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Unterer Grindelwaldgletscher – Wikipedia

Unterer Grindelwaldgletscher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Caspar Wolf: Unterer Grindelwaldgletscher (1774)
Caspar Wolf: Unterer Grindelwaldgletscher (1774)

Der Untere Grindelwaldgletscher ist der westliche der beiden das Tal von Grindelwald speisenden Gletscher, und zwar der (früher) weiter talauswärts ins Tal mündende der beiden. Aus ihm entspringt die Weisse Lütschine (nicht zu verwechseln mit der von Lauterbrunnen).

Panoramaaufnahme des Oberen Eismeers (Bildmitte), des Fieschergletschers und des Kallifirns (ganz rechts)
Panoramaaufnahme des Oberen Eismeers (Bildmitte), des Fieschergletschers und des Kallifirns (ganz rechts)

Den Namen trägt in erster Linie die zuletzt stark abgeschmolzene Zunge des genannten Gletschers, also der Abschnitt zwischen der sog. Bänisegg und dem Zungenende an der Stieregg. Diese Zunge wird gespeist durch den von Mönch und Fiescherhörnern herunterkommenden Grindelwald-Fieschergletscher, den man im weiteren Sinne zum Unteren Grindelwaldgletscher hinzuzählen kann. Sein bis vor kurzem zweiter grosser Zufluss, das Eismeer („Ischmeer“), das vom Finsteraarjoch herunterkommt, hat sich in den letzten Jahren an der Bänisegg vom Unteren Grindelwaldgletscher abgetrennt und kann daher nicht mehr zum Unteren Grindelwaldgletscher hinzugerechnet werden.

Unterhalb der heutigen Gletscherzunge durchfliesst die Weisse Lütschine die Gletscherschlucht, die von Grindelwald aus gegen Eintritt besichtigt werden kann.

Der Gletscher zieht sich zur Zeit nicht kontinuierlich zurück, sondern ist im Begriff, in einem Zug etwa 800 Meter seiner Zunge zu verlieren, die noch 1997 bis in den obersten Teil der Gletscherschlucht nordwestlich der Bäregg reichte. Dieser Teil des Gletschers war von jeher durch die Schatten spendenden Felswände besonders gut gegen das Abschmelzen geschützt. Außerdem wurde es in der Vergangenheit regelmäßig durch Sturzeis und Lawinen vom links oberhalb liegenden Kallifirn ("Challifirn") genährt. Weiter oberhalb dagegen, zwischen Bänisegg und Stieregg, ist die Zunge stark eingesunken und versorgt das Zungenende nicht mehr. Oberhalb des Zungenendes hat sich daher eine weiträumige Delle ausgebildet, in der 2006 ein See entstanden ist. Dieser wird den Abschmelzprozess beschleunigen, so dass sich das Gletscherende in Kürze bei diesem See befinden wird.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Beginnend mit der Abkühlung am Ende des Mittelalters (1500), der so genannten Kleinen Eiszeit, floss der Untere Grindelwaldgletscher über die Gletscherschlucht hinweg ins Tal von Grindelwald hinunter. Dort musste ein Teil des Dorfes gegen 1600 verlegt werden, weil der Gletscher ein Haus nach dem anderen überfuhr. Nach Beginn des Tourismus in der späten Barockzeit war er jahrzehntelang bis etwa um 1900 touristischer Hauptanziehungspunkt des Grindelwaldtals und eine der Sehenswürdigkeiten der Schweiz überhaupt. Um 1855 hatte der Gletscher erneut einen Hochstand und floss vom heutigen Eingang der Gletscherschlucht noch etwa 500 m in Richtung Grindelwald-Grund. Der Gletscher war stark zerrissen und erlaubte im Sommer keinen Aufstieg in den Bereich oberhalb von Bäregg und Stieregg, den man als Unteres Eismeer bzw. (im lokalen Dialekt) als Unters Ischmeer bezeichnete. Der Zugang zur Bäregg folgte schon damals der heutigen Trasse. Auf der Bäregg wurde 1823 die erste Schutzhütte des Berner Oberlands errichtet, und 1858 das Hotel Eismeer. Oberhalb der Bäregg war der Gletscher praktisch flach und erlaubte einen problemlosen Übergang und sogar Viehtrieb auf die gegenüber liegenden Weiden von Kalli und Zäsenberg jenseits der Einmündung des Fieschergletschers. 1857 wurde auf diesem Weg der Mönch erstmals bestiegen. 1869 wurde im Bereich des oberen Fieschergletschers die Berglihütte gebaut. Der Gletscher schmolz in den folgenden Jahren stark ab und verliess den Grindelwalder Talboden. Um 1875 gab er den Bereich frei, in dem heute eine Brücke über den unteren Teil der Gletscherschlucht führt. Dieser Bereich heisst auch Unterer Schopffelsen. Bis 1882 hatte sich der Gletscher etwa einen Kilometer zurückgezogen, vom Hochstand von 1855 an gerechnet, und zwar bis etwa 150 m südöstlich der heutigen Brücke. Dort blieb die Zunge stationär bis 1897 und zog sich dann ca. 200 m weiter in die Schlucht zurück, wobei sie auch den oberen Schopffelsen freigab. Dort blieb sie erneut in etwa stationär von 1905 bis 1932. Von Nellenbalm wurde links der Schlucht ein Weg auf den oberen Schopffelsen gebaut, desgleichen vom Marmorbruch rechts der Schlucht. So war die Zunge bis in die dreißiger Jahre hinein vom Tal her ohne weiteres zugänglich. Am 25. Juli 1905 eröffnete die Jungfraubahn den Streckenabschnitt bