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Erste Bank – Wikipedia

Erste Bank

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Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG
Unternehmensform Aktiengesellschaft
Gründung 1819
Unternehmenssitz Wien, Österreich
Unternehmensleitung

Andreas Treichl

Mitarbeiter 50.164 (2006)
Branche Banken
Website www.erstebank.at
Zentrale der Erste Bank in Wien
Zentrale der Erste Bank in Wien

Die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG ist die größte Bank Österreichs nach der Bilanzsumme und das Spitzeninstitut des österreichischen Sparkassensektors mit Hauptsitz in Wien.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Kennzahlen und Unternehmensstruktur

Das gezeichnete Grundkapital der Erste Bank ist per 31. Dezember 2006 in 315.296.185 Stück auf Inhaber lautende, stimmberechtigte Stammaktien zerlegt.

2006 verfügte die Erste Bank Gruppe mit all ihren Auslandsmehrheitsbeteiligungen über rund 50.164 Mitarbeiter, 2.700 Filialen (2005), 17 Millionen Kunden (inkl. BCR, 2005) und eine Bilanzsumme von rund 160 Mrd. Euro (2005). 2006 betrug das Betriebsergebnis rund 2 Milliarden Euro (+20,7 zu 2005). Der Konzernüberschuss konnte im Vergleich zum Vorjahr um 30,1 Prozent auf 932,2 Millionen Euro erhöht werden.[1]

Durch Übernahmen und eigenständige Expansion des Filialnetzes konnte die Erste Bank dank mehrerer Kapitalerhöhungen ein großes Filialnetz in Mittel- und Osteuropäischen Ländern aufbauen, wo sie in folgenden Ländern vertreten ist:

  • Kroatien: Erste Bank Croatia (62 %; gebildet aus Riječka banka, Steiermärkische Sparkasse, Bjelovarska banka, Trgovačka banka und Čakovečka banka)
  • Rumänien: Banca Comerciala Romana (61,88 %)
  • Serbien: Erste Bank Serbia (83,28 %; gebildet aus der Novosadska banka)
  • Slowakei: Slovenská sporiteľňa (100 %)
  • Slowenien: keine eigenen Filialen, aber Zweigstellen der Kärntner Sparkasse
  • Tschechien: Česká spořitelna (98 %), sowie Zweigstellen der Waldviertler Sparkasse von 1842 AG
  • Ukraine: Bank Prestige (100 %)
  • Ungarn: Erste Bank Hungary (99,9 %; gebildet aus eigenen Filialen, Mezőbank und Postabank)

Über den sogenannten Haftungsverbund hat die Erste Bank das Durchgriffsrecht auf fast alle Sparkassen Österreichs. An einigen ausgewählten Instituten (Salzburger Sparkasse, Tiroler Sparkasse, Steiermärkische Bank u.a.) ist sie auch beteiligt. Neben der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien war sie die zweite größere Sparkasse Österreichs. Die Bank ist zudem eines der wichtigsten Kreditinstitute in Mittel- und Osteuropa.

In Finanzkreisen wurde die Beteiligung der Erste Bank an der BCR immer sehr kritisch gesehen. Von vielen Analysten wird behauptet, dass die Beteiligung an der BCR nur einen Bruchteil der von der Erste Bank bezahlten und in der Bilanz ausgewiesenen Kaufsumme von über 3,7 Mrd. Euro wert sei. Analysten schätzen, dass Ende Jänner 2008 für das Aktienpaket der Erste Bank von BCR, das nach einem Aktientausch und Aktienkauf von BCR-Mitarbeiteraktien weiter gewaschen war, am Markt nicht einmal mehr 1 Mrd. Euro erzielbar sei. Diese Tatsache dürfte die Aktie der Erste Bank Ende Jänner 2008 unter enormen Druck gebracht haben, da dadurch sämtliche ausgewiesene Gewinne seit Übernahme der BCR eventuell nur wegen einer zu hohen Bewertung der BCR ausgewiesen wurden und enorme Verluste durch Abwertung der BCR-Beteiligung zu befürchten sind. Spätestens nach dem Kauf bzw. dem Tausch von BCR-Aktien in jene der Erste Bank zu einem niedrigern Kurs als jenem der 2006 für BCR-Aktien bezahlt wurde, hätte laut Analysten bereits eine Abwertung der Beteiligung an der BCR erfolgen müssen. Die drohende Abwertung der BCR-Beteiligung erschwert die Schätzung zukünftiger Gewinne oder Verluste und macht seriöse ROI-Schätzungen für 2008 so gut wie unmöglich. Als Bedenklich wird auch gesehen, dass die Erste Bank noch nie eine ihrer Beteiligungen in Osteuropa zu einem höheren Preis verkaufen konnte, als für die jeweilige Beteiligung bezahlt wurde.

