-934628-12-5)
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Kadash Kinahnu: Complete Directory (Beinhaltet den vollständigen Baʻal Zyklus – basierend auf verschiedenen Übersetzungen – als frames und no frames Version. Suche nach "Baʻal".)
- Ugarit and the Bible (Diskussion über den Nutzen des Ugaritischen für die Erforschung des alten Testaments.)
- BBCi website: "El in the Ugaritic tablets" gives many attributes of the Ugaritic creator and his consort Athirat.
- Abstract of Mark Smith, The Origins of Biblical Monotheism: Israel's Polytheistic Background and the Ugaritic Text.
- Introduction to Ugaritic Grammar (Quartz Hill School of Theology)