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Braşov – Wikipedia

Braşov

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Brașov
Kronstadt
Brassó
Wappen von Braşov
Braşov (Rumänien)
DEC
Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Braşov
Koordinaten: 45° 39′ N, 25° 37′ OKoordinaten: 45° 39′ 10″ N, 25° 36′ 43″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 600 m
Fläche: 267,2 km²
Einwohner: 277.945 (1. Juli 2007)
Bevölkerungsdichte: 1.040 Einwohner je km²
Postleitzahl: RO-500000
Telefonvorwahl: (+40) 02 68
Kfz-Kennzeichen: BV
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Stadt
Bürgermeister: George Scripcaru (PD-L)
Postanschrift: Bulevardul Eroilor, nr. 8, cam. 100
loc. Braşov, jud. Braşov, RO-500007
Webpräsenz:

Brașov [braˈʃov] (dt. Kronstadt, siebenbürgisch-sächsisch Krunen, ung. Brassó) ist eine Großstadt in Rumänien mit 280.000 Einwohnern, davon etwa 1.400 Deutsche.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lage

Braşov (rotes Viereck) - Rumänien - Nachbarorte: Mediaş, Piteşti, Sfântu Gheorghe, Târgovişte, Ploieşti
Braşov (rotes Viereck) - Rumänien - Nachbarorte: Mediaş, Piteşti, Sfântu Gheorghe, Târgovişte, Ploieşti

Die Stadt liegt im gleichnamigen Bezirk im Burzenland in Siebenbürgen, Rumänien.

[Bearbeiten] Geschichte

Piaţa Sfatului, Rathausplatz im September 2003
Piaţa Sfatului, Rathausplatz im September 2003

Kronstadt wurde von den Ritterbrüdern des Deutschen Orden im frühen 13. Jahrhundert als südöstlichste deutsche Stadt in Siebenbürgen unter dem Namen Corona im Karpatenbecken gegründet. 1225 mussten die Deutschordensritter ihre Komturei Kronstadt verlassen und ließen sich im Baltikum nieder. Kronstadt war über Jahrhunderte das kulturelle, geistige und religiöse Zentrum der Siebenbürger Sachsen, die seit dem 12. Jahrhundert auf Einladung des ungarischen Königs in der Region siedelten und bis ins 19. Jahrhundert hinein die Mehrheitsbevölkerung in der Stadt bildeten. Im 13. und 14. Jahrhundert fielen immer wieder Tataren und Türken in die Stadt ein. Noch bis ins 17. Jahrhundert hinein waren Stadt und Region durch ihre Lage an der Grenze zum osmanischen Machtbereich immer wieder bedroht. Stadt und Region gehörten zum Königreich Ungarn bzw. zu Österreich-Ungarn, bis sie nach dem Vertrag von Trianon von 1920 an Rumänien abgetreten werden musste.

In der Zeit von 1951 bis 1961 wurde die Stadt im Gefolge des Personenkults um Stalin in Oraşul Stalin (Stalinstadt) umbenannt. Bereits 1987, zwei Jahre vor dem Wendejahr 1989, gehörte Braşov zu den ersten Städten Rumäniens, in denen sich Arbeiter gegen die Ceauşescu-Diktatur erhoben. Viele Teilnehmer dieses Aufstandes blieben nach Verhaftungen verschollen.

Die Bevölkerung ist seit mehreren Jahrzehnten mehrheitlich rumänischsprachig. Es leben noch zahlreiche Ungarn in der Stadt. Waren in den Dreißiger Jahren noch etwa ein Drittel der Bevölkerung Siebenbürger Sachsen, schrumpfte ihre Zahl durch Deportationen nach dem Zweiten Weltkrieg und Auswanderung vor und nach dem Zusammenbruch des Ostblocks 1989, auf aktuell unter 2000 Personen.

[Bearbeiten] Politik

Dem Lokalrat von Brașov gehören 27 Mitglieder an.

Mandatsverteilung
Mandate im Lokalrat:
(Wahlen 2008):
PD-L (15), PNL (5),
PSD (5), UDMR (2)

Bürgermeister ist George Scripcaru von der Demokratisch-Liberalen Partei.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Nicht weit von Braşov entfernt befindet sich das Schloss Bran (dt. Törzburg). Es war (trotz öfters zu lesender Behauptung) nie im Besitz von Graf Vlad III. Drăculea. Auf dem Schloss können unter anderem die angeblichen Schlafgemächer, Speisesäle und Grabstätte des Grafen besichtigt werden. In Wirklichkeit gehörte das Schloss damals schon der Stadt Kronstadt, erst 1920 wurde es der rumänischen Königin Maria geschenkt.

