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Valentin Haüy – Wikipedia

Valentin Haüy

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Valentin Haüy
Valentin Haüy

Valentin Haüy (* 13. November 1745 in Saint-Just-en-Chaussée, Département Oise; † 19. März 1822 in Paris) war ein französischer Lehrer und Bruder des Mineralogen René Just Haüy.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Schaffen

Valentin Haüy war der Begründer der ersten Erziehungs- und Unterrichtsanstalt für Blinde, der Institution Royale des Jeunes Aveugles (Königliches Institut für junge Blinde).

Haüy widmete sich zuerst dem Studium der Sprachwissenschaften und wurde später Beamter im französischen Ministerium. Er war Lehrer in Paris, als er erlebte, wie am Place de la Concorde in Paris Blinde des Quinze-Vingts Hospice während des religiösen Straßenfestes Saint Ovid's Fair zum Gespött der Leute gemacht wurden, indem sie als Kapelle mit Narrenkappen und Instrumenten ungelernt spielten. Er fasste den Plan, für blinde Kinder ähnlich zu sorgen, wie es schon der Abbe Charles-Michel de l'Epée für die taubstummen Kinder getan hatte.

Mit Hilfe einer Blinden, Fräulein Marie von Paradis aus Wien, errichtete er 1784 in Paris zu diesem Zweck eine Anstalt, die 1791 vom Staat übernommen wurde. Die Erweiterung der Anstalt auf einhundert Zöglinge wurde aber durch den Eintritt der Revolution unterbrochen. Die Moral der Anstalt sank tiefer und tiefer, der allgemeinen Strömung außerhalb nur zu bereitwillig folgend. Napoleon Bonaparte, der den Idealisten wenig zugeneigt war dankte ihm 1802 für seine Arbeit und ernannte einen anderen Direktor. Haüy gründete sofort eine Privatanstalt zur Erziehung der Blinden unter dem Titel "Musee des Aveugles". Es kamen jedoch harte Zeiten und Haüy geriet immer mehr in eine missliche Lage.

In dieser Situation bekam er den Auftrag von Kaiser Alexander I., in Russland eine Blindenanstalt in St. Petersburg zu gründen. Er arbeitete 1803 einen Plan dafür aus. Während der Reise nach Russland lernte Haüy in Berlin den damals berühmten Augenarzt Dr. Grapengießer kennen. Die Leistungen Fourniers, einer seiner Schüler, bewegten den Arzt derart, dass er Haüy zu längerem Bleiben veranlasste. Auch der König fand die Idee lobenswert, eine Blindenanstalt ins Leben zu rufen. Die Pläne Haüys waren aber für die damaligen unruhigen Zeiten zu weitgehend angelegt, deshalb konnten sie nicht umgesetzt werden. Doch gebührt diesen Freunden das unbestreitbare Verdienst, den Grundstein zur künftigen Fürsorge für die Blinden in Deutschland gelegt zu haben.

Über die Erfolgen Haüys in St. Petersburg ist nicht viel Günstiges zu berichten, er kam nach elfjährigem Aufenthalt 1817 nach Paris zurück, ohne eine Blindeneinrichtung aufgebaut zu haben.

Dann nahm er sein Werk in Paris wieder auf und starb dort 1822, nachdem bereits sein menschenfreundliches Vorgehen bei fast allen gebildeten Völkern Nachfolge gefunden hatte.

[Bearbeiten] Werke

  • Essai sur l'éducation des aveugles gilt als erstes Blindenbuch. Darin gibt Haüy Aufschluss über seine Ansichten bezüglich der Bildung von Blinden. Sowie e. Übers. dieses Buches "Abhandlung über die Erziehung blinder Kinder" von Oberlehrer Michel. Vorw. zur vorliegenden Ausg. von Dietrich Schabow. Nachdr. d. Ausg. Paris 1786 und Düren, 1883. Würzburg: Ed. Bentheim, 1990. ISBN 3-925265-22-8.

[Bearbeiten] Literatur

  • M. Dupré: Adresse du citoyen Haüy, auteur des moyens d'éducation des enfans aveugles et leur premier instituteur aux 48 sections de Paris, présentée à la suite d'une adresse de la section de l'Arsenal, en date de l'an I de la République française le 13 décembre 1792, dont il étoit porteur par .... Mikroform-Nachdr. d. Ausg. 1793, Witney : Micro Graphix, 1992
  • Johann Wilhelm Klein:: Geschichte des Blinden-Unterrichts und der den Blinden gewidmeten Anstalten in Deutschland sammt Nachrichten von Blinden-Anstalten in andern Ländern. Wien, 1837.
  • Aleksander Skrebickij: Valentin Haüy in Petersburg; Nach bisher nicht veröffentlicht. Urkunden von Alexander Skrebitzky. Paris 1884. Im Auftr. d. Deutschen Blindenlehrer-Ver. übers. von H[ubert] Horbach. Düren: Hamel, 1917.
  • Pierre Villey et Georges Pérouze: Etudes pédagogiques: recueil d'articles extraits du Valentin Haüy, revue universelle des questions relatives aux aveugles; (1884 - 1923). Caën: Robert, 1923.
  • Gerda Wachsmuth: Licht den Blinden: Erzählung um Valentin Haüy, den Erfinder der Blindenschrift. Neustadt an der Haardt: Kranz-Verl., 1948.
  • Alfred Mell: Von Vives bis Haüy: Dokumente und Betrachtungen zur Begründungsgeschichte der Blindenbildung. Hannover: Verein zur Förderung der Blindenbildung, 1952.
  • Pierre Henri: Valentin Haüy: premier instituteur des aveugles; 1745 - 1822. Paris: Assoc. Valentin Haüy, ca. 1970.
  • Pierre Henri: Le siècle des Lumières et la cécité: de Molyneux à Valentin Haüy, 1692 - 1822. Paris: Ed. Groupement des Intellectuels Aveugles ou Amblyopes, 1984.
  • Pierre Henri: Le siècle des Lumières et la cécité. Paris: Presses Universitaires de France, 1984. ISBN 2-13-038642-3. (Extrait de "Le Siècle des Lumières et la cécité").
  • Alexander Mell (Hrsg.): Enzyklopädisches Handbuch des Blindenwesens, Wien-Leipzig 1900.

[Bearbeiten] Weblinks


Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.


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