[Bearbeiten] Besitzerstruktur

Sitz der Sparkasse Oberösterreich, Bestandteil der Erste Bank, in Linz-Urfahr
Sitz der Sparkasse Oberösterreich, Bestandteil der Erste Bank, in Linz-Urfahr

Die Aktien der Erste Bank notieren im ATX an der Wiener Börse, Hauptaktionär ist die Erste Stiftung (32,5 %). Erste Stiftung, eingetragen als „DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung“, ist die direkte Rechtsnachfolgerin der 1819 in Wien gegründeten Vereinssparkasse „Erste Oesterreichische Spar-Casse”. Als Hauptaktionärin der Erste Bank-Gruppe ist sie eine der größten Stiftungen in der Region. Daraus leitet die Erste Stiftung eine Verantwortung für soziales und kulturelles Engagement ab. Sie bezieht ihren Auftrag auch aus der Tradition der Sparkassen. Die Erste Stiftung ist in der Region Zentral- und Südosteuropa aktiv. Sie hat ihre Tätigkeit im Jahr 2005 aufgenommen und entwickelt seither Projekte in den drei Programmen Soziales, Kultur und Europa.

Zur Finanzierung der BCR-Übernahme, welche Mitte 2006 bezahlt wurde, führte die Erste Bank eine Kapitalerhöhung durch, welche 2,918 Milliarden Euro einbrachte. Seit der Kapitalerhöhung hat die Erste Stiftung noch rund 30 % Anteil am Unternehmen. Private Anleger und Mitarbeiter halten rund 10 %, und der „Austria Verein“ rund 5 %. Österreichische Sparkassen halten ebenfalls noch rund 5 %, und institutionelle Anleger die restlichen 50 %.

Der bedeutendste Meilenstein in der Kooperation mit den österreichischen Sparkassen wurde am 26. September 2001 mit der Gründung des Haftungsverbundes zwischen Erste Bank und Sparkassen gesetzt. Nahezu alle heimischen Sparkassen garantieren die Einlagen ihrer Kunden wechselseitig.

[Bearbeiten] Geschichte

In den wirtschaftlich schwierigen Jahren nach dem Ende der Napoleonischen Kriege regte Kaiser Franz I. die Gründung einer Sparkasse nach deutschem und englischem Vorbild an. Johann Baptist Weber, Pfarrer im heutigen Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt, griff diesen Gedanken auf. Er gründete 1819 den „Verein der Ersten österreichischen Spar-Casse“ und am 4. Oktober 1819 öffnete dessen erste Bankstelle seine Schalter.

Ihre Aufgaben wurden in den Statuten des Gründungsjahres so beschrieben: „[Sie hat] den Zweck [...] dem Fabrikarbeiter, dem Landmanne, oder sonst einer gewerbefleißigen und sparsamen minderjährigen oder großjährigen Person, die Mittel an die Hand zu geben, von ihrem mühsamen Erwerbe von Zeit zu Zeit ein kleines Capital zurückzulegen, um solches in späteren Tagen zur Begründung einer besseren Versorgung, zur Aussteuer, zur Aushülfe in Krankheit, im Alter oder zur Erreichung irgendeines löblichen Zwecks zu verwenden“. Dieses Leitmotiv der Sparkasse - die Förderung der Spargesinnung und der Vorsorge - blieb durch Generationen hindurch bis zum heutigen Tag in seinem Kern unverändert. Als Signet wählte die Erste ein Symbol für Sparsamkeit und Fleiß: die Biene

