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Drag and Drop – Wikipedia

Drag and Drop

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

typische Drag-and-Drop-Aktion: Dateien werden mit der Maus zwischen Verzeichnissen verschoben
typische Drag-and-Drop-Aktion: Dateien werden mit der Maus zwischen Verzeichnissen verschoben

Drag and Drop, oft auch Drag & Drop oder Drag'n'Drop, (engl. „Ziehen und Fallenlassen“) ist eine Methode zur Bedienung grafischen Benutzeroberflächen von Rechnern durch das Bewegen grafischer Elemente mittels eines Zeigegerätes. Ein Element wie z. B. ein Piktogramm kann damit gezogen und über einem möglichen Ziel losgelassen werden. Dieses kann zum Beispiel markierter Text oder das Symbol einer Datei sein. Im Allgemeinen kann Drag and Drop genutzt werden, um Aktionen auszuführen oder Beziehungen zwischen zwei abstrakten Objekten herzustellen.

Bei einer vollständigen Umsetzung erhält der Benutzer an allen signifikanten Stellen einer Drag-and-Drop-Operation eine sofortige Rückmeldung:

  • Markieren des Elements
  • Visualisierung des Ziehens
  • Anzeigen einer Drop-Möglichkeit
  • Rückmeldung beim Fallenlassen

Darüber hinaus wird auch häufig angezeigt, welche Aktion das Ziehen eines Elements auslöst. Beim Ziehen einer Datei auf ein Ordner-Icon kann mittels kleiner Symbole kenntlich gemacht werden, ob die Datei einfach verschoben, kopiert oder eine Verknüpfung der Datei erzeugt wird. Um während des Ziehens das Auffinden eines Zielobjekts zu erleichtern, wird das gezogene Element häufig halbtransparent dargestellt, so dass der Untergrund durchschimmert. Manche Anwendungen ermöglichen das Öffnen und/oder Sichtbar-Machen von verdeckten Inhalten, wenn der Benutzer mit dem Cursor einen Moment auf geschlossenen oder halb verdeckten Objekten verharrt.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Drag and Drop in Desktop-Anwendungen

Als wohl intuitivste Form der Interaktion mit einem gewöhnlichen PC hielt Drag and Drop rasch Einzug in viele Anwendungen des Personal Computers. Wann und von wem Drag and Drop erfunden wurde ist umstritten. Nach der Entwicklung der Schreibtischmetapher am PARC, welches die Rechte in den 1970ern an Apple verkaufte, perfektionierte Apple das GUI zum „Human Interface“ und definierte auch erstmals die „Human Interface Guideline“ als Vorgabe für die Gestaltung von Benutzeroberflächen. Hierin werden u.a. auch die wesentlichen Kriterien für eine gute Drag-and-Drop-Umsetzung beschrieben.

[Bearbeiten] Drag and Drop in Web-Schnittstellen

Mit zunehmendem Aufkommen von Web-Anwendungen und -Diensten mit DHTML nehmen auch die Bemühungen, Drag and Drop in Internetseiten umzusetzen, zu. Sowohl Browserhersteller wie Microsoft mit dem dataTransfer-Object als auch verschiedene Webentwickler versuchen die Entwicklung intuitiver Web-Schnittstellen mit Drag and Drop zu ermöglichen. Insbesondere das gleichzeitige Ziehen verschiedener Elemente und die Anzeige einer Drop-Möglichkeit war lange nur in einzelnen Browsern möglich. Dies wird wichtig, sobald Elemente auf der Webseite nicht nur verschoben, sondern mit dem Loslassen der Maus Aktionen ausgelöst werden sollen. (vgl. unten)

Die erste vollständige Umsetzung in allen gängigen Browsern gelang zwei deutschen Studenten mit Virtos.net. Das Internet-Projekt wurde bei Jugend forscht vorgestellt und gewann bereits mehrere Auszeichnungen.

Eine weitere Variante von Drag and Drop in Web-Schnittstellen stellt die DHTML-API von Walter Zorn dar. Diese Funktionsbibliothek steht zwar anderen Web-Entwicklern im Rahmen der Software-Lizenz LGPL für die freie Integration in eigene Projekte zur Verfügung, unterstützt jedoch keine Anzeige der Drop-Möglichkeit während des Ziehens, was den Einsatzbereich der Programmierschnittstelle einschränkt.

[Bearbeiten] Markieren des Elements

Da Drag als Ziehen mit gedrückter Maustaste definiert ist, wird die Operation immer durch Drücken der Taste eingeleitet. Eine Auswahl des Elements ist in der Regel mit dem Beginn des Drag-and-Drop-Vorgangs verbunden. Nur selten stößt man auf die unpraktische Variante, das zu ziehende Element zuvor extra angeklickt haben zu müssen.

