See also ebooksgratis.com: no banners, no cookies, totally FREE.

CLASSICISTRANIERI HOME PAGE - YOUTUBE CHANNEL
Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions
Unternehmertum – Wikipedia

Unternehmertum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Begriff Unternehmertum (Unternehmergeist) bzw. Entrepreneurship beschäftigt sich als wirtschaftswissenschaftliche Teildisziplin mit dem Gründungsgeschehen bzw. der Gründung von neuen Organisationen als Antwort auf identifizierte Möglichkeiten und Gründerpersönlichkeiten. In der modernen Entrepreneurship Literatur finden sich breitere Ansätze. Entrepreneurship ist mehr als Unternehmensgründung, es geht um die Identifizierung von (Markt)Chancen, das Finden von (Geschäfts)Ideen und deren Umsetzung, State of the Art ist der prozessorientierte Ansatz. Die Europäische Union definiert "Entrepreneurship als Schlüsselkompetenz" für das lebenslange Lernen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Allgemein

Für den Begriff Entrepreneurship bzw. Unternehmertum gibt es keine allgemein gebräuchliche Definition. In wissenschaftlichen Arbeiten überwiegt die Betrachtung der unternehmerischen Funktion im makroökonomischen Kontext. Allgemein anerkannte Modelle oder einheitliche Theorien existieren nicht.

Mit den Arbeiten Schumpeters seit Beginn des 20. Jahrhunderts werden die Rollen des Unternehmers und des Managers zunehmend strikt voneinander getrennt und bedürfen auch aufgrund des unternehmerischen Involvements unterschiedlicher Betrachtung. Im Rahmen der volkswirtschaftlichen Perspektive interessieren am Entrepreneurship insbesondere Gründungsdynamik und notwendige Rahmenbedingungen, während im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Forschung eher Unterschiede im Führungs- und Investitionsverhalten herausgearbeitet werden.

Im Amtsblatt der EU wird Entrepreneurship (als Schlüsselkompetenz) wie folgt definiert (dieser Definition gingen lange Diskussionen auf EU-Ebene voran): Entrepreneurship bzw. Eigeninitiative und unternehmerische Kompetenz

Definition: "Eigeninitiative und unternehmerische Kompetenz ist die Fähigkeit des Einzelnen, Ideen in die Tat umzusetzen. Dies erfordert Kreativität, Innovation und Risikobereitschaft sowie die Fähigkeit, Projekte zu planen und durchzuführen, um bestimmte Ziele zu erreichen. Unternehmer ische Kompetenz hilft dem Einzelnen nicht nur in seinem täglichen Leben zu Hause oder in der Gesellschaft, sondern auch am Arbeitsplatz, sein Arbeitsumfeld bewusst wahrzunehmen und Chancen zu ergreifen; sie ist die Grundlage für die besonderen Fähigkeiten und Kenntnisse, die diejenigen benötigen, die eine gesellschaftliche oder gewerbliche Tätigkeit begründen oder dazu beitragen. Dazu sollte ein Bewusstsein für ethische Werte und die Förderung einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung gehören. Wesentliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Einstellungen im Zusammenhang mit dieser Kompetenz. Zu den notwendigen Kenntnissen zählt die Fähigkeit, Chancen für persönliche, beruf liche und/oder gewerbliche Tätigkeiten zu erkennen, einschließlich der „größeren Zusammenhänge“, in denen Menschen leben und arbeiten, sowie ein umfassendes Verständnis der Funktionsweise der Wir tschaft und der Chancen und Herausforderungen, mit denen ein Arbeitgeber oder eine Organisation konfrontiert wird. Der Einzelne sollte sich außerdem der ethischen Stellung von Unternehmen bewusst sein und wissen, wie diese durch fairen Handel oder soziale Unternehmensführung eine Vorbildfunktion ausüben können. An Fähigkeiten gefordert ist aktives Projektmanagement (wozu beispielsweise die Fähigkeit zur Planung und Organisation, zum Management, zur Führung und Delegation, Analyse, Kommunikation, Einsatzbesprechung, Beurteilung und Aufzeichnung gehört), erfolgreiches Auftreten und Verhandeln sowie die Fähigkeit, sowohl eigenständig als auch im Team zu arbeiten. Eine wesentliche Kompetenz ist die Fähigkeit zur Einschätzung der eigenen Stärken und Schwächen sowie die Bewertung von Risiken und die Bereitschaft, gegebenenfalls Risiken einzugehen. Eine unternehmerische Einstellung ist gekennzeichnet durch Initiative, vorausschauendes Aktivwerden, Unabhängigkeit und Innovation im privaten und gesellschaftlichen Leben sowie im Beruf. Dazu gehört auch Motivation und Entschlossenheit, Ziele, sowohl persönlicher Art als auch gemeinsame Ziele mit anderen, auch bei der Arbeit, zu erreichen."

