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Wurzelrasse – Wikipedia

Wurzelrasse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Wurzelrassen (engl. root races) sind ein Begriff aus dem ersten Band (Cosmogenesis) des 1888 erschienenen Hauptwerks Helena Petrovna Blavatskys (1831–1891), der Secret Doctrine (deutscher Titel: Die Geheimlehre), einer umfassenden Darstellung der esoterischen Grundlagen der Theosophie Blavatskys. Mit diesem Begriff sind die sieben Epochen der menschlichen Entwicklung auf der Erde gemeint, in denen die siebenfältige Natur des Menschen entfaltet werden soll. Die aktuelle (fünfte) Epoche (seit dem Untergang der atlantischen vor rund 1 Mio. Jahren) nannte sie die arische Wurzelrasse. Jede Wurzelrasse wird bei ihr wiederum in sieben Abschnitte, die sogenannten Unterrassen, unterteilt. Mit der damals in der Anthropologie gültigen Theorie der Menschenrassen ist Blavatskys Rassenbegriff nur entfernt vergleichbar; die meisten der von ihr beschriebenen Rassen kamen in der Anthropologie nicht vor.

In der Kritik an Rudolf Steiners (1861–1925) Anthroposophie, die auf Blavatskys Lehre Bezug nimmt, hat das Thema „Wurzelrassen“ in neuerer Zeit wieder ein gewisses Interesse auf sich gezogen, nachdem es jahrzehntelang ein weitgehend vergessenes Spezialthema der Esoterik gewesen war.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Der Begriff der Wurzelrassen bei Rudolf Steiner

Im deutschen Sprachraum wurde die Lehre von den Wurzelrassen vor allem durch Rudolf Steiner verbreitet, der von 1902 bis 1913 die deutsche Sektion der von Blavatsky gegründeten Theosophischen Gesellschaft leitete und in seiner Aufsatz-Serie Aus der Akasha-Chronik (1904–1908) sowie in Vorträgen Blavatskys Lehren aufgriff, wobei er einige Jahre lang auch ihre Terminologie weitgehend übernahm. Steiner legte jedoch Wert darauf, die Theosophie – ab 1913 nannte er sie Anthroposophie – nicht als Epigone Blavatskys, sondern auf der Grundlage eigener „Geistesforschung“ eigenverantwortlich zu vertreten. In seinen späteren Publikationen tauchen die „Wurzelrassen“ nicht mehr auf. Steiner führte an ihrer Stelle die aus heutiger Sicht weniger anstößigen Begriffe „Epoche“, „Hauptzeitraum“ bzw. „Zeitalter“ ein. Blavatskys „Unterrassen“, welche die Wurzelrassen untergliedern sollen, nannte er „Kulturepochen“, „Kulturperioden“ oder „Kulturzeitalter“.[1]

Jeder der von ihm beschriebenen Zeiträume habe, laut Steiner, bestimmte Entwicklungsaufgaben, wobei er auch Rassen und Völker nannte, welchen der Hauptteil dieser Aufgaben zukomme. So obliege es beispielsweise den Ariern – unter denen er anders als die moderne Ethnologie und anders auch als beispielsweise die Nationalsozialisten – „unsere gegenwärtige Kulturmenschheit“ verstand, „die Denkkraft [...] zu entwickeln“.[2] Später differenzierte er diese Lehre noch weiter aus, indem er bestimmten Völkern bestimmte „Missionen“ zuordnete.[3]

Die Koppelung von Entwicklungszeiträumen an einzelne Rassen als Träger der Kulturen ließ er für vergangene Zeiträume gelten. Für zukünftige wies er sie zurück. Er betonte, dass die zunehmende Individualisierung des Menschen sich so weiter entwickeln werde, dass in Zukunft keine Reste von biologischen Bluts- und Rasse-Zusammenhängen mehr vorhanden seien.[4] An anderer Stelle ging er so weit, dem Begriff Rasse im Sinne einer festen Zugehörigkeit des einzelnen Menschen zu einer abgegrenzten Gruppe schon für die Gegenwart die Berechtigung abzusprechen. Was mit ihm heute noch verknüpft sei, seien Überbleibsel prähistorischer Zeiten[5]

Steiners Beschreibungen der Wurzel- und Unterrassen der Menschheit fielen dabei aber leider durchaus nicht immer wertungsfrei aus.[6] Das ist von besonderer Relevanz für die heutige Kritik an seiner Lehre, weil er, im Widerspruch zu seiner Behauptung der Obsoletheit des Blut- und Rassebegriffs, nicht darauf verzichtete, Beziehungen zwischen diesen und in der Gegenwart bestehenden Völkerschaften herzustellen. Damit übertrug er – zum Teil sogar explizit – seine Wertungen auf letztere.[7] Helmut Zander sieht Steiners Werk deshalb als „von einer nicht systematisierten oder hermeneutisch integrierten Ambivalenz gekennzeichent, in der Unvereinbares und Widersprechendes stehengeblieben ist“. So käme es vor allem auf den den Leser an, „ob die Anthroposophie rassistisch interpretiert wird oder nicht“.[8]

