Dötlingen
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Oldenburg | |
Höhe: | 22 m ü. NN | |
Fläche: | 101,84 km² | |
Einwohner: | 6060 (31. Dez. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 60 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 27801 | |
Vorwahlen: | 04433, 04432 | |
Kfz-Kennzeichen: | OL | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 58 003 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Hauptstraße 26 27801 Dötlingen |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Heino Pauka (parteilos) |
Dötlingen ist eine deutsche Gemeinde mit etwa 6000 Einwohnern im Landkreis Oldenburg in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Gemeinde Dötlingen liegt im Gebiet des Naturparkes Wildeshauser Geest. Durch die Gemeinde fließt die Hunte. Größere Orte innerhalb der Gemeinde sind Aschenstedt, Brettorf, Dötlingen, Neerstedt und Ostrittrum. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Neerstedt.
Verkehrlich ist die Gemeinde Dötlingen über die Bundesautobahn A 1, Anschlussstelle Wildeshausen-Nord, die Bundesstraße 213 und über die Bahnlinie Delmenhorst–Osnabrück (Bahnhof Brettorf) gut erreichbar. Des Weiteren besteht eine gute Busverbindung zwischen Oldenburg und Wildeshausen, stündlich fährt der Huntesprinter durch die Gemeinde Dötlingen.
[Bearbeiten] Flächennutzung
Die Gemeinde ist 10.183 ha groß, davon 2.059 ha Waldfläche, 6.769 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, 120 ha Wasserfläche, 54 ha Ödland, 636 ha Betriebs- und Gebäudefläche, 473 ha Straßen- und Wegefläche, 57 ha Erholungsfläche, 15 ha sonstige Flächen.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Die Ortsteile der Gemeinde Dötlingen sind Altona (18 Einwohner am 1. Januar 2007), Aschenstedt (700 Ew.), Barel (115 Ew.), Brettorf (855 Ew.), Busch (116 Ew.), Dötlingen (1.366 Ew.), Geveshausen (95 Ew.), Grad (46 Ew.), Haidhäuser (29 Ew.), Hockensberg (483 Ew.), Iserloy (23 Ew.), Klattenhof (148 Ew.), Neerstedt (1.445 Ew.), Nuttel (95 Ew.), Ohe (36 Ew.), Ostrittrum (263 Ew.), Rhade (100 Ew.), Uhlhorn (49 Ew.) und Wehe (88 Ew.).
Abweichend davon ist die Gemeinde Dötlingen in 15 Bauerschaften gegliedert, denen jeweils ein Bezirksvorsteher zugeordnet ist. Diese Bezirke sind Barel, Brettorf I, Brettorf II, Dötlingen I, Dötlingen II, Grad, Hockensberg, Iserloy, Klattenhof, Neerstedt I, Neerstedt II, Nuttel, Ostrittrum, Rhade und Wehe.
[Bearbeiten] Geschichte
In Dötlingen und in unmittelbarer Nähe, inmitten der „klassischen Quadratmeile der deutschen Vorgeschichte“, finden sich tonnenschwere Findlinge von Großsteingräbern aus der Jungsteinzeit (etwa 4.000 – 1.800 v. Chr.). Diese sind Zeugen einer frühen Besiedlung des Gebietes. Die Großsteingräber wurden erbaut, als nach dem Verschwinden der eiszeitlichen Gletscher aus nomadisierenden Jägern und Sammlern der Altsteinzeit sesshafte Bauern geworden waren. Die vielen Grabfunde befinden sich im Museum für Naturkunde und Vorgeschichte in Oldenburg.
Die erste urkundliche Datierung von Dötlingen als Thutelingen stammt aus dem Jahr 1203 – damit gehört Dötlingen zu den ältesten Orten im Oldenburger Land. Dötlingen lag an der alten Friesischen Heerstraße, die alle größeren Orte zwischen Wildeshausen und Jever verband. In Wildeshausen befand sich der Anschluss an die „Vlämische Heerstraße“ zwischen Flandern und Bremen.