Brașov-Schriftzug im Hollywood-Design über der Stadt
Brașov-Schriftzug im Hollywood-Design über der Stadt

[Bearbeiten] Bauwerke

[Bearbeiten] Historische Bauwerke

Die Schwarze Kirche im Winter
Die Schwarze Kirche im Winter
Die Altstadt gesehen von der "Zinne"
Die Altstadt gesehen von der "Zinne"
Stadtansicht von Braşov mit dem Rathausturm
Stadtansicht von Braşov mit dem Rathausturm
Braşov, gesehen vom Tâmpa-Berg
Braşov, gesehen vom Tâmpa-Berg

Bedeutendes geschichtliches Bauwerk und markantes Wahrzeichen der Stadt ist die evangelische Schwarze Kirche mit ihrer Buchholz-Orgel. Das alte Rathaus am Rathausplatz gilt als weiteres markantes Zeichen der Stadt. Die historische Altstadt ist geprägt von spätmittelalterlichen Bürgerhäusern (so zum Beispiel das Hirscherhaus am Rathausplatz) und großzügigen, stilvollen Bauten des 19. Jahrhunderts. Sehenswert sind auch die mittelalterlichen Stadtbefestigungen, darunter die Weberbastei, der Weiße Turm und der Schwarze Turm. Alle sind heute restauriert und als Museum zugänglich.

[Bearbeiten] Moderne Bauwerke

In der Nähe von Brașov bei Bod (Brenndorf) betreibt der rumänische Rundfunk den Langwellensender Bod auf der Frequenz 153 kHz mit einer Sendeleistung von 1.200 Kilowatt.

[Bearbeiten] Kunst und Kultur

  • Opernhaus
  • Schauspielhaus
  • Philharmonisches Orchester

[Bearbeiten] Wirtschaft

Am 13. Juli 2004 gab die Firma Autoliv aus Schweden bekannt, dass man in Brașov ein neues Produktionswerk für Autogurte bauen wird. Es werden 7 Millionen Euro investiert, 40 Arbeitsplätze werden so ab Mitte 2005 entstehen. Neben der KFZ-Industrie ist der Maschinenbau der wichtigste Wirtschaftzweig der Stadt. Dazu zählt auch die Schaeffler Gruppe, die ein großes Produktionswerk in Brașov aufgebaut hat.

In Brașov existiert außerdem die Transilvanische Universität Braşov sowie die Universität George Bariţiu. Durch die Präsenz gut ausgebildeter Universitätsabsolventen werden auch ausländische Firmen angezogen. So hat z.B. Siemens einen Standort in Brașov, der stetig ausgebaut wird.

[Bearbeiten] Fauna

Beinahe täglich werden in den Randbezirken der Stadt Bären gesichtet, welche die dortigen Mülleimer nach Essbarem durchsuchen und sich sogar von Menschen füttern lassen. In den Wäldern rund um Braşov leben noch Bären (Brauner Karpatenbär) in freier Natur. Damit ist es eine der wenigen Gegenden in Südosteuropa, wo das noch der Fall ist.

Zum Schutz von Wölfen und Bären wurde in Kooperation mit dem World Wide Fund for Nature (WWF) das Carpathian Large Carnivore Projekt (CLCP) ins Leben gerufen.

[Bearbeiten] Verkehr

Die Stadt ist Eisenbahnknoten mit dem Rangierbahnhof Brașov Triaj und hat seit 1959 ein Oberleitungsbussystem. Daneben wird Brașov von zahlreichen Taxis und Linienbussen befahren. Von 1987 bis 2006 gab es auch eine Straßenbahnlinie.

Ein Internationaler Flughafen nahe Brașov in Ghimbav ist in Bau. Aeroport International Brașov

[Bearbeiten] Sport

Der Fußballverein FC Braşov spielt in der ersten rumänischen Liga und Forex Braşov in der zweiten rumänischen Liga. Erfolgreich spielt die Handball-Damenmannschaft, Rulmentul Brașov, die 2006 rumänischer Meister und Pokalmeister waren.

[Bearbeiten] Töchter und Söhne der Stadt

[Bearbeiten] Mit der Stadt verbunden

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Braşov – Bilder, Videos und Audiodateien


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