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Patagonien – Wikipedia

Patagonien

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Lage Patagoniens (orange)
Lage Patagoniens (orange)

Patagonien bezeichnet den Teil Südamerikas, der sich südlich der Flüsse Río Colorado in Argentinien und Río Bío Bío in Chile sowie nördlich der Magellanstraße befindet. Allerdings gibt es keine genau festgelegte Abgrenzung.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographische Beschreibung

Landschaft im argentinischen Teil Patagoniens
Landschaft im argentinischen Teil Patagoniens
Die beiden Berge Fitz Roy und Cerro Torre im Chile
Die beiden Berge Fitz Roy und Cerro Torre im Chile
Das jüngste Dorf Patagoniens, El Chaltén
Das jüngste Dorf Patagoniens, El Chaltén
Die Türme von Paine im Chile
Die Türme von Paine im Chile

Patagonien wird in zwei durch die Anden voneinander getrennte Großlandschaften unterteilt. Es besteht aus Westpatagonien, das überwiegend zu Chile gehört, und dem größtenteils zu Argentinien gehörenden Ostpatagonien. Oftmals wird auch das südlich der Magellanstraße gelegene Feuerland zu Patagonien gerechnet. Patagonien ist sehr dünn besiedelt. Die mittlere Bevölkerungsdichte liegt bei etwa 2 Einwohnern/km², in Santa Cruz sogar unter 1 Einwohner/km².

Der argentinische Teil Patagoniens mit einer Fläche von 765.720 km² besteht aus vier Provinzen:

Der chilenische Teil Patagoniens umfasst die Regionen:

  • Die X. Region (Región de los Lagos) umfasst die Provinzen Chiloé, Llanquihue, Osorno, Palena und Valdivia.
  • Die XI. Region (Región de Aisén del General Carlos Ibáñez del Campo) umfasst die Provinzen Aisén, Capitán Prat, Coihaique und General Carrera.
  • Die XII. Region (Región de Magallanes y de la Antártica Chilena) umfasst die Provinzen Magallanes, Tierra del Fuego, Última Esperanza und Antártica Chilena.

[Bearbeiten] Landschaft und Klima

Landschaftlich ist Patagonien durch steppenartige Ebenen geprägt, die Pampas. Der chilenische Teil Patagoniens ist geprägt durch das feuchte, kühle Klima der Westanden und durch den dazugehörigen Valdivianischen Regenwald. Der argentinische Teil liegt im Regenschatten der Anden und ist sehr trocken. Charakteristisch ist der immerwährende starke Wind. Im Westen liegt das chilenische Inlandeis, die größte zusammenhängende Eismasse außerhalb der beiden Pole und Grönland. Im Westen gehört der südliche Abschnitt der Anden zu Patagonien, im Süden die subantarktische Inselregion Feuerland. Charakteristische Vertreter der patagonischen Tierwelt sind das Guanako, der Nandu und der Andenkondor. Die zahlreichen Seen Patagoniens sind Heimat für Flamingos und zahlreiche andere Wasservögel.

In Patagonien gibt es zwei bekannte Nationalparke, den chilenischen Nationalpark Torres del Paine und den Nationalpark Los Glaciares auf argentinischer Seite. Letzterer wurde 1981 von der UNESCO auf die Weltnaturerbeliste gesetzt und macht gelegentlich durch spektakuläre Abbrüche des Perito-Moreno-Gletschers von sich reden.

Klimatisch ist Patagonien das einzige größere kühlgemäßigte Landgebiet auf der Südhalbkugel der Erde.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Der Tourismus in Patagonien ist heute zumindest für den chilenischen Teil zur Haupteinnahmequelle geworden. Mehr als 80.000 Besucher wurden 2003 im Torres-del-Paine-Nationalpark gezählt. Diese konzentrieren sich hauptsächlich auf die Sommermonate November bis Februar. Auch der Nationalpark Los Glaciares wird von vielen Touristen, auch argentinischen, besucht.

Eine weitere Einnahmequelle auf der argentinischen Seite ist die Schafzucht. Zwischen 1930 und 1970 boomte anfangs das Geschäft mit der Wolle, doch später sank der Preis, auf zuletzt etwa 0,75 € pro kg. 1970 brach zudem der Vulkan Cerro Hudson aus, wonach viele Gauchos, die dortigen Bauern, ihre Farmen (Estanzias) aufgeben mussten.

In Folge kauften ausländische Unternehmer, darunter die Modeproduzenten Benetton, alte Estanzias auf und erneuerten sie. Inzwischen liegt der Preis wieder bei 5,75 € pro Kilogramm Wolle.

[Bearbeiten] Namensgebung

Der Name Patagonien geht auf den portugiesischen Entdecker Ferdinand Magellan zurück, der die Einheimischen Tehuelche-Indianer, denen er während seiner Überwinterung im Jahre 1520 in der Region Feuerland (spanisch: tierra del fuego) begegnete, wahrscheinlich aufgrund ihrer großen Statur, den Namen patagones gab.

Hierbei lehnte er an eine fiktive Gestalt, den Riesen Pathagón aus den Novelas de Caballería (Kapitel Primaleon) an, eine Sammlung von Rittergeschichten, die in jener Zeit große Beachtung fanden. Unklar ist die Namensherkunft selbst, es mag abgeleitet sein von „großen Füßen“ (spanisch: patones), da pata im Spanischen „Fuß, Pfote“ bedeutet. Die einzigen Angaben für die Ereignisse während der Reisen Magellans entstammen den Tagebüchern seines Reisebegleiters Pigafetta[1].

[Bearbeiten] Fauna

Patagonien beheimatet Bothrops ammodytoides, die am weitesten im Süden zu findende Schlangenart. Hierbei handelt es sich um eine Giftschlange, genauer Grubenotter.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Category:Patagonia – Bilder, Videos und Audiodateien
Wiktionary
 Wiktionary: Patagonien – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Hisp. Review, Bd. XX (1952), Aufsatz von M.R. LIDA DE MALKIEL


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