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Staatsbank der DDR – Wikipedia

Staatsbank der DDR

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Staatsbank der DDR
ehemaliger Sitz der Staatsbank der DDR am Bebelplatz in Berlin-Mitte
ehemaliger Sitz der Staatsbank der DDR am Bebelplatz in Berlin-Mitte
Hauptsitz Berlin, Deutsche Demokratische Republik
Gegründet 1. Januar 1968
Präsident Horst Kaminsky (bis 1990)
Zentralbank für die Deutsche Demokratische Republik
Währung

Mark

-ISO 4217 Code DDM
Vorgänger

Deutsche Notenbank
(1948 bis 1968)

Nachfolger

Deutsche Bundesbank
(seit 1990)

Liste der Zentralbanken

Die Staatsbank der DDR war die Zentralbank der Deutschen Demokratischen Republik. Sie ging am 1. Januar 1968 aus der Deutschen Notenbank hervor und übernahm zum Großteil die gleichen Aufgaben. Nach der Wende wurde die Bank von der Treuhandanstalt abgewickelt und Teile von anderen Banken übernommen (siehe auch Deutsche Kreditbank).

[Bearbeiten] Aufgaben

Zu den Aufgaben der Staatsbank der DDR gehörten u. a. die Zuständigkeit für den Zahlungsverkehr und die Kontrolle des Geldumlaufes innerhalb der DDR, sowie der Zahlungsverkehr ins Ausland. Außerdem verwaltete, kaufte und verkaufte die Bank Wertpapiere, Edelmetalle u. ä. Die Staatsbank war auch für die Kontoführung der staatlichen Einrichtungen und der Volkseigenen Betriebe verantwortlich. Dazu gehörte auch die Vergabe von Krediten. Ferner wickelte die Staatsbank die Sorten- und Devisengeschäfte für Bürger, Institutionen und Betriebe ab. In jedem der 15 Bezirke der DDR hatte die Staatsbank mindestens eine Hauptfiliale.

Bürger der DDR, die im Besitz von DM-Sorten (oder auch anderen frei-konvertierbaren, westlichen Währungen - in der DDR im Allgemeinen als "Valuta" bezeichnet) waren, konnten bei der Staatsbank der DDR ein "Valuta-Anrechtskonto" einrichten. Dieses Konto wurde mit 2,5 % p. a. verzinst. Ab 1990 gab es auch eine Variante mit 1-jähriger Kündigungsfrist (Verzinsung 4,0  % p. a.). Die Konten wurden bis Ende 1989 grundsätzlich in Mark der DDR geführt. Verfügungen waren grundsätzlich nur in Form von Forumschecks und Mark der DDR möglich. Für genehmigte Reisen in das westliche Ausland konnten jedoch 15,00 DM (bzw. Gegenwert in anderen westlichen Währungen) pro Tag bar verfügt werden. Ferner waren Bestellungen für Waren über den GENEX Geschenkedienst GmbH möglich. Dafür wurde der GENEX-Katalog gegen Nachweis kurzfristig ausgeliehen. Auf diese Weise war es möglich, dass diese Devisen der DDR-Bürger praktisch unbegrenzt dem Staat zur Verfügung standen. Ab 1990 wurden die Konten ohne die vorstehend genannten Beschränkungen in Deutsche Mark geführt.

Bürger der BRD konnten in einigen Filialen der Staatsbank sogenannte Devisenausländerkonten führen. Diese Konten wurden in Mark der DDR geführt. Genutzt wurden diese Konten u.a. für die Anlage des nicht genutzten Mindestumtausches.

[Bearbeiten] Institutionelle Eingliederung

Bemerkenswert ist die besondere, mit einem Gesetz vom 19. Dezember 1974 festgeschriebene, politische Abhängigkeit der Staatsbank, wonach der Präsident der Bank zugleich dem Ministerrat angehörte. Die Staatsbank war Organ des Ministerrates der DDR. Die Weisungsgebundenheit des Notenbankchefs ist allerdings auch in anderen Staaten vorhanden.

Präsidenten:

  • Greta Kuckhoff (1950–1958)
  • Martin Schmidt (1958–1961)
  • Rolf Wetzel (1961–1964)
  • Helmut Dietrich (1964–1967)
  • Margarete Wittkowski (1967–1974)
  • Horst Kaminsky (1974–1990)

Die Staatsbank der DDR war zugleich Mitglied bei der Internationalen Bank für wirtschaftliche Zusammenarbeit (IBWZ), als RGW-Organ 1957 mit Sitz in Moskau gegründet. Deren Zahlungsmittel waren Transferrubel und Goldreserven.

[Bearbeiten] Staatsbankgebäude

Das denkmalgeschützte neoklassizistische Gebäude von 1889 am einstigen Forum Fridericianum (Bebelplatz), in dem die Staatsbank residierte, war bis 1945 Hauptsitz der Dresdner Bank. Diese hatte sich erfolglos um eine Rückübertragung bemüht und baute seine Hauptstadt-Repräsentanz schließlich am Pariser Platz. Neuer Eigentümer des Areals wurde ausgerechnet eine Tochtergesellschaft der Commerzbank.

Das Gebäude fungierte nach 1990 zeitweise als Berliner Hauptniederlassung der Dresdner Bank, aber auch als Filmkulisse („Lola rennt“). Ab 2004 wurde es als Teil des Immobilienprojekts „OpernCarrée“ durch den Hotelier Sir Rocco Forte zum Luxushotel „Hotel de Rome“ umgebaut. Das Haus eröffnete am 12. Oktober 2006.

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