Schon bald nach der Gründung entwickelte sich Die Erste rasch und erreichte zusammen mit der ihr angeschlossenen „Allgemeinen Versorgungsanstalt“ eine Ausbreitung über die gesamte Donaumonarchie. Die 1824 gegründete „Cassa di Risparmio delle Provincie Lombarde - Cariplo“, heute die weltgrößte Sparkasse, geht statutenmäßig auf Die Erste zurück.

[Bearbeiten] Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg

Die Zeit nach dem Anschluss brachte auch für „Die Erste“ eine ernste Bewährungsprobe. Immerhin gelang es damals, trotz größter Repressionen, das Wort „österreichisch“ im Firmenwortlaut zu behalten.

Der schwungvolle Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg brachte eine Entwicklung mit sich, die auch der Erste Bank neue Geschäftsbereiche erschloss: die Ausweitung des privaten Zahlungsverkehrs, die geförderten Sparformen, die Finanzierung von Investitionen, die Förderung neuer Produkte, in der Hilfestellung im Export und der Kreditvergabe für den privaten Haushalt. Die Entwicklung der Geldinstitute zum Universalproblemlöser für alle Kundengruppen schritt rasch voran. Deutlicher Ausdruck dieser neuen Philosophie war das völlig neue Erscheinungsbild der Corporate Identity der Erste Bank im Jahre 1977. Auch optisch wurde damit der Durchbruch zur modernen Bank nach außen wie nach innen dokumentiert.

Die 1979 erfolgte Einführung des Kreditwesengesetzes, die Filialfreigabe 1977 sowie die Kündigung des Habenzinsabkommens 1980 führten zu einer grundlegend neuen Situation in der österreichischen Kreditwirtschaft. In einer Atmosphäre der Liberalisierung der gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie der Internationalisierung und rasch fortschreitenden Technisierung des Bankgeschäftes kam es zu einem Wettlauf aller Kreditunternehmungen um bisher vornehmlich von anderen Instituten betreute Kundengruppen.

Im Jahr 1993 wurde der Geschäftsbetrieb der Erste Bank gemäß der Kreditwesengesetznovelle 1986 auf eine Aktiengesellschaft übertragen. Das wurde dadurch erreicht, dass „Die Erste österreichische Spar-Casse – Bank“ ihr gesamtes Bankgeschäft auf „Die Erste österreichische Spar-Casse – Bank Aktiengesellschaft“, eine neu gegründete Tochtergesellschaft, übertrug, welche die operative Bank wurde.

„Die Erste österreichische Spar-Casse“ blieb als die Holdinggesellschaft für die Aktien an der neu gegründeten Tochtergesellschaft bestehen und änderte gleichzeitig mit der Übertragung des Bankgeschäfts ihren Namen auf „Die Erste österreichische Spar-Casse Anteilsverwaltungssparkasse (AVS)“.

Gemäß Kreditwesengesetz 1979 begab die Erste Bank bis 1991 500 Millionen Schilling (rund 36,3 Mio. Euro) Partizipationskapital. Nach 1993 konnte die Erste Bank Vorzugsaktien begeben. Im November 1993 wurden die Vorzugsaktien an der Wiener Börse notiert, EA-Generali und BARC, die bereits Partizipationsscheine hielten, tauschten diese in Vorzugsaktien um. Zusätzlich bot die Erste 1993 der Öffentlichkeit Vorzugsaktien an. 1994 bis 1996 wurden Partizipationsscheine in Vorzugsaktien umgetauscht, mit dem Ergebnis, dass fast alle Partizipationsscheine, die von der Erste Bank begeben wurden, getauscht sind.