[Bearbeiten] Geschichte

Das heutige Verständnis von Entrepreneurship gründet auf der Arbeit des Ökonomen Schumpeter. Für Schumpeter (1950) ist ein Unternehmer eine Person, die bereit und fähig ist, neue Ideen oder Erfindungen in erfolgreiche Innovationen umzusetzen. Der Unternehmer ist die Ursache von Veränderungen weg vom alten Gleichgewicht. Er ist nicht Erfinder, sondern Innovator, der neue Ideen aufgreift und durchsetzt und damit aktuelle Strukturen zerstört und neue schafft. So ist das Zerstören von alten Strukturen verantwortlich für die industrielle Dynamik und langfristiges Wirtschaftswachstum. Gegenüber Schumpeters Beitrag aus dem 20. Jahrhundert lässt die traditionelle Mikroökonomie in ihrem theoretischen Gerüst wenig Spielraum für Unternehmertum. Sie nimmt stattdessen an, dass die Ressourcen sich gegenseitig durch ein Preissystem finden.

Für Frank H. Knight (1967) und Peter Drucker (1970) bedeutet Unternehmertum, Risiken zu übernehmen. Das Verhalten des Unternehmers reflektiert eine Person, die bereit ist für seine Idee, seine Karriere und seine finanzielle Absicherung aufs Spiel zu setzen und ein Risiko einzugehen und viel Zeit und Kapital in die Idee zu stecken. Eine andere Sichtweise von Entrepreneurship ist die Betrachtung des Prozesses vom Entdecken, Evaluieren und Ausnutzen von Möglichkeiten, die sich dann in Form von Unternehmensgründungen vergegenständlichen.

Pinchot (1985) prägte den Begriff Intrapreneurship um unternehmerische Aktivitäten innerhalb einer Organisation zu beschreiben.


[Bearbeiten] Unternehmerisches Handeln

Das unternehmerische Handeln besteht aus vier Komponenten:

  • Entdecken von Chancen: Ein Unternehmer muss in der Lage sein, systematische Geschäftsideen zu generieren, zu bewerten und auszuwählen, sowie persönliche Chancen wahrzunehmen
  • Durchsetzen von Innovationen: Die Geschäftsideen müssen entwickelt werden, in Modelle und Prototypen umgesetzt und schließlich vermarktet werden.
  • Erschließung und Nutzung von Ressourcen: Der Unternehmer muss fähig sein, für ihn wichtige Ressourcen zu identifizieren, zu erschließen und für sich zu nutzen.
  • Tragen von Risiken: Der Unternehmer muss bereit sein, die Risiken für sein unternehmerisches Handeln zu übernehmen

[Bearbeiten] Charakteristika von Unternehmertum

Unternehmertum wird auch als Verhalten, Ausdruck der Persönlichkeit und als Einstellung gesehen.

  • Leistungsmotivation: Der Unternehmer hat eine Vision, die ihn begeistert. Die Vision ist die treibende Kraft für ein Unternehmen und der Unternehmer muss bereit sein, Aufgaben anzugehen und den Wunsch haben, eigene Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Hohe Leistungsmotivation ist eine zentrale Eigenschaft für unternehmerisches Handeln.
  • Eigeninitiative und Unabhängigkeitsstreben: Der Unternehmer entwickelt mit Ausdauer und Entschlossenheit Strategien um die Vision selbst zu verwirklichen. Er strebt nach Selbstständigkeit sowie Unabhängigkeit und vertraut in die eigenen Fähigkeiten
  • Kreativität: Ein Unternehmer ist ein schöpferisch denkender und entscheidungsfreudiger Mensch, der assoziativ in seinen Vorstellungen und lebhaft in seiner Phantasie ist.
  • Risikobereitschaft: Unternehmerische Aufgaben bieten Chancen und Risiken. Der Unternehmer wägt diese ab und geht ein abschätzbares Risiko ein. Er bewertet Kosten, Markt- und Kundenbedürfnisse. Der Unternehmer trägt die Verantwortung um die Idee zum Erfolg zu führen.
  • Emotionale Stabilität, Durchsetzungsfähigkeit und Einfühlungsvermögen: Ein Unternehmer muss fähig sein, Misserfolge schnell zu verarbeiten und in kritischen Situationen einen klaren Kopf zu behalten. Er muss auch kooperativ sein und Einfühlungsvermögen haben um sich in z.B. Teammitglieder, Investoren und Kunden hineinversetzen zu können und in Zusammenarbeit mit ihnen etwas erreichen.
  • Problemlösungsfähigkeit: Viele Aufgaben des Unternehmertums sind keine Routine-Aufgaben. Ein Unternehmer muss in der Lage sein in unbekanntem Feld zu operieren und Wege zu finden, handlungsfähig zu bleiben.

