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Unterfränkisch – Wikipedia

Unterfränkisch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Unterfränkisch (besser: Unterostfränkisch) wird in den meisten Gebieten des bayerischen Regierungsbezirks Unterfranken gesprochen, allerdings nicht in allen. Nicht einmal dem oberdeutschen Sprachraum gehören alle westlich der „Spessartbarriere“ gelegenen Regionen an (um Miltenberg und Aschaffenburg). Diese gehören zum mitteldeutschen Sprachgebiet. Ebenfalls nicht zum unterostfränkischen Dialekt gehören die Mundartgebiete im Hohenlohischen (südliches Unterfranken) und Hennebergischen (nördliches Unterfranken).

In seiner typischen Form tritt das Unterostfränkische in der Gegend um Würzburg entgegen. Wie in allen ostfränkischen Dialekten findet man ein völliges Fehlen der Konsonanten p und t. Diese werden durchgehend als b und d realisiert. Beispiel: Proletariat wird zu Broleddariad. Ähnlich wie im Mittelfränkischen wird hier das r "gerollt". K dagegen wird nur vor Konsonanten zu g. Hochdt. Knecht wird ostfränkisch Gnechd oder Gnachd, der Koffer dagegen bleibt ein Koffer (oder auch Kuffer). Allerdings bleiben alle genannten Konsonanten durchweg unaspiriert. G wird im Auslaut meist zu ch aufgeweicht (Barch statt Berg').

Der endungslose Infinitiv wird in allen mainfränkischen Dialekten gesprochen, nicht nur im Unterostfränkischen (Beispiel: Ich will schlaf statt Ich will schlafen). Das a in schlaf wird (wie in fast allen lautlichen Umgebungen) als offenes o realisiert, also als Mittelding zwischen a und o. In vielen Fällen wird auch ein g bzw. ge vorangestellt (Beispiel: Ich koä jeädn Doch Schnidsl gegass statt Ich kann jeden Tag Schnitzel essen, bzw. Doä kosst g'schlaff statt Da kannst du schlafen). Der Infinitiv wird typischerweise mit vorgestelltem ge- gebildet :geseh (sehen), gehör (hören), gegeh (gehen), geglab (glauben), usw.

Typisch Unterostfränkisch ist allerdings der Wechsel von hochdt. langem e oder ä zu langem a: Käse wird zu Kaas, Besen wird zu Baasn. Bezeichnend ist auch, dass ei zu ää oder ee wird: Fleisch/Flääsch, eins/eens. Umgekehrt gibt es ein Diphthongieren von hochdt. langen Vokalen: Bruder wird zu Bruoder, lieb wird zu liäb, müde wird zu müäd.

Auch innerhalb des Unterostfränkischen gibt es regionale Gliederungen. Zu nennen wäre beispielsweise die „Schweinfurter Staffel“. Hochdeutsch Wiese heißt westlich dieser Staffel Wiesa, östlich davon Wiesn. Ungefähr 30 km östlich von Schweinfurt beginnt dann allerdings schon wieder ein Übergangsstreifen zum Bambergischen, gekennzeichnet v.a. durch die unterschiedliche Aussprache des hochdeutschen Diphthongs ei. Hochdeutsches ein Uhr heißt beispielsweise in Haßfurt eensa, in Zeil (7 km weiter östlich) aans. Der Haßfurter Mee (Main) heißt in Zeil, wie auch in Bamberg, Maa.

Aber auch von Dorf zu Dorf kann der Dialekt in Details sehr unterschiedlich sein, ein Beispiel des Satzes Hast du ein Ei aus zwei benachbarten Ortschaften:

  • Host du Ä Aalä (offenes o)
  • Host du A Ääle (offenes o)

Die kürzeste Form von: "Hast du ein Ei übrig? Im Schweinfurter Raum auch unter: "Hast du E, Ä, Ü ? sehr geläufig. oder der Ausdruck "breites Brett" kann sein

  • brädes Braad
  • braades Bräd
  • brää(ee)ds Briied

Die Verkleinerungsform -le bzw. -li ist häufig: Mädle, Dischle, Schränkle. Im Plural wird daraus -lich: a boar Mädlich (ein paar Mädchen). Doch meistens wird im Plural die Endung "-li" angehängt. z. B. Schläbli, Mädli, Dingerli, Wüaschdli, Brödli.

Eine weitere Besonderheit in der Pluralbildung ist das oftmalige Weglassen des letzten Buchstaben. ("Die Autos" wird zu "Die Audo")

Nicht wegzudenken aus dem Unterfränkisch sind Würzworte, die keinen wirklichen Sinn haben und nur der Bestätigung oder Bekräftigung einer Aussage dienen. "Fei" und "Gell" werden benutzt um Überzeugung und Kraft in einen Satz zu bringen. So ist ein "Des kannsd mir gläb" bei weitem nicht so Wirkungsgeladen wie ein "Des kannsd mir fei gläb, gell!". Dahinter liegt für einen Franken eine gewisse Aggression, die keinen Widerspruch duldet - obwohl der Satz weder Inhaltlich noch Sinngemäß gewonnen hat.