[Bearbeiten] Kritik

Aus Sicht der Anthropologie und der Geschichtswissenschaft stellt sich die Frage nach der wissenschaftlichen Fundierung der Behauptungen Blavatskys und Steiners. Diese verwiesen zu Lebzeiten auf okkulte Quellen oder eigene Hellsichtigkeit und müssen sich somit heute den Vorwurf des Obskurantismus und der Pseudowissenschaftlichkeit gefallen lassen. Steiner erhob zwar den Anspruch der Wissenschaftlichkeit, dieser ist aber bereits da umstritten, wo er ihn in erkenntnistheoretischen Schriften explizit erläuterte, ganz zu schweigen von seiner impliziten Anerkennung als Beleg für die oben wiedergegebenen Behauptungen.

Aufgrund ihrer dezidierten Bewertung von Rassen und Völkern – sowohl real existierender, als auch angeblicher historischer – wird die Wurzelrassenlehre von ihren Kritikern als rassistisch bezeichnet.[9] Die Auseinandersetzung mit ihr und die Frage ihrer Gewichtung innerhalb der Weltanschauungssysteme der Theosophie und der Anthroposophie gilt als wesentlich für die Aufdeckung eventueller rassistischer Elemente in den beiden okkulten Lehren.

Siehe auch: Anthroposophie-Kritik

[Bearbeiten] Belege

  1. So im Kapitel „Die Weltentwickelung und der Mensch“ in seiner Geheimwissenschaft im Umriss
  2. Rudolf Steiner: Aus der Akasha-Chronik. Dornach 1986, S. 32f
  3. Rudolf Steiner: Die Mission einzelner Volksseelen. 5. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1982, ISBN 3-7274-1210-0
  4. „Es wird dahin kommen, dass alle Rassen- und Stammeszusammenhänge wirklich aufhören. Der Mensch wird vom Menschen immer verschiedener werden. Die Zusammengehörigkeit wird nicht mehr durch das gemeinsame Blut vorhanden sein, sondern durch das, was Seele an Seele bindet. Das ist der Gang der Menschheitsentwickelung.“ Rudolf Steiner: Die Theosophie des Rosenkreuzers. 7. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1985, ISBN 3-7274-0990-8, S. 129
  5. „Deshalb sprechen wir auch von Kulturzeitaltern im Gegensatz zu Rassen. Alles das, was etwa verknüpft ist mit dem Rassenbegriff, ist noch Überbleibsel des Zeitraumes, der dem unseren vorangegangen ist, des atlantischen. Wir leben im Zeitraum der Kulturepochen. (...) Heute hat schon der Kulturbegriff den Rassenbegriff abgelöst.“ Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes. 7. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1985, ISBN 3-7274-1040-X, S. 69
  6. So etwa in Aus der Akasha-Chronik, 1986, S. 34ff
  7. ebd., S. 43
  8. Helmut Zander, Sozialdarwinistische Rassentheorien aus dem okkulten Untergrund des Kaiserreichs, in: Handbuch zur „Völkischen Bewegung“ 1871–1918, hg. v. Uwe Puschner, Walter Schmitz und Justus H. Ulbricht. Saur-Verlag, München 1996, ISBN 3-598-11241-6
  9. Bierl, aaO, S. 85ff

[Bearbeiten] Literatur

Vertreter dieser Anschauung:

  • Helena Petrovna Blavatsky: Die Geheimlehre. Adyar Theosophische Verlagsgesellschaft, Satteldorf 1999, ISBN 3-927837-67-9
  • Helena Petrovna Blavatsky: Lexikon der Geheimlehren. Verlag Esoterische Philosophie, Hannover 1997, ISBN 3-924849-46-3
  • Rudolf Steiner: Die Geheimwissenschaft im Umriss. 30. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1989. ISBN 3-7274-0130-3
  • Rudolf Steiner: Aus der Akasha-Chronik. 6. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1986, ISBN 3-7274-0110-9
  • Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik. 3. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1987, ISBN 3-7274-0935-5 (insbesondere S. 229)

Kritiker dieser Anschauung:

  • Peter Bierl: Wurzelrassen, Erzengel und Volksgeister. Die Anthroposophie Rudolf Steiners und die Waldorfpädagogik. Konkret Literatur Verlag, Hamburg 1999, ISBN 3-89458-171-9
  • Jutta Ditfurth: Feuer in die Herzen. Konkret Literatur Verlag, Hamburg 1997, ISBN 3-89458-159-X

[Bearbeiten] Weblinks

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