Wolfram Eberhard
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Wolfram Eberhard (* 17. März 1909 in Potsdam; † 15. August 1989) war ein deutscher Sinologe und Ethnologe.
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[Bearbeiten] Leben
Eberhard stammte aus einer Familie von Astronomen und Astrophysikern. Seine Eltern waren Gustav B. und Gertrud, geborene Müller. Er studierte ab 1927 Sinologie, Soziologie und Philosophie an der Universität Berlin und besuchte nebenher heimlich Kurse über modernes Chinesisch am Seminar für Orientalische Sprachen, da seine Professoren an der Berliner Universität dieses Interesse nicht billigten.
Eberhard schloss seine Studium im Jahr 1929 ab und promovierte 1933 in Sinologie. 1934 heiratete Eberhard Alide Römer und siedelte zusammen mit ihr nach China über, wo er Lehraufträge in Deutsch und Latein wahrnahm.
1936 wurde Eberhard Kurator für die Asiensektion am Grassimuseum in Leipzig, emigrierte aber vor den Nationalsozialisten und wurde 1937 Lehrer für Chinesisch an der Universität Ankara, eine Position, die er elf Jahre lang innehatte. Dabei war er wesentlich am Ausbau der türkischen Sinologie beteiligt.
Im Jahr 1948 folgte er einer Berufung auf einem Lehrstuhl in die Vereinigten Staaten und lehrte dort bis 1976 an der University of Berkeley.
Später nahm Eberhard Gastprofessuren an den Universitäten Frankfurt, Heidelberg, München und Berlin wahr und verfasste zahlreiche Artikel und Bücher zur chinesischen Kulturgeschichte.
Sein bekanntestes Werk ist das Lexikon chinesischer Symbole, das immer noch neu aufgelegt wurde. Seine Werke über die chinesischen Volksmärchen lenkte das Interesse der gebildeten Schichten auf diesen Aspekt der chinesischen Kultur.
[Bearbeiten] Trivia
Wolfram Eberhard setzte seine Vorlesungen an der University of Berkeley morgens um fünf Uhr an, in der Hoffnung, dass keine Studenten zu so früher Stunde erschienen.
[Bearbeiten] Literatur
- Wolfram Eberhard: Beiträge zur kosmologischen Spekulation der Chinesen der Han-Zeit. Glückstadt und Hamburg: Augustin 1933.
- Wolfram Eberhard: Lexikon chinesischer Symbole: die Bildsprache der Chinesen. Diederichs Gelbe Reihe. Kreuzlingen und München: Hugendubel 2004, ISBN 3-89631-428-9.
- Wolfram Eberhard, Alide Eberhard: Geschichte Chinas: von den Anfängen bis zur Gegenwart. Stuttgart: Kröner 1971, ASIN B0000BQS57. 3., erweiterte Auflage 1980, ISBN 3-520-41303-5.
- Wolfram Eberhard, Pertev N. Boratav: Typen türkischer Volksmärchen. Wiesbaden: Steiner 1953.
- Wolfram Eberhard: Chinesische Volksmärchen. Frankfurt am Main: Insel-Verlag 1951, ASIN B0000BHLN8.
- Wolfram Eberhard: Li Yü: Die vollkommene Frau. Das chinesische Schönheitsideal. Zürich: Verlag Die Waage 1963.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Wolfram Eberhard im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- englische Biografie
- University of California: Wolfram Eberhard, Sociology: Berkeley
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Eberhard, Wolfram |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Sinologe und Ethnologe |
| GEBURTSDATUM | 17. März 1909 |
| GEBURTSORT | Potsdam |
| STERBEDATUM | 15. August 1989 |