[Bearbeiten] Verschmelzung mit der GiroCredit

Am 19. März 1997 erwarben Die Erste und die AVS einen Mehrheitsanteil an der GiroCredit Bank AG der Sparkassen (GiroCredit) mit dem Kauf von 56,1 % der Stammaktien der GiroCredit (51,1 % des gesamten Grundkapitals), die vorher von der Anteilsverwaltungssparkasse-Zentralsparkasse gehalten wurde. Zusammen mit den 26 % des Stammaktienkapitals (24,7 % des gesamten Grundkapitals), die bereits von der Erste-Gruppe (Die Erste, Salzburger Sparkasse und Sparkasse Mistelbach) gehalten wurden, erlangten die AVS und die Erste-Gruppe die Kontrolle über 82,1 % der Stammaktien (75 % des Grundkapitals) der GiroCredit.

Auf Basis des Verschmelzungsvertrages vom 27. Juni 1997 wurde Die Erste mit der Giro Credit verschmolzen. Der Vertrag sah unter anderem einen Umtauschkurs für Stammaktien der GiroCredit in Stammaktien der neuen Erste Bank im Verhältnis 2,4:1 vor. Die Verschmelzung erfolgte durch Aufnahme der GiroCredit in die Erste. Im Wege der Gesamtrechtsnachfolge gingen sämtliche Rechte und Pflichten der GiroCredit auf die Erste Bank über. Die Verschmelzung wurde von den Hauptversammlungen der Ersten und der GiroCredit am 21. August 1997 genehmigt und mit der Eintragung ins Firmenbuch am 04. Oktober 1997 rechtswirksam. Gleichzeitig wurde der Name der Bank von „Die Erste österreichische Spar-Casse - Bank AG“ in „Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG“ geändert.

Infos zur GiroCredit: Die GiroCredit wurde 1937 als "Girovereinigung der österreichischen Sparkassen" von den Sparkassen gegründet, um als Zentralinstitut der Sparkassengruppe in Österreich sowie als Clearingbank für Zahlungen zwischen den Sparkassen zu dienen. 1992 fusionierte das mittlerweile in "Girozentrale der österreichischen Sparkassen Aktiengesellschaft" umbenannte Institut mit dem ÖCI (Österreichisches Credit-Institut) zur "GiroCredit Bank Aktiengesellschaft der Sparkassen".

Als Nachfolgerin der GiroCredit erbringt die Erste Bank eine Vielzahl von Finanzdienstleistungen für die Sparkassengruppe. Diese Beziehung sollte sowohl für die Erste Bank als auch für die Sparkassengruppe, insbesondere durch eine gemeinsame Vertriebsschiene für Produkte, gemeinsames Marketing und andere Vereinbarungen, Vorteile bringen.

[Bearbeiten] Börsengeschichte

Von 13. bis 28. November 1997 lief der Börsengang der Erste Bank. In der zu diesem Zeitpunkt größten Emission Österreichs wurden 11,5 Mio. Stück Aktien mit einem Gegenwert von über 500 Mio. Euro platziert.

Im Herbst 2000 wurden im Zuge einer Kapitalerhöhung 6 Mio. Stück Aktien (über 280 Mio. Euro) erfolgreich an der Wiener Börse platziert. Der Erlös der Kapitalerhöhung diente unter anderem der Expansion nach Mittel- und Osteuropa.

Bei der zweiten Kapitalerhöhung der Erste Bank wurden weitere 9,21 Mio. Stück Aktien (rund 642 Mio. Euro) an der Wiener Börse platziert. Der Erlös diente in erster Linie zum Erwerb von Česká spořitelna-Aktien von der AVS und der Rekapitalisierung des Erwerbs der Riječka banka.

Seit 1. Oktober 2002 wird die Erste Bank-Aktie auch an der Prager Börse gehandelt. Damit wurde ein weiterer wichtiger Schritt zur Untermauerung der führenden Position der Erste Bank in Mitteleuropa getan.

