Reduktionsanalyse
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Die Reduktionsanalyse ist ein von dem Wiener Musiktheoretiker Heinrich Schenker entdecktes System zur Analyse von tonaler Musik. Es beruht auf der Annahme, dass jedes Stück Musik nach einer Struktur aufgebaut ist. Mittels Reduktionsanalyse lässt sich ein Stück so weit reduzieren, dass seine Struktur zum Vorschein kommt, die letztmögliche Stufe der Reduktion nennt Schenker Ursatz.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Ursatz
Der Ursatz, die letzte Stufe der Reduktion, besteht aus stufenweise fallenden Tönen, entweder in einem Terz- oder einem Quintraum. Diese Urlinie nennt man auch Terzzug bzw. Quintzug. Zu dieser Urlinie tritt auch ein Bass, zu dem die Struktur entweder konsonant (zur melodischen 2 tritt die V) oder vorhaltig dissonant (2 über I) sein kann.
[Bearbeiten] Vordergrund, Mittelgrund
Je nach Stufe der Reduktion werden die gezeichneten Stimmführungstafeln Vorder- oder Mittelgrund genannt. Während man im Vordergrund noch jede kleinste Form der Ausarbeitung der Urlinie sehen kann, ist es im Mittelgrund wichtiger, große zusammenhängende Prolongation darzustellen. Die Prolongation erfolgt zum Beispiel durch Nebennoten, Registerwechsel, Akkord- und Intervallbrechungen oder durch sogenannte Innenzüge. Oft gibt es mehrere Möglichkeiten, ein Musikstück zu deuten, die Bilder können also sehr unterschiedlich aussehen.
[Bearbeiten] Graphik
Die strukturellen Töne schreibt man mit halben Notenköpfen aber mit Balken, um deren Wichtigkeit zu betonen. Nebennoten erhalten Achtelfähnchen, Innenzüge werden ebenfalls verbalkt. Die Wichtigkeit der Töne kann man auf mehrere Arten darstellen, wie beispielsweise durch das Weglassen des Halses, die Variation der Länge desselben, die Größe des Notenkopfes oder durch andere Signifikanten. Zwei Bilder des selben Musikstückes können also vollkommen verschieden aussehen und trotzdem beide korrekt sein. Im Vordergrund kann man Taktstriche einzeichnen, im Mittelgrund wird dies unterlassen. Rhythmische Angaben werden keine eingezeichnet, ebenso wenig wie Dynamik, Vortragsbezeichnungen oder Tempi.
[Bearbeiten] Kritik
Die Reduktionsanalyse funktioniert nicht an jedem Stück tonaler Musik. In der Romantik wird es mit dem Aufkommen der vielfachen Verwendung von Terzverwandtschaften zunehmend schwieriger, den Werken eine Urlinie zuzuordnen. Doch muss gesagt werden, dass der Ursatz zwar die primäre Struktur tonaler Musik ist, es aber auch eine sekundäre Struktur geben kann, nach der ein Stück aufgebaut sein kann.