Dahme (Holstein)
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Ostholstein | |
Höhe: | 1 m ü. NN | |
Fläche: | 9,08 km² | |
Einwohner: | 1200 (31. Dez. 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 132 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 23747 | |
Vorwahl: | 04364 | |
Kfz-Kennzeichen: | OH | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 55 010 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Kirchenstraße 11 23743 Grömitz |
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Bürgermeister: | Heinrich Plön | |
Lage der Gemeinde Dahme im Kreis Ostholstein | ||
Die Gemeinde Dahme ist ein Ostseeheilbad im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie und Verkehr
Dahme ist ein Ostsee-Küstenort, der etwa 20 km nordöstlich von Neustadt in Holstein und knapp 15 km (je Luftlinie) südöstlich von Oldenburg in Holstein direkt südlich des östlichen Endes vom Oldenburger Graben liegt. Der Ort befindet sich damit in der idyllischen Landschaft Wagriens am Nordwestrand der Lübecker Bucht zwischen Grube und Kellenhusen. Westlich verläuft die Bundesstraße 501 von Neustadt in Richtung Fehmarn.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Verwaltung
Dahme gehörte von 1889 bis 2006 zum Amt Grube. Seitdem bilden Dahme und die Gemeinden Grube und Kellenhusen (Ostsee) eine Verwaltungsgemeinschaft mit der Gemeinde Grömitz, die die Verwaltungsgeschäfte für die drei Gemeinden mit durchführt.
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: „Über blau-silbernen Wellen wachsend in Gold der rote ältere und der rot-silbern-rote jüngere Leuchtturm der Gemeinde nebeneinander.“[1]
Hier irrt die Wappenrolle: Tatsächlich ist der rot-silbern-rote bzw. der größere Turm der Ältere
[Bearbeiten] Partnergemeinde
Dahme ist seit August 1972 mit Nysted in Dänemark freundschaftlich verbunden. Die Pflasterung des Nystedplatz an der Seebrücke in Dahme ist in Richtung der dänischen Partnergemeinde ausgerichtet.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Mit mehr als 60.000 Badegästen und 800.000 Übernachtungen im Jahr ist der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle für die Gemeinde, die einen mehrere Kilometer langen Sandstrand hat, der über eine Promenade gut zu erreichen ist.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Der Wittenwiewerbarg (Weiße-Weiber-Berg) ist der Rest einer Turmhügelburg aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Sie war von einem Graben und einem Wall umgeben. Heute ist nur noch ein kleiner Hügel davon zu sehen.
Der Wittenwiewerbarg steht seit 1974 unter Denkmalschutz.
[Bearbeiten] Leuchtturm Dahmeshöved
Der Leuchtturm Dahmeshöved (1878/79 errichtet als achteckiger Ziegelturm, 28,8 m hoch) steht auf halber Strecke zwischen Fehmarn und Travemünde. Zu dem Leuchtturm, der unter Denkmalschutz steht, gehörte eine Luftnebelschallanlage, bzw. ein Nebelhorn. Der Leuchtturm war zu DDR-Zeiten ein wichtiger Navigationspunkt für Menschen, die über die Ostsee aus der DDR geflohen sind.
Der Leuchtturm kann besichtigt werden und wird als Standesamt genutzt. Das Wohnhaus und einige Nebengebäude werden heute privat genutzt.
[Bearbeiten] Dahmeshöved und der Kalte Krieg
[Bearbeiten] NSG Vansite Dahme
Von 1957 bis 1972 war das amerikanische Militär auf der großen Uferkoppel (im II. Weltkrieg Standort einer 2cm Flak), schräg gegenüber dem Leuchtturm, zum Schluss mit einer Vansite der NSGA Todendorf vertreten. Hier wurde mit mobilem Gerät unter anderem der sowjetische Übungsplatz auf der Halbinsel Wustrow belauscht. In Dahme ist das wenig bekannt. Aufsehen in der kleinen Ostseeküstengemeinde erregte nur die Beschädigung eines Gartenzaunes bei der Durchfahrt eines großen amerikanischen Trailers in einer engen Kurve.
[Bearbeiten] Fernmeldestelle der Bundesmarine
Wo heute die Jugendherberge steht, befanden sich bis 2004 die Gebäude einer Marinefernmeldestelle der Bundeswehr (Im Zweiten Weltkrieg existierte hier eine Marine-Funkmessortungsanlage, FuMO 3, eine sogenannte Calais Zerstörersäule). Die Marinefernmeldegruppe 53 wurde Ende 1963 in Dahmeshöved in Betrieb genommen. Nach Auflösung des Marinefernmeldeabschnitts 5 zum 1. Oktober 1967 wurde sie dem Marinefernmeldeabschnitt 1 unterstellt. Hier wurde mit mobilem Radargerät die Ostsee bewacht. Die Marinefernmeldegruppe 53 wurde zum 30. September 1991 aufgelöst. Der ehemalige Standplatz der Radarantennen, eine erhöhte, asphaltierte Fläche, wird nun für Ballspiele genutzt.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
Paul Walter (* 1913 Mönchengladbach; † 1993 in Dahme), Bühnenbildner, Ausstattungsleiter am Nationaltheater Mannheim wohnte in Dahme.
In den 1960er Jahren ließ sich Uwe Johnson bei Aufenthalten in einem Sommerhaus in Dahmeshöved für seinen Roman „Jahrestage“ inspirieren.
Prof. Friedrich Dahl und Prof. Gerhard Domagk (Nobelpreis für Medizin 1939, ausgehändigt 1947) wohnten in Dahmeshöved, ebenso z. B. Heinrich Plett (erster Geschäftsführer der Neuen Heimat), Hans Koch von Hans Koch & Sohn und Tyll Necker.
[Bearbeiten] Fledermäuse
Dahme ist der erste offizielle fledermausfreundliche Ort Deutschlands. Über 100 Häuser sind vom NABU Schleswig-Holstein / Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein als „Fledermausfreundliches Haus“ ausgezeichnet worden. Seit Mai 2006 ist Dahme das Zentrum der ersten offiziellen „Fledermausfreundlichen Region“ Deutschlands. Im Oktober 2006 wurde das Fledermausprojekt mit dem Muna 2006, Preis für den aktiven Umweltschutz von Deutsche Bundesstiftung Umwelt und ZDF ausgezeichnet.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
[Bearbeiten] Weblinks
- Dahme Duty - ein amerikanischer Soldat berichtet über seine Zeit auf der Vansite in Dahmeshöved
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