Mit 8. Juli 2004 führte die Erste Bank einen Aktiensplit im Verhältnis 1:4 durch, nachdem sich die Erste Bank-Aktie in den letzten Jahren äußerst erfolgreich entwickelt hatte (Kursanstieg um 180 % auf über 125 Euro). Durch den Aktiensplit sollte eine leichtere Handelbarkeit der Erste Bank-Aktie erreicht werden.

Insgesamt wurden im Rahmen einer Kapitalerhöhung aus bedingtem Kapital 1.740.708 junge Aktien ausgegeben. Somit erhöhte sich die Aktienzahl der Erste Bank auf 243.183.500 Aktien sowie das Grundkapital auf EUR 486.367.200,--.

Am 25. Jänner 2006 endete die Zeichnungsfrist zur 3. Kapitalerhöhung, bei welcher 2,918 Mrd. Euro erlöst wurden, welche zur Finanzierung der Übernahme der Banca Comerciala Romana (BCR) benötigt werden. Diese Kapitalerhöhung wird die größte in der der Geschichte der Wiener Börse, beziehungsweise dessen Aktienindex, des ATX, sein.

[Bearbeiten] Übernahmen und Expansion

  • 1997: 100 % an der Mezőbank
Mit der Übernahme der ungarischen Mezőbank, die über das fünftgrößte Filialnetz in Ungarn verfügt, sicherte sich die Erste Bank eine gute Startposition im erweiterten Heimmarkt Mitteleuropa. Im November 1998 wurde die Mezőbank in die Erste Bank Hungary Rt. umfirmiert.
  • 2000: 52,07 % an der Česká spořitelna a.s.
Am 3. Februar 2000 erwarb die Erste Bank 52,07 % Aktienmehrheit an der Česká spořitelna, der größten Privatkundenbank in Tschechien. Die Akquisition stellte einen weiteren wichtigen Schritt in der Strategie der Erste Bank dar, die führende Retailbank in Mitteleuropa zu werden.
  • 2000: 67,2 % an der Slovenská sporiteľňa für 317 Mio. Euro mit einer Call-Option auf weitere 19,99 %.
  • 2000: Fusion kroatischer Tochterbanken zur „Erste & Steiermärkischen Bank d.d.“
Seit Oktober 1997 hatte die Erste Bank gemeinsam mit der Steiermärkischen Bank und Sparkassen AG sukzessive die Mehrheit an den drei kleineren kroatischen Banken Bjelovarska banka, Trgovačka banka und Čakovečka banka erworben. Im September 2000 erfolgte schließlich die Fusion der drei Banken zur Erste & Steiermärkischen Bank d.d., die trotz starker Konkurrenz ihre Position unter den acht größten Banken des Landes verteidigen konnte.
  • 2001: Aufstockung auf 87,18 % an der Česká spořitelna a.s.
Mit Beginn des Jahres 2001 wurde die Erste Bank mit 87,18 % der Mehrheitseigentümer der Slovenská sporitel’ňa in der Slowakischen Republik. Mit dem Erwerb des größten slowakischen Bankeninstitutes wurde die Strategie des erweiterten Heimmarktes Mitteleuropa konsequent weiterverfolgt. Die 87,18 % ließ sich die Erste Bank rund 530 Mio. Euro kosten.
Nachdem die Erste Bank im Dezember 2001 die Mehrheit an der Tiroler Sparkasse übernommen hatte, hielt sie mit Jahreswechsel 51 % an der Sparkasse. Im Sinne einer Strategie der Marktstellenbereinigung wurden 2002 die Erste-Filialen Innsbruck und Seefeld sowie das KommerzCenter Innsbruck in die Tiroler Sparkasse eingebracht. Im Gegenzug dazu hatte sich die Beteiligung der Erste Bank an der TiSpa auf 69,51 % erhöht.
  • 2002: 85,02 % an der Riječka banka d.d.
Am 29. April 2002 erwirbt die Erste Bank 85,02 % der Riječka banka d.d. Die Bank gehört zu den fünf größten Banken in Kroatien und hat den Schwerpunkt ihrer Filialen an der nördlichen Küste Kroatiens sowie in der Region um Rijeka.