Die Gemeinde ist in ihrer wechselvollen Geschichte den verschiedensten Einflussnahmen von Staat und Kirche ausgesetzt gewesen. Dötlingen war lange Zeit im Herrschaftsbereich der Oldenburger Grafenlinie, des Erzbischofs von Bremen, des Bischofs von Münster und des Königs von Dänemark. Damit verbunden waren Brandschatzungen wegen der außenpolitischen Verwicklungen in der Dänenzeit durch französische, schwedische und lüneburgische Truppen. Dötlingen gehörte 20 Jahre lang zu Kurhannover und unter Katharina II. vier Tage zu Russland. Französisch wurde Dötlingen unter Napoléon Bonaparte und aus der Gemeinde Dötlingen wurde Mairie de Dötlingen.
In ihrer jetzigen Form existiert die Gemeinde seit 1933. Drei Jahre später war sie von den Nationalsozialisten zum "Reichsmusterdorf" ernannt worden und wurde zum vielbesuchten Ziel von auch ausländischen Delegationen. Damals wurde ein großer Findling mit Hakenkreuzsymbol auf einem nahegelegenen Hügel, dem Gierenberg, platziert. Heute liegt der Stein umgestürzt an seinem alten Standort. Der Tabkenhof wurde kurz vor dem Ende des zweiten Weltkrieges durch Bombenwurf zerstört, wobei das alte Fachwerkhaus niederbrannte. Es wurde aber nach dem Krieg wieder aufgebaut.
Heinz Witte-Lenoir: Hünengräber |
[Bearbeiten] Politik
Der Gemeinderat von Dötlingen hat 18 Mitglieder, davon gehören 6 der SPD, 8 der CDU und 4 der FDP an. Bürgermeister ist Heino Pauka (parteilos).
Die Gemeinde Dötlingen ist seit 2000 schuldenfrei.[1]
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: In Gelb (Gold) ein blauer Sparren, darüber zwei rote Rosen mit gelbem (goldenem) Kelch und grünen Kelchblättern, darunter ein aus fünf quadratischen roten Steinen gebildetes und auf die Spitze gestelltes Kreuz.
Mit Verfügung vom 21. Januar 1952 hat der Nds. Minister des Innern der Gemeinde Dötlingen das Recht zur Führung des nachstehend beschriebenen Wappens verliehen. Begründung: Das Wappen vereint mehrere historische Elemente. Der Sparren befindet sich im Wappen des Wildeshauser Bürgers Otto von Dötlingen (1366) und ist der einzige heraldisch überlieferte Anknüpfungspunkt für den Namen Dötlingen. Die Rosen sind übernommen aus dem Wappen des Grafen von Oldenburg-Wildeshausen, die in der Dötlinger Gegend begütert waren und sich um die Festigung von Herrschaftsrechten sehr bemüht haben. Das Steinfliesenkreuz ist entlehnt aus dem älteren Wappen der Herren von Wale, die in Dötlingen lange ansässig waren und einen schönen Junkerhof besaßen.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
In Dötlingen erwartet den Besucher ein idyllischer Dorfkern mit historischen, reetgedeckten Fachwerkhäusern, eine mittelalterliche Feldsteinkirche (St. Firminuskirche), die 1.000-jährige halbtote und vom Blitz getroffene Dorfeiche sowie der Tabkenhof (größtes Fachhallenhaus Nordwestdeutschlands) mit einer Länge von 58 m und einer Breite von 15 bzw. 17 m. Die reetgedeckte Dachfläche beträgt 1.600 m².
In der Ortschaft Ostrittrum findet der Besucher eine Wassermühle aus dem 15. Jahrhundert, historische Bauernhöfe und das Naturdenkmal „Rittrumer Berge“. Zu Fuß oder mit dem Rad erkundet man Dötlingens kostbarsten Schatz: Natur und Landschaft, Flora und Fauna an und auf der Hunte, im Wald, im Moor und auf der Heide.
