Wachstumsfaktor
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Als Wachstumsfaktoren werden Proteine bezeichnet, die als Signale von einer Zelle auf eine zweite übertragen werden und damit Informationen weiterleiten. Sie regeln auch verschiedenste intrazelluläre Prozesse i.S. von "Signal-Proteinen" und spielen insbesondere eine Rolle bei der Entwicklung von mehrzelligen Organismen. Die Signalübermittlung erfolgt in der Regel über eine Bindung des Wachstumsfaktors an einen spezifischen Rezeptor in der Zellmembran.
Es gibt sechs große Familien von Wachstumsfaktoren:
- FGF- Familie (Fibroblast growth factor)
- TGF- Familie (Transforming growth factor)
- Hedgehog
- Wingless
- Delta und Serrate
- Ephrine
Wachstumsfaktoren werden entweder sezerniert, also von Zellen in die Umgebung abgegeben, oder sie sind membranständig. Sie wirken, indem sie von einem Rezeptor auf der Oberfläche der Zielzelle erkannt werden. Nur Zellen, die den spezifischen Rezeptor für den jeweiligen Wachstumsfaktor (den Ligand) tragen, können auf das Signal reagieren. Dieser Rezeptor erzeugt bei Bindung an seinen Liganden durch Konformationsänderung im Inneren der Zelle ein Signal, das über weitere Signalübertragungen zu Aktivierung oder Abschaltung von Genen führt. Ein typisches Beispiel für die Wirkungsweise von Wachstumsfaktoren ist die Angiogenese.
Eine Vielzahl von Wachstumsfaktoren mit unterschiedlichen Signalinduktionen sind heute bekannt; Beispiele sind:
- Fibroblast Growth Factor (FGF)
- Transforming Growth Factor (TGF)
- Plateled-Derived Growth Factor (PDGF)
- Epidermal Growth Factor (EGF)
- Granulocyte-Macrophage Colony Stimulating Factor (GMCSF)
- Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF)
- Insulin-like Growth Factor-1 (IGF-1)
- Hepatocyte Growth Factor (HGF)
- Interleukin-1B, -8 (IL-1B, IL-8)
- Nerve Growth Factor (NGF)
In der Mikrobiologie bezeichnen Wachstumsfaktoren oder Suppline bestimmte essentielle Substanzen, die Mikroorganismen aufnehmen müssen um zu wachsen. Dies sind bei den prototrophen lediglich anorganische Salze und eine Energiequelle wie Glukose. Auxotrophe Mikroorganismen benötigen zusätzlich auch noch organische Verbindungen.