Semiten
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Als Semiten werden Menschen bezeichnet, die eine semitische Sprache als Muttersprache sprechen. Ethnologische Aussagen lassen sich daraus nicht ableiten. Im Gegenteil wird überwiegend davon ausgegangen, dass ein erheblicher Teil der heutigen Sprecher die Sprachen von anderen Gruppen übernommen hat.
Nach einem biblischen Mythos führte Abraham seine Abstammung auf Sem, den ältesten Sohn Noachs zurück. In Anlehnung daran bezeichnete man in biblischer Zeit alle Völker des Nahen Ostens, die sich als Nachkommen Abrahams betrachteten, als "Söhne des Sem". 1781 prägte der deutsche Historiker August Ludwig von Schlözer das erste Mal den Begriff Semiten.
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Verbreitung
Im Altertum bewohnten Völker, die semitische Sprachen sprachen, die arabische Halbinsel. Völkerwanderungen brachten sie nach Mesopotamien, Syrien und Israel, Ägypten, Äthiopien und mit der phönizischen Kolonisierung bis an die Küsten des westlichen Mittelmeers. Es wird vermutet, dass sie ursprünglich aus Nordost-Afrika kamen, wo auch die anderen Zweige der afroasiatischen Sprachfamilie zu finden sind.
Semiten als politischer Begriff
Laut der pseudowissenschaftlichen Rassentheorie wurden die Juden als „Semiten“ bezeichnet, um so mit rassistischen Argumenten die judenfeindliche Politik untermauern zu können, indem die „Semiten“ zu einer minderwertigen Rasse erklärt wurden. Hieraus entstand auch die Bezeichnung Antisemitismus für Judenfeindlichkeit. Die „Araber“ wurden von den Nationalsozialisten 1944 von der „Rasse der Semiten“ ausgenommen.