[Bearbeiten] Künstlerkolonie
(Hauptartikel: siehe Künstlerkolonie Dötlingen)
Seit 1900 - und noch heute - inspirieren Menschen, Tiere und Landschaft rund um Dötlingen zu künstlerischem Schaffen. Einige Künstler erreichten internationalen Bekanntheitsgrad. So reiht sich Dötlingen in die Palette der norddeutschen Künstlerdörfer ein und wird oftmals auch als Künstlerkolonie bezeichnet. Künstler wie Georg Bernhard Müller vom Siel, August Kaufhold, Karl Dehmann, Otto Pankok und Marie Stumpe waren in Dötlingen tätig und teilweise auch wohnhaft.
Um Kultur, kulturelle Einrichtungen und dorftypische Gebäude in der Gemeinde Dötlingen zu erhalten, wurde im Jahr 1999 die Dötlingen-Stiftung gegründet. Sie hat sich die Förderung des Landschafts- und Naturschutzes sowie der denkmalgeschützten Gebäude zum Ziel gesetzt. [3]
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die Firma Exxon Mobil Production Deutschland GmbH betreibt einen der größten Erdgasuntergrundspeicher in Europa, welcher mehr als zwei Milliarden Kubikmeter Erdgas aufnehmen kann. Diese Menge entspricht dem Jahresverbrauch von etwa einer Million Haushalten.
Die Wirtschaft der Gemeinde stellt sich als eine Mischung kleinerer und mittlerer Betriebe vor allem aus Handel, Handwerk und Dienstleistung dar.
Zusammen stellen all diese leistungsfähigen Betriebe rund 85 % der Arbeitsplätze in der Gemeinde und sichern gleichzeitig die Grundversorgung der Bevölkerung. Weitere 15 % der Arbeitsplätze sind in den mehr als 150 landwirtschaftlichen Betrieben zu finden. Die Landwirtschaft hat somit in der Gemeinde trotz Strukturwandels noch einen vergleichsweise hohen Stellenwert.
[Bearbeiten] Infrastruktur
[Bearbeiten] Straßen und Wege
Die Infrastruktur wird im wesentlichen geprägt durch ein sehr gut ausgebautes Straßen- und Wegenetz mit genau zwei Ampeln in der gesamten Gemeinde.
[Bearbeiten] Ver- und Entsorgung
Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband und die Energieversorgung Weser-Ems versorgen die Gemeinde mit Wasser, Strom und Gas. In fast allen Ortsteilen betreibt die Gemeinde eine Schmutzwasser-Kanalisation. Die Klärung der häuslichen Abwässer übernimmt die Kläranlage der Stadt Wildeshausen.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Albrecht Wilhelm Roth (1757–1834), Arzt und Botaniker. Nach ihm ist die Pflanzengattung Rothia (gehört zur Unterfamilie Schmetterlingsblütler) benannt.
- weitere Persönlichkeiten: siehe Künstlerkolonie Dötlingen
[Bearbeiten] Bildergalerie
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Internetseiten der Gemeinde Dötlingen
- ↑ Internetseiten der Gemeinde Dötlingen
- ↑ Heuerhaus - Kulturelle Begegnungsstätte der Dötlingen Stiftung
[Bearbeiten] Literatur
- Heinrich Poppe und Horst Wichmann: Neues Dötlinger Dorfbuch. ISBN 3-87358-113-2
- Horst Wichmann: Zur Frühgeschichte der Gemeinde Dötlingen.
- Horst Wichmann: Zeittafel für das Dorf Dötlingen von den Anfängen bis 2003. Eigenverlag
- Horst Wichmann (Red.): Wie die Zeit vergeht - 1203 Thutelinge - 2003 Dötlingen
- Jörn G. Franke: Alte Heimat - Neue Heimat Flüchtlinge u. Vertriebene in Dötlingen. Eigenverlag
- Désirée Mosner (Text), Torsten Krüger und Hans-Dieter Haren (Fotos): Malerische Landpartie. Ausflug nach Dötlingen. In: Brillant. Das Magazin aus Bremen. 16. Jg., Frühjahr 2007, Seite 60-68
- Wolfgang Martens: Dötlingen und Hatten. Graf Anton Günthers Güter und Mühlen in Dötlingen und Hatten. Isensee, Oldenburg 1994, ISBN 3-89442-231-9
[Bearbeiten] Weblinks
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