Weihnachtsgans
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Die Weihnachtsgans ist ein Festtagsessen am Heiligabend oder auch am 1. oder 2. Weihnachtsfeiertag.
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[Bearbeiten] Ursprung
Der Ursprung dieses Gänsebratens geht auf den katholischen Brauch der Martinsgans zurück, die vor Beginn der adventlichen Fastenzeit am 11. November gegessen wird. Am Heiligabend endet diese Fastenzeit und es wird wieder eine Gans als Festtagsbraten zubereitet. Noch im Mittelalter war das traditionelle Weihnachtsessen das Mettenmahl oder die Mettensau. Dieses Festagsessen war ein Schweinebraten, der am 25. Dezember verspeist wurde. Der 24. war im Mittelalter ein strenger Fastentag und es durfte lediglich Fisch gegessen werden (Weihnachtskarpfen). Ursprünglich wurde der Gänsebraten im Mittelalter neben dem St.-Martinstag auch am 29. September, dem Michaelistag zu Ehren des Erzengels Michael gegessen. Warum das Mettenmahl von der Weihnachtsgans abgelöst wurde, ist nicht bekannt.
[Bearbeiten] Legenden
Eine Legende besagt, dass 1588 die englische Königin Elizabeth I. zur Weihnachtszeit gerade eine Gans verspeiste, als die Nachricht eintraf, dass die spanische Armada bezwungen worden sei. Aus Freude über diesen Sieg und als Zeichen eines guten Omens soll sie daraufhin die Gans zum Weihnachtsbraten erklärt haben. Der Brauch soll sich dann auch auf dem europäischen Kontinent ausgebreitet haben. Heutzutage ist der traditionelle Weihnachtsbraten in Großbritannien nicht mehr die Gans, sondern der Truthahn.
Eine andere Version besagt, dass mutmaßlich einflussreichen Feinschmeckern der triste Weihnachtskarpfen zu wenig festlich erschienen sein soll und deshalb darauf hingewirkt wurde, dass Gänse und Enten wegen ihrer Affinität zu Wasser im Sinne der Gebote als Fische zu gelten hätten.
[Bearbeiten] Zubereitung
Meist wird die Gans mit Äpfeln, Kastanien, Zwiebeln oder Dörrpflaumen gefüllt. Typische Gewürze für den Gänsebraten sind neben Salz und Pfeffer vor allem Beifuß und Majoran. Traditionelle Beilagen sind Rotkohl, Klöße und eine gebundene Sauce aus dem Bratensaft. Gänsebraten auf elsässer Art wird mit Bratwurstfüllung und Sauerkraut serviert. Die Beilagen der schwedischen Martinigans sind Rosenkohl und Apfelmus.
Eines der ältesten Rezepte für einen festlichen Gänsebraten stammt aus dem Kochbuch daz buch von guter spîse (um 1350):
Diz ist ein guot fuelle. |
Dies ist ein gutes Essen. |
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Renate Jostmann: Geschichten über Weihnachtsbräuche aus aller Welt, Hohenheim Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3898500535
- Michael Kotsch: Weihnachtsbräuche und was sie bedeuten, Christliche Verlagsges. Dillenburg 2007, ISBN 3894365366