Nicht zu unterschätzen ist auch ein "Willsd was!" das einem ein Franke an den Kopf wirft. Das bedeutet nämlich nicht etwa, dass sie hier ein großzügiges Exemplar der Spezies vor sich haben, sondern eher, dass sie nun die Beine in die Hand nehmen und sich schleunigst entfernen sollten. Denn der liebe Unterfranke hat ihnen soeben Prügel angedroht.

[Bearbeiten] Einige typische Wörter und Wendungen

Mee, Maa (hochdt. der Fluss Main)

Ronga, Reäh (mit offenem o, hochdt. Hangwiese)

Rongäsche (mit offenem o, hochdt. Futterrübe)

An der Astere (an Ostern)

Sechhahmes oder Liemetze (hochdt. Ameise)

Schäüärädouer (hochdt. Scheunentor)

Gaaldbäüdl (hochdt. Geldbörse)

Konzedreiwl (mit offenem o, hochdt. Johannisbeere)

Ondämorrä (mit offenem o, hochdt. Übermorgen)

Ondänächde oder Uendisnechde (mit offenem o, , hochdt. Vorgestern)

Goill, Göll (hochdt. Pferde)

Hünd (hochdt. Hunde)

Zwärche, Streiche (hochdt. Marmelade)

Baasn, Baasä (hochdt. Besen)

Maala, Mädle (hochdt. Mädchen)

Gäziefä, Geziefer (hochdt. Vieh, Haustiere)

Ungäziefä, Ungeziefer (hohdt. Schädling/e)

Bua, Buä, Buh, Käall, Kall (hochdt. Bub, Junge)

Addöbfl, Ähdebfl, Grumbiere, Grumbern (hochdt. Kartoffel")

Kipf, Weck (hochdt. Brötchen)

Schätzeise (hochdt. Uhr)

Pomeranze (Orange oder ein junges Mädchen vom Lande)

Gäbummbel, Gau Bummbel (verunglimpfend für eine untersetze Frau vom Lande mit niedrigem IQ)

Gräudi (hochdt. Unkraut, Wildwuchs, auch für den ersten männlichen Bartwuchs benutzt)

du kost mi ämol om Aasch geläck (mol und om wieder mit dem genannten offenen o, kost dagegen mit geschlossenem. Hochdt. du kannst mich mal am Arsch lecken)

schorsch mai dropp (hochdt. Schorsch meine Tropfen; Ausdruck für Aufgeregtheit)

Dollhorn (Ausdruck für einen Idioten oder eine ungeschickte Tat)

I ho e Ä ü! (Der kürzeste Satz der Welt: Ich habe ein Ei übrig)

schimbouk (hochdt. "Purzelbaum")

es hallala ala (Die kleine Halle für sich alleine gesehen)

dart anni, dart onni (dort hin oder hier hin, das a in dart wird hier wieder als offenes o gesprochen)

awi (hinunter, herab, wieder mit dem genannten offenem o)

No (freilich) (Na freilich.) (hochdt. Aber sicher., Natürlich.)

Da geht no öpps (Da geht noch was im Sinne von "Lass uns noch was trinken")

gar neas (gar nichts, das a wird hier wieder wie ein offenes o gesprochen)

Die Wochentage: Maandi(ch), Diäsdi(ch), Midwuche(rdi), Dunnerschdi(ch), Freidi(ch), Saamsdi(ch), Suundi(ch)


Döff des des? (Darf es das?) (Darf das Kind seine aktuelle Handlung fortsetzen?)

Des döff des! (Es darf das!) (Ja! Das ist in Ordnung.)

Das des des döff? (Dass es das darf?) (Verwunderung darüber, dass es in Ordnung ist!)

alla weil (Ausdruck für einen Zeitraum der sich aus der Vergangenheit bis zum aktuellen Zeitpunkt erstreckt - je nach zusammenhang kann er länger oder kürzer sein)

öllerweil (Endlich)

göggen (Brechreiz haben/bekommen)


Eh geh mer häüt owets uff Fetz? ("Hey, gehen wir heute abend weg/aus/feiern?")

No, das kost geglabb. Die Confect spiele doch hinne der Halle. Da simmer dabei ("Aber sicher doch. Confect (eine Band) spielt doch in der Halle hinten. Da bin ich natürlich dabei")

Äiwe drüm ("Ja, genau deswegen fragte ich ja")

Ouh, dos geit widder a geile Fede ("Ohja, das wird wieder eine tolle Feier")

Gramofondäderli (hochdt. "Petunien")

Döüchenachdli (hochdt. "Stiefmütterchen")

Grumbere, Grümbere, Grumbern oder Grumbiere (hochdt. "Kartoffel(n)", unterscheidet sich bei Ortschaften die 5KM auseinander liegen)

[Bearbeiten] Weblinks


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