  • 2003: Fusion der Riječka banka und der Erste & Steiermärkische, 77,3 % Anteil
Die durch die Zusammenführung der beiden Banken hervorgegangene Erste & Steiermärkische Bank d.d. steigt in Kroatien zu drittgrößten Bankengruppe auf. Die neue Bank hat ihren Firmensitz in Rijeka, die Zentrale befindet sich in Zagreb, und betreut rund 600.000 Kunden.
  • 2003: 99,98 % an der Postabank
Nachdem die Erste Bank Ende September den Zuschlag im Privatisierungsverfahren um die ungarische Postabank és Takarékpénztár Rt. erhalten hatte, unterzeichnete sie am 20. Oktober 2003 den Kaufvertrag über die vom ungarischen Staat gehaltenen 99,98 % der Aktien um 399 Mio. Euro. Mit der Akquisition der Postabank hat die Erste Bank einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Mitteleuropastrategie getan.
  • 2004: Fusion Erste Bank Hungary mit Postabank
Mit 1. September 2004 erfolgte die Fusion der Erste Bank Hungary mit der ungarischen Postabank zur Erste Bank Hungary, die damit die zweitgrößte Retailbank in Ungarn ist.
  • 2005: weitere Aufstockung auf 100 % an der Slovenská sporiteľňa
Die Erste Bank hat mit 10. Jänner 2005 die Call Option zum Erwerb von 19,99 % an der Slovenská sporiteľňa von der Europäischen Bank für Entwicklung und Wiederaufbau (EBRD) ausgeübt. Die Slovenská sporiteľňa ist nun hundertprozentige Tochter der Erste Bank, was die Bank insgesamt rund 425 Millionen Euro kostete.
  • 2005: 83,28 % an der Novosadska banka a.d.
Am 15. Juli 2005 hat die Erste Bank den Kaufvertrag über den Erwerb von 83,28 % der Aktien an der Novosadska banka a.d., Novi Sad, von der Republik Serbien unterzeichnet. Mit dem Kauf der Bank tritt die Erste Bank in den serbischen Markt ein, der über ein erhebliches Wachstumspotenzial verfügt.
  • 2005: 61,88 % an der Banca Comerciala Romana S.A. (BCR)
Die Erste Bank hat am 20. Dezember 2005 den Zuschlag für den Kauf von rund 61,88 % der Banca Comerciala Romana S.A. (BCR), der größten rumänischen Bank mit 2,8 Mio. Kunden und 12.000 Mitarbeitern, um 3,751 Mrd. Euro erhalten. Diese Übernahme stellt die bisher größte Auslandsdirektinvestition der österreichischen Wirtschaftsgeschichte dar. Der vergleichsweise hohe Kaufpreis (das 5,8-fache des von Unternehmensanalysten geschätzten Buchwerts) ist darin begründet, da nur noch wenige große Banken im Mittel- und Osteuropäischen Raum zur Privatisierung anstehen, und die Erste Bank in Rumänien bisher nur spärlich vertreten war.
  • 2006: 100 % an der ukrainischen Bank Prestige
Statt der anfangs geplanten 50,5 Prozent an der erst Ende 2005 gegründeten Bank wurde im Dezember die Übernahme von 100 % beschlossen. Die Akquisition wurde im Jänner 2007 abgeschlossen, der Kaufpreis betrugt 79,4 Millionen Euro, bei einer Bilanzsumme von 152,5 Millionen Euro der Bank Prestige per Oktober 2006. Investitionen von 229 Millionen Euro bis 2010 in der derzeit 300 Mitarbeiter und 15 Filialen verfügenden Bank wurden angekündigt. Die Erste Bank will in der Ukraine bis Ende 2007 auf einen Marktanteil von 4 bis 5 % kommen.[2]

[Bearbeiten] Quellennachweise

  1. Der Standard, 1. März 2007, S. 19
  2. Der Standard, 21. Dezember 2006, S. 19

[Bearbeiten] Weblinks


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