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Fritz Freisler – Wikipedia

Fritz Freisler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Fritz Freisler (* 21. Jänner 1881 in Trübau, Böhmen; † 2. Juli 1955 in Wien) war ein österreichischer Schauspieler, Filmregisseur und Drehbuchautor. Als Regisseur war er ein wesentlicher Vertreter des österreichischen vorexpressionistischen Films.

Er besuchte in Prag die Handelsakademie und ging danach, zur Jahrhundertwende, nach Wien, um sich bei Burgschauspieler Albert Heine künstlerisch ausbilden zu lassen. Als Schauspieler debütierte er im Alter von 22 Jahren am Münchner Volkstheater, wo er bis 1907 blieb. Danach wechselte er für eine Spielzeit nach Görlitz, ehe er sich 1908 nach Bielefeld verpflichten ließ. Dort gab Freisler auch sein Regiedebüt. Nach einer Zwischenstation in Mannheim ging er 1910 nach Berlin ans Neue Volkstheater. Dort blieb er für mehrere Jahre und lernte auch den deutschen Filmpionier Oskar Messter kennen, der ihn für den Film begeisterte.

Seine ersten Filme inszenierte er zu Beginn des Ersten Weltkriegs. Es waren, der Zeit entsprechend, Propagandafilme wie „Ein Wiedersehen in Feindesland“, „Der Nörgler“ und der Sascha-Film „Wien im Krieg“. Bald wechselte er jedoch zur Inszenierung von Melodramen, mit denen er größere Erfolge - mehrmals mit Fritz Kortner als Hauptdarsteller - feiern konnte. Er zählte mit Carl Mayer und Hans Janowitz zu den Vertretern des vorexpressionistischen Films - dem österreichischen Vorläufer des Deutschen Filmexpressionismus. Diesbezüglich inszenierte er unter anderem die Großproduktion „Der Mandarin“ mit Harry Walden und Karl Götz als Hauptdarsteller sowie „Das andere Ich“ mit Fritz Kortner und Magda Sonja, „Der Brief einer Toten“ und „Das Nachtlager von Mischli-Mischloch“.

1923 inszenierte er zwei Filme mit der Schauspielerin und Tänzerin Anita Berber: „Irrlichter der Tiefe“ und „Tänze des Grauens und Lasters“ - letzterer eine Dokumentation ihres ausgelassenen Lebensstils, der 1930 letztendlich zu ihrem frühen Tod führte.

Er wirkte hauptsächlich in Wien, immer wieder jedoch auch in Berlin. Dort inszenierte er unter anderem mit „Der König der Mittelstürmer“ (1927) einen der ersten „Fußballfilme“ Mit Beginn der Tonfilmära um 1930 beendete Freisler seine Karriere, da er sich nicht behaupten konnte. Der letzte Film an dem er mitwirkte war „Petersburger Nächte“ aus dem Jahr 1934. Es ist jedoch nicht gewiss, ob er nur am Drehbuch mitarbeitete, oder den Film auch (mit)inszenierte.

[Bearbeiten] Filmografie

  • Ein Wiedersehen in Feindesland (D 1914; auch Drehbuch)
  • Der Nörgler (Ö 1916)
  • Wien im Krieg (Ö 1916; gemeinsam mit Heinz Hanus)
  • Was die Liebe vermag (Ö 1917)
  • Der Brief einer Toten (Ö 1917; auch Drehbuch)
  • Die Liebe einer Blinden (Ö 1917; auch Co-Drehbuch)
  • Der Mann ohne Kopf (Ö 1917)
  • Das Nachtlager von Mischli-Mischloch (Ö 1918; auch Drehbuch)
  • Wer zuletzt lacht (Ö 1918; auch Drehbuch)
  • Er amüsiert sich (Ö 1918; auch Drehbuch)
  • Das andere Ich (Ö 1918)
  • Don Juans letztes Abenteuer (Ö 1918; Co-Drehbuch)
  • Der Mandarin (Ö 1918; auch Co-Drehbuch)
  • In letzter Stunde (Ö 1919; auch Drehbuch)
  • Umweg zur Ehe (Ö 1919)
  • Jagd nach dem Glück (Ö 1919; auch Drehbuch)
  • Der Henker von Sankt Marien (D 1920; auch Drehbuch)
  • Der Ausflug in die Seligkeit (Ö 1922)
  • Die Schuldigen (Ö 1922)
  • Irrlichter der Tiefe (Ö 1923)
  • Tänze des Grauens und Lasters (Ö 1923)
  • Prinz Karneval (D 1923)
  • Liebesgeschichten (D 1925)
  • Brandstifter Europas (Ö 1926; als Schauspieler)
  • Hoheit tanzt Walzer (D/Ö 1926; auch Co-Drehbuch)
  • Die drei Niemandskinder (D 1927; auch Drehbuch)
  • Das Spielzeug schöner Frauen (D 1927)
  • Der König der Mittelstürmer (D 1927)
  • Dorine und der Zufall (Ö 1928)

[Bearbeiten] Weblinks


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