[Bearbeiten] Literaturhinweise

  • Aff, J. (Hrsg.): Medienpaket Entrepreneurship Education. Manz, Wien 2004, ISBN 3-7068-1813-2
  • Brem, A.: The Boundaries of Innovation and Entrepreneurship. Gabler, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3834908339
  • Brüderl/Preisendörfer/Ziegler: Der Erfolg neugegründeter Betriebe. 2.Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 1998, ISBN 3-428-08353-9
  • De, D.: Entrepreneurship - Gründung und Wachstum von kleinen und mittleren Unternehmen, Pearson-Studium (Pearson-Education), Boston, San Francisco, Sydney, Madrid, Amsterdam, München 2005, ISBN 3-8273-7119-8
  • Ehrmann/Blutwurst (1999): Unternehmensgründung und Reputation im Dienstleistungsbereich: ein Beitrag zur Theorie der Entrepreneurship, Diskussionspapier
  • Fallgatter: Theorie des Entrepreneurship: Perspektiven zur Erforschung der Entstehung und Entwicklung junger Unternehmungen. Dt. Univ.-Verl, Wiesbaden 2002, ISBN 3-8244-9091-9
  • Faltin/Ripsas/Zimmer: Entrepreneurship, Wie aus Ideen Unternehmen werden Beck, München 1998, ISBN 3-406-43657-9
  • Fritzsche/Nohl/Schondelmayer: Biographische Chancen im Entrepreneurship. Duisburg (2006): WiKu-Verlag. ISBN 3-86553-143-1
  • Fueglistaller/Müller/Volery: Entrepreneurship. Modelle - Umsetzung - Perspektiven. Mit Fallbeispielen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. 1.Auflage. Gabler, Wiesbaden 2004, ISBN 3-409-12577-9
  • Kohlert Helmut (Hrsg.): Entrepreneurship für Ingenieure. 2005. ISBN 978-3-486-27552-0
  • Kollmann, T. (Hrsg.): Gabler Kompakt-Lexikon Unternehmensgründung: 1.500 Begriffe nachschlagen, verstehen, anwenden. Gabler, Wiesbaden 2005, ISBN 3-409-12674-0
  • Kraus, S.: Strategische Planung und Erfolg junger Unternehmen Gabler, Wiesbaden 2005, ISBN 3-8350-0506-5
  • Lindner u.a.: Entrepreneur: Menschen, die Ideen umsetzen. Initiative für Teaching Entrepreneurship , Wien 2005, ISBN 3-200-00294-8
  • Lowe/Marriott: Enterprise: Entrepreneurship and Innovation. Concepts, Contexts and Commercialization. Butterworth-Heinemann, Amsterdam u.a. 2006, ISBN 0-7506-6920-9
  • Malek, M., Ibach, P.K.: Entrepreneurship, Prinzipien, Ideen und Geschäftsmodelle zur Unternehmensgründung im Informationszeitalter, dpunkt.verlag, Heidelberg 2004, ISBN 978-3-89864-168-5
  • Rosenstiel/Lang-von Wins (Hrsg.): Existenzgründung und Unternehmertum: Themen, Trends und Perspektiven. Schäffer-Poeschel, Stuttgart 1999, ISBN 3-7910-1315-7
  • Volkmann/Tokarski (2006): "Entrepreneurship - Gründung und Wachstum von jungen Unternehmen", UTB, Stuttgart 2006, ISBN 3-8252-2741-3

[Bearbeiten] Siehe auch


aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -