Funkenschlag (Spiel)
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Funkenschlag | |
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Deutschlandkarte |
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Daten zum Spiel | |
Autor | Friedemann Friese |
Grafik | Maura Kalusky |
Verlag | 2F-Spiele |
Erscheinungsjahr | 2001, 2004 |
Art | Brettspiel |
Mitspieler | 3 bis 6 |
Dauer | 2 Stunden |
Alter | ab 14 Jahre |
Auszeichnungen | |
Spiel des Jahres 2005: Empfehlungsliste Gamers Choice Awards 2002: Multiplayer Nominees International Gamers Award 2004: Multiplayer Nominees |
Funkenschlag ist ein Brettspiel von Friedemann Friese, erschienen bei Frieses 2F-Spiele. Nachdem die Erstauflage 2001 noch mit einem symbolischen Spielplan veröffentlicht wurde, den die Spieler mit abwaschbaren Stiften markieren mussten, erschien 2004 eine Neuauflage mit professioneller Ausstattung. Funkenschlag ist eine Wirtschaftssimulation für 2 bis 6 Spieler ab 12 Jahren. Das Spiel dauert mindestens 2 Stunden und gehört damit zu den komplexen Brettspielen.
Funkenschlag stand 2005 auf der Empfehlungsliste des Kritikerpreises „Spiel des Jahres“.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Thema und Ausstattung
Jeder Spieler leitet einen Energiekonzern. Ziel des Spieles ist es, schnellstmöglich eine bestimmte Anzahl von Städten mit Strom zu versorgen. Dazu werden Elektrizitätswerke betrieben und Brennstoffe eingekauft. Alle Aktionen kosten Geld und die Konkurrenz untereinander treibt die Preise hoch. An Energieträgern stehen Kohle, Öl, Uran, Müll, Windkraft und ein Fusionsenergie-Kraftwerk zur Verfügung.
Das Spielbrett zeigt auf einer Seite eine Karte von Deutschland, auf der anderen der USA mit Städten und den sie verbindenden Routen für Hochspannungsleitungen.
Holzhäuschen in den Farben der Spieler markieren ans Netz angeschlossenen Städte, ebenfalls durch Holzfiguren werden die Energieträger dargestellt. Die Kraftwerke werden durch quadratische Karten symbolisiert, die Währung in der Funkenschlag-Welt heißt Elektro.
[Bearbeiten] Spielablauf
Jede Runde hat fünf Phasen:
[Bearbeiten] Bestimmung der Reihenfolge
Für das Spielprinzip ist entscheidend, dass kein Spieler einen zu großen Vorsprung erreicht, deshalb bekommt der jeweils führende Spieler durch die Reihenfolge im Spielablauf ein Handicap zugewiesen.
[Bearbeiten] Ersteigern von Kraftwerken
Die Spieler konkurrieren um die angebotenen Kraftwerke. Am Anfang des Spieles können billige Kraftwerke erworben werden, die aber nicht besonders effizient sind. Da jeder Spieler nur maximal drei Kraftwerke gleichzeitig besitzen darf, muss man im Laufe des Spiels mehrfach die alten Anlagen durch modernere, effizientere aber auch wesentlich teuerere ersetzen. In dieser Phase wählt der Erstplazierte ein Kraftwerk aus dem Angebot aus und gibt darauf ein Gebot ab. Da er bei jedem Vorgängervorschlag passen kann, hat der letztplazierte Spieler den Vorteil, dass er die Chance auf ein besseres (größeres oder effektiveres) Kraftwerk zum nominalen Wert hat, da nach jedem versteigerten Kraftwerk ein neues, häufig besseres, vom Stapel in die Auslage kommt.
[Bearbeiten] Einkauf von Brennstoffen
Hier beginnt der letztplazierte Spieler und hat dadurch den Vorteil, dass er die billigsten Brennstoffe erwerben kann. Die anderen kaufen teurer. Jedes Kraftwerk kann maximal den doppelten Brennstoff-Verbrauch lagern, so dass nicht nur der Preis, sondern auch die Lagerkapazität die Möglichkeiten begrenzt.
Im Laufe des Spieles verschieben sich die Marktanteile der Brennstoffe, weg von Kohle und Öl, dafür wird zunehmend mehr Müll angeboten. Windkraftwerke und der (teure) Fusionsreaktor sind attraktiv, weil für sie in dieser Runde keine Brennstoffe gekauft werden müssen.
[Bearbeiten] Ausbau des Netzes
Und nochmals müssen die Spieler investieren: Diesmal in die Hochspannungsleitungen zwischen den Städten und den Anschluss der Städte selbst. In der ersten „Stufe“ kann jede Stadt nur von einem Spieler versorgt werden, in der zweiten (nach Erreichen einer gewissen Städtezahl) ist ein Zweitanschluss möglich und gegen Spielende, nach dem Aufdecken einer „Stufe 3“-Karte, kann ein dritter Spieler die gleiche Stadt anschließen.
Ein Spieler, der sich durch das Netz der Konkurrenten in eine kleine Region abdrängen lässt, wird es für den ganzen Rest des Spieles schwer haben.
[Bearbeiten] Wertung
Zum Abschluss jeder Spielrunde überprüfen die Spieler, ob sie genug Brennstoff für ihre Kraftwerke und die Kraftwerke genügend Kapazität für die angeschlossenen Städte haben. Nur für die tatsächlich mit Strom versorgten Städte kassieren die Spieler und erwirtschaften so die Mittel für die nächste Runde.
[Bearbeiten] Spielende
Das Spiel endet, wenn ein Spieler die Mindestzahl an Städten angeschlossen hat. Die Runde wird zu Ende gespielt. Es siegt, wer die meisten Städte tatsächlich mit Strom versorgen kann.
[Bearbeiten] Zielgruppe und Bewertung
Funkenschlag ist ein aufwändiges Brettspiel für begeisterte Spielefreunde. Die Komplexität und das ausbalancierte Regelwerk haben dem Spiel eine treue Fangemeinde verschafft.
[Bearbeiten] Erweiterungen
Ende 2005 erschien ein Erweiterungsset mit einem zusätzlichen Spielbrett und dafür modifizierten Regeln. Auf der einen Seite ist ein Plan von Frankreich (hier kommt die Kernenergie früher ins Spiel und Uran ist billiger, Öko- und Müllkraftwerke sind aber weniger attraktiv) und Italien (mit mehr Müll, dafür weniger Öl und Kohle).
Auch zur Spiel 2006 gab es ein neues Brett für Funkenschlag. Themen sind Benelux-Länder sowie Zentraleuropa. Benelux zeichnet sich durch einen schnellen technischen Fortschritt und billiges Öl aus. Bei Zentraleuropa gibt es Länder, in denen keine Kernkraftwerke verwendet werden, zudem gibt es über die Stadt Wien Subventionen für die Müllverbrennung.
Zur Spiel 2007 erschien ein Erweiterungsset mit neuen Kraftwerken, die eine verlängerte Version des Spiels ermöglichen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Webseite: „2F-Spiele“
- Funkenschlag in der Spieledatenbank Luding
- Rezension bei HALL9000
- Anleitung und Onlinespiel in der Brettspielwelt (benötigt Java)
- Interview mit dem Spieleautor Friedemann Friese auf Wortgestoeber.de