Wallburg Kahle

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Die Wallburg Kahle liegt etwa 500 m westlich von Meggen auf der Bergkuppe der Kahle auf der rechten Lenneseite. Hier erhebt sich die Kahle, eine vorgelagerte Bergkuppe der 603 m ü.NN hohen Kuhhelle auf 479,6 m ü.NN.

Die Kahle liegt somit 209 Höhenmeter über dem Ort Meggen im Lennetal, welche sich von Altenhundem in nördlicher Richtung bis Meggen durch das enge Tal zwängt und in Meggen fast rechtwinkelig nach westen abknickt um Richtung Maumke und Grevenbrück abzufließen.

Der Aufstieg zur Wallburg erfolgt von der Ortschaft Meggen entweder über die Vogelstange NO von Meggen und von hier ständig der Anhöhe in südlicher Richtung folgend bis zur Burg, oder aus der Faulebutter (SGV-Hütte Meggen) den Wanderwegen folgend in westlicher Richtung. Beide Routen führen zum Sattel auf 462 m ü.NN.

[Bearbeiten] Geographische Lage der Wallburg Kahle

Frühgeschichtliche Wege und Burgen im südlichen Sauerland; Heidenstraße hier gelb dargestellt

Die Wallburg Kahle liegt etwa 4 km von der alten Heidenstraße und Römerweg entfernt, der nördlich durch dem Ort Elspe führt. In 3100 m Entfernung liegt nordwestlich auf etwa der gleichen Höhe die Wallburg Weilenscheid (482 m üNN) mit Sichtverbindung über die mittelste Hardt zur Wallburg Kahle. Die Burg liegt nicht direkt an alten Fernstraßen, gehört seit alters her zu Elspe, dessen Grenzen bis auf die Bergketten des Lennetal nach Altenhundem reichten.

[Bearbeiten] Geologische Lage

Meggen liegt im Grenzgebiet der Innersauerländer Senken zum Südsauerländer Bergland. Die Innersauerländer Senken bilden die oberdevonische bis unterkarbonische Füllung der Attendorn-Elsper Kalkdoppelmulde. Der Wechsel unterschiedlicher Gesteine schuf hier eine großwellige Abfolge von in Richtung Südwest nach Nordost verlaufenden Höhenschwellen und Kuppenzügen, sowie Ausräumungswannen und langgestreckte Senken und Mulden. Die „Meggener Mulde“ zieht sich von hier aus über Halberbracht, Burbecke in Richtung Brenschede und Bracht am Südrand der Elsper Mulde hin. Unterhalb der Kahle kam es zu der „Kahle- Kuhelle Überschiebung“ der „Lenneschichten“ mit den „Orthocrinus-Schichten“, wodurch die steile Hangneigung zum Lennetal erklärbar ist.

Im Bereich Meggen durchbricht die Lenne, welche zuvor der Richtung der Mulden und Gebirgszügen nahezu folgt das Gebirge fast rechtwinkelig in nordwestlicher Richtung .

[Bearbeiten] Beschreibung der Anlage

Unterhalb des Sattels ist die Bergspitze der Kahle schon mit einem bis zu 2 m hohen Wall mit erkennbarem Graben, in einer Länge von etwa 180 m beginnend vor dem Siepen, welches zur Wolbecke abfließt über den Sattel in südwestlicher Richtung bis zum westlichen Steilhang Richtung Meggen, abgeriegelt. In nördlicher Richtung ist der Wall durch einen Wirtschaftsweg, der zur Vogelstange Meggen herabführt zerstört worden. Die zweite Wallterrasse von etwa 1,50 m Höhe und einem Abstand zwischen 45 und 26m von der ersten sichert die Wallburg auf einer Länge von 230 m vom nördlichen Steilhang Richtung Halberbracht bis zum südwestlichen Steilhang Richtung Meggen. Parallel hierzu verläuft der dritte Wallterrasse in einer Länge von etwa 150 m, welche im nördlichen Bereich heute nur noch zu erahnen ist. In nördlicher und westlicher Richtung schützte der Steilhang der Kahle zum Lennetal die Burg. Hier sind ggf. nur noch leichte Kanten zu erkennen.

Alle Wälle sind durch den Orkan Kyrill und den dadurch anfallenden Aufräumarbeiten stark beschädigt worden. Zu dem südwestlichen Siepen führt ein Graben von heute etwa 1,20 m Tiefe, welcher im oberen Bereich anscheinend verfüllt worden ist, herunter bis etwa auf halber Höhe von Meggen. Innerhalb der Wallburg sind auf der Kuppe zwei Schützenstellung aus dem Krieg erkennbar, welche sich hier in den Boden eingegraben hatten.

Wallburg Kahle, Erster Wall im SW

Wallterrasse am Steilhang nach NW

Durchbruch der mittleren Wallterrasse durch mod. Fortsmaschinen

[Bearbeiten] Archäologie der Wallburg Kahle

Datierbare Funde sind bisher auf dem Areal nicht bekannt. Bei Grabungen aus der Zeit vor 1923 wurde ein Schmelzofen in der Innenfläche der Anlage gefunden. Heute noch erkennbar sind die Lesehaufen, bei denen es sich um phosphor- und manganhaltiges Brauneisenstein aus dem ausgehenden des Gangzuges des eisernen Hutes handelt.

[Bearbeiten] Alter der Wallburg Kahle

Vergleiche mit anderen Anlagen lassen am ehesten eine Zuordnung der Kahle zu den Burgen der vorrömischen Eisenzeit zu. ^[1]

D. Berènger hat die eisenzeitlichen Wallanlagen in Westfalen in sechs Gruppen eingeteilt, wobei als Kriterien für seine Typologie die Topographie und der Grundriss maßgebend war. Er unterschied die Anlagen: „Ringwall in Gipfellage (A), Ringwall am Rande eines Plateaus (B), Ringwall auf der Bergkuppe und in Hanglage (C), Ringwall nur partiell geschlossen (D), Ringwall auf Sporn (F) und Abschnittbefestigung auf Sporn (E)“. Die Wallburg auf der Kahle gehört demnach zur Befestigung vom Typ D.^[2]

[Bearbeiten] Einzelnachweise

1. ↑ Fundchronik für den Kreises Olpe,S. Lukanow, 1984, Seite 166
2. ↑ D. Beringer,Hinter Schloss und Riegel,LWL, 1998, S. 60

[Bearbeiten] Literatur

• Fundchronik für den Kreises Olpe, S. Lukanow, 1984
• Geologische Karte von NRW, 4814 Lennestadt, 1978, Claus Dieter Clausen u.a.
• D. Beringer: Hinter Schloss und Riegel. LWL, 1998