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Ferdinand II. (Sizilien) – Wikipedia

Ferdinand II. (Sizilien)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ferdinand II., König von Neapel-Sizilien
Ferdinand II., König von Neapel-Sizilien

Ferdinand II. Karl (* 12. Januar 1810 in Palermo; † 22. Mai 1859 in Caserta) war König beider Sizilien.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Herkunft

Ferdinand II. Karl war ein Enkel Ferdinands I. und ältester Sohn Königs Franz I. und seiner zweiten Gemahlin, der Infantin Maria Isabel von Spanien. Er wurde am 12. Januar 1810 geboren.

[Bearbeiten] Regierung

Am 8. November 1830 übernahm er von seinem Vater ein durch Adels- und Priesterherrschaft, Verschwendung des Hofs und Aufstandsversuche zerrüttetes Land und schien anfangs zu politischen Reformen geneigt. Er begann seine Regierung mit einer Amnestie sowie mit einer Regelung des Finanzwesens. Er ordnete wesentliche Einsparungen an, beseitigte dem Volk missliebige Beamte, hob die drückenden Jagd-Privilegien auf, gab die Getreideausfuhr frei, verbesserte das Heerwesen und wandte dem öffentlichen Bauwesen besondere Aufmerksamkeit zu. Dagegen wurden alle liberalen Bestrebungen mit der größten Härte niedergeschlagen und bestraft. Zur Unterstützung des Absolutismus organisierte Ferdinand eine kostspielige Militärmacht. Während seiner Regierung kam es zu einer Reihe von politischen Verschwörungen, in deren Folge ein raffiniertes Spionage- und Polizeisystem eingerichtet wurde.

Als sich Anfang Januar 1848 Sizilien erhob, sah sich Ferdinand am 19. Januar zur Gewährung einiger Reformen sowie zur Entlassung seiner bisherigen Ratgeber genötigt. Am 29. Januar erließ er eine Verfassung für beide Teile des Reichs und nahm bald darauf am Kampf gegen Österreich in Oberitalien teil. Die Sizilianer misstrauten indessen dem König und erkannten ihm und seiner Familie im Mai 1848 den sizilischen Thron ab. In der Tat nahm der König trotz feierlicher Beschwörung die Verfassung nicht ernst. Die Anfang 1848 zusammengerufenen Kammern löste er kurz darauf wieder auf. Nach der blutigen Unterwerfung Siziliens, bei der sich Ferdinand durch das grausame Bombardement von Messina den Namen Re Bomba erwarb, und der allgemeinen Reaktion in Italien beseitigte er die neue Verfassung gänzlich. Alle Beteiligten an der Reform des Staats ließ er auf das härteste verfolgen. 22.000 Menschen wurden wegen politischer Vergehen bestraft. Seine früheren Minister ließ Ferdinand vor seinen Augen Zwangsarbeit als Galeerensklaven verrichten. Aus dem konfiszierten Vermögen der Verurteilten bereicherte er sich selbst.

Als 1856 Frankreich und England infolge der Vorstellungen Sardiniens auf dem Pariser Kongress dem König im Interesse der Ruhe Italiens eine Änderung seiner Politik empfahlen, verbat er sich jede Einmischung in seine Regierung so entschieden, dass jene allen diplomatischen Verkehr mit Neapel abbrachen.

Das gegen Ferdinand am 8. Dezember 1856 versuchte Attentat des Agesilao Milano sowie verschiedene Aufstände bestärkten ihn nur noch entschiedener in der eingeschlagenen Richtung. Er zog sich zuletzt nach Caserta zurück, ließ in Neapel den Belagerungszustand erklären und starb am 22. Mai 1859.

Nach Ferdinand II. war zwischenzeitlich eine Vulkaninsel benannt, die im Juli 1831 im Golf von Neapel aufgetaucht war, jedoch bereits im Dezember des Jahre unter der Meeresoberfläche verschwunden ist.

[Bearbeiten] Heirat und Nachkommen

Alfons Maria von Neapel-Sizilien
Alfons Maria von Neapel-Sizilien

Ferdinand vermählte sich am 21. November 1832 in Voltri mit Maria Christina von Savoyen, Tochter des Königs Viktor Emanuel I. von Piemont-Sardinien, die ihm den Kronprinzen gebar.

Nach dem Tod seiner Frau im Januar 1837 vermählte er sich mit Maria Theresia Isabella von Österreich, der Tochter des Erzherzogs Karl von Österreich-Teschen, die ihm neun Söhne und vier Töchter gebar, unter anderem:

Ferdinand II. wurde in der Kirche Santa Chiara begraben.

[Bearbeiten] Literatur

  • Nisco, Niccola: Ferdinando II. e il suo regno. - Neapel : Morano, 1884



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