Wolfsspitz
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Spitz: Wolfsspitz | |
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FCI - Standard Nr.97 | |
Patronat | Deutschland |
Klassifikation FCI |
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Rassenamen laut FCI | Deutscher Spitz, Variante: Wolfsspitz |
Anderer Namen | Keeshond |
Widerristhöhe | 43 bis 55 cm |
Gewicht | 16 bis 25 kg |
Liste der Hunderassen |
Der Wolfsspitz gehört zur Rasse Deutscher Spitz. Dieser ist eine von der FCI (Nr.97, Gr.5, Sek.4) anerkannte deutsche Hunderasse.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Herkunft und Geschichtliches
Die Wolfsspitze könnten direkte Nachkommen des steinzeitlichen Torfhundes „Canis familiaris palustris Rüthimeyer“ und späteren „Pfahlbauspitzes“ sein - und zählen damit zu den ältesten Hunderassen Mitteleuropas. Zahlreiche andere Rassen sind aus ihnen hervorgegangen. Schädel und Skelette dieser Wolfsspitz-Urahnen wurden unter anderem am Bodensee gefunden. Spitze waren in der Vergangenheit sehr verbreitet, vom Mittelalter bis weit ins 19. Jahrhundert waren sie vor allem in den deutschsprachigen Ländern der häufigste Hundetyp. Schon im frühen 18. Jahrhundert kann der Wolfsspitz als Rasse zweifelsfrei nachgewiesen werden, unter anderem als Lieblingshund der englischen Könige Georg III. und Georg IV. - immerhin lange vor den meisten anderen Hunderassen.
In vielen Ländern werden die Wolfsspitze als Keeshond bezeichnet (korrekt ausgesprochen „Kehs-Hond“, in den USA „Kies-Hond“). Das hat historische Gründe: Ein Wolfsspitz war um 1781 das Maskottchen und ständiger Begleiter des Anführers der holländischen Volkspartei, welche gegen die Oranierpartei (Konservative) kämpfte, welche den Prinzen Wilhelm von Oranien als Regenten haben wollten. Dieser holländische Patriot hieß „Cornelis de Gyzelar“, abgekürzt „Kees“. Der „Hond“ des „Kees“ wurde so als der Keeshond zum Symbol der Patriotenpartei, während der Mops Symbol für die Oranier war.
Der erste Standard für Wolfsspitze wurde 1880 an der Hundeausstellung in Berlin aufgestellt. Im revidierten Standard von 1901 wurde die charakteristische Farbe des Wolfsspitzes als „silbergrau mit schwärzlichem Anfluge der einzelnen Haarspitzen“ beschrieben. Erst 1933 wurde der Standard für den mit den Jahren im kleiner und zarter gezüchteten Keeshond in den Niederlanden formuliert, aber von der FCI nicht anerkannt, da er mit dem deutschen Wolfsspitz größtenteils identisch war.
Nachdem vor allem skandinavische Keeshond-Züchter jahrelang intervenierten, passte der „Verein für deutsche Spitze“ 1997 seinen FCI-Standard so an, dass auch der Keeshond mit einbezogen werden konnte. Der Vorteil war, dass nun die Züchter mit einem Male eine viel breitere Zuchtbasis hatten. Der Nachteil hingegen ist, dass die größeren und robusteren Wolfsspitze aus dem Ursprungsland Deutschland von den kleineren und zarteren holländischen, britischen sowie amerikanischen Wolfsspitzen verdrängt werden.
[Bearbeiten] Beschreibung
Charakteristisch für den Körperbau der Wolfsspitze ist, dass die Widerristhöhe und die Länge des Hundes einander entsprechen, woraus sich ein quadratischer Körperbau mit gedrungenem Hals ergibt. Mit diesem Körperbau und dem dichten Fell sieht der Wolfsspitz beeindruckend aus, dabei wiegt er bei einer Größe von 44 bis 55 cm nur 16 bis 25 Kilogramm.
[Bearbeiten] Eine seltene Rasse
Im ersten, 1913 erschienen Zuchtbuch des VDH wurden 215 Wolfsspitze registriert. Lange Zeit war die Zuchtbasis klein und die Anzahl der eingetragenen Hunde gering, 1932 wurden zum Beispiel nur 59 neue Wolfsspitze eingetragen, 1936 immerhin schon 85 Junghunde.
Eigenartigerweise erlebten die Wolfsspitze aber in der Zeit des Zweiten Weltkrieges, während zahlreiche andere Rassen fast völlig niedergingen, einen enormen Aufschwung. Im Jahr 1948 wurden unglaubliche 1583 neue Wolfsspitze registriert! Vielleicht brachte der Wolfsspitz alles mit, was man für „schlechte Zeiten“ brauchte: Er ist ein anspruchsloser Wachhund, der keiner großen Pflege bedarf und so genügsam ist, dass er auch mit Kartoffeln auskommt (was damals extra betont wurde).
[Bearbeiten] Charakter
Im Charakter ist der Wolfsspitz ein sehr wesensstarker und instinktsicherer Hund mit starkem Nervenkostüm und ausgeglichenem Wesen. Sein Temperament ist immer genau der Situation angepasst. Im allgemeinen ist der Wolfsspitz leicht erziehbar. Das stolze, selbstbewusste und selbstständige Wesen verträgt aber absolut keinen Drill oder sturen Zwang. Geduld, Einfühlungsvermögen, liebevolle Konsequenz in der Erziehung belohnt der Wolfsspitz aber mit Treue, Schutzbereitschaft und unverbrüchlicher Freundschaft. Erste Versuche mit Wolfsspitzen als Blindenführhunde sind erfolgreich.
[Bearbeiten] Rasseclubs
Schweizerischer Club für Spitze
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Keeshond-L - eine Keeshond-E-Mail-Liste (auf englisch)