Wesselyj Kut
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Wesselyj Kut | ||
(Веселий Кут) | ||
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Basisdaten | ||
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Oblast: | Oblast Odessa | |
Rajon: | Rajon Arzys | |
Höhe: | keine Angabe | |
Fläche: | 2,36 km² | |
Einwohner: | 1.797 (2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 761,44 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 68420 | |
Vorwahl: | +380 4845 | |
Geographische Lage: | 46° 2′ N, 29° 17′ OKoordinaten: 46° 2′ 0″ N, 29° 17′ 0″ O | |
Verwaltungsgliederung: | 2 Dörfer | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Iwan Schtyrbulow | |
Adresse: | вул. Кутузова 68420 с. Веселий Кут |
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Statistische Informationen |
Wesselyj Kut (ukrainisch Веселий Кут; deutsch früher Paris) eine Ortschaft in Bessarabien in der heutigen Ukraine (Oblast Odessa). Sie wurde 1816 von deutschen Auswanderern gegründet, die aus Gebieten des heutigen Polens kamen. Die bessarabiendeutschen Siedler gehörten der lutheranischer Konfession im damaligen Bezirk Akkerman innerhalb des Gouvernements Bessarabien an. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Gebiet auf dem Territorium des zaristischen Russland, heute liegt das Dorf im Oblast Odessa, Rajon Arzys und bildet zusammen mit dem Nachbardorf Roschtscha (ukrainisch „Роща“, früher deutsch „Neu-Paris“) eine Landgemeinde.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Auswanderung
Die meisten deutschen Auswanderer stammten aus einem Dorf in Polen, das am Warthezufluss Prosna lag. Sie waren Ende des 18. Jahrhunderts aus Mecklenburg und Pommern ausgewandert und hatten das sumpfige Land in Polen urbar gemacht. Als sie sich von einem Gutsbesitzer um ihren Lohn geprellt sahen, folgten sie dem Ruf des russischen Zaren Alexander I. von 1813 und wanderten nach Bessarabien.
[Bearbeiten] Gründung
Die von den Siedlern neu gegründete Ansiedlung war ursprünglich das Dorf Nr. 10 und wurde auch Alecksüßwerth genannt. Die russische Kolonalverwaltung benannte sie in Paris um, um damit an den Triumph der Verbündeten über Napoleon in Paris 1814 zu erinnern.
[Bearbeiten] Dorfleben
Paris war eine der wenige deutschen Gemeinden in Bessarabien, in denen plattdeutsch gesprochen wurde. Die Bewohner von Paris lebten von der Landwirtschaft und vom Weinbau. Daneben florierte das Gabelmacherhandwerk von hölzernen Gabeln zum Einsatz in der Getreideernte. Im Ort errichteten die deutschen Kolonisten für die bescheidenen Einkommensverhältnisse einen großzügigen Kirchenbau mit 900 Sitzplätzen. Nach der russischen Invasion im Juni 1940 und der darauf folgenden Umsiedlung der bessarabiendeutschen Bewohner nach Deutschland hatte das Dorf 1.600 Einwohner.