Ein Spezialfall ist das Ziehen mehrerer Objekte. Diese müssen zuerst alle ausgewählt werden. Oft geschieht auch dies wiederum per Drag and Drop mit einem so genannten „Gummiband“. Hierbei werden Objekte innerhalb eines rechteckigen Gebiets zwischen Start- und Endpunkt der auswählenden Drag-Operation ausgewählt. Nochmaliges Drücken der Maustaste über einem der ausgewählten Elemente leitet das Ziehen aller Elemente ein.

[Bearbeiten] Visualisieren des Ziehens

Vollständige Drag-and-Drop-Umsetzungen geben eine visuelle Rückmeldung sobald der Benutzer ein Element zieht also die Maus bei gedrückt gehaltener Maustaste verschiebt. Oft wird ein halbtransparentes Abbild der ausgewählten Elemente mit dem Cursor mitbewegt und so die Drag-and-Drop-Möglichkeit angezeigt.

[Bearbeiten] Anzeige einer Drop-Möglichkeit

Zieht der Benutzer ein Element über ein mögliches Drop-Ziel, so ist dies an dem gezogenen oder „berührten“ Element erkennbar. Kann ein Element in einen Bereich gezogen werden, so wird dieser Bereich meist besonders hervorgehoben. Dies geschieht jedoch wiederum nicht, wenn der Benutzer innerhalb des Bereichs eine neue Drop-Möglichkeit überfährt. Dann wird diese hervorgehoben. Meist geschieht das Hervorheben einer Drop-Möglichkeit durch Rahmen oder Farbänderungen. In Spezialfällen wie zum Beispiel beim Arrangieren von mehreren Elementen wird auch oft eine Einfügemarke eingeblendet oder eine Lücke geschaffen wo das gezogene Element platziert werden wird. Bei Drag-and-Drop mehrerer Elemente kommt es in der Regel nur zu einer Anzeige einer Drop-Möglichkeit, wenn alle gezogenen Elemente für die auszuführende Aktion geeignet sind. Sollte ein Drop auf ein Element keinen Sinn ergeben (zum Beispiel Ordner in sich selbst legen), so bleibt oft nicht nur eine Hervorhebung aus, sondern es erscheint manchmal auch ein zusätzlicher Hinweis in Form eines Verbotsschilds oder ähnliches neben dem Zeiger.

[Bearbeiten] Drop (Loslassen)

Nach dem Drop (engl. loslassen oder fallen lassen) eines Elements erhält der Benutzer fast immer eine Rückmeldung über den Erfolg seiner Aktion.

Wurde Drag and Drop über keinem möglichen Drop-Element beendet oder ist die Aktion mit dem gezogenen Element nicht sinnvoll (s.o.) so wird dies meist dadurch angedeutet, dass die an den Cursor gehefteten Symbole zurück an ihren Ursprung „hüpfen“. Nach erfolgreichen Drag and Drop verschwindet die Hervorhebung des Drop-Ziels. Sollten weitere Einstellungen oder eine Bestätigung nötig sein, so erscheinen diese nach Beenden des Drag and Drop und vor Ausführung der Aktion. Wurde ein Element verschoben, so verschwindet es spätestens mit Loslassen der Maustaste von seinem bisherigen Platz und erscheint an seiner neuen Position. Manchmal bleiben Elemente auch nach erfolgreichem Drag and Drop weiterhin ausgewählt, oder es werden mehrere gleichzeitig losgelassene Elemente gemäß der Reihenfolge ihrer Auswahl verschoben.

[Bearbeiten] Beispiele

Für folgende Befehle hat sich Drag and Drop als intuitivste Bedienmöglichkeit durchgesetzt:

  • Ziehen eines Datei-Symbols (Icons) auf ein Ordnersymbol, um die Datei zu verschieben, zu kopieren oder eine Verknüpfung zu erstellen
  • Ziehen markierten Textes bei der Bearbeitung eines Dokuments
  • Ziehen eines Icons auf ein Programm-Symbol oder in ein Fenster, um es zu öffnen oder zu bearbeiten
  • Drag and Drop, um Objekte in einer Leiste oder Liste neu zu arrangieren
  • Drag and Drop eines Objekts, um es einer Warteschlange hinzuzufügen
  • Drag and Drop eines Befehls auf das Objekt, auf das angewandt werden soll (zum Beispiel Farbe auf ein einzufärbendes Objekt)
  • GIS-Funktion des Panning zum Verschieben einer Karte

[Bearbeiten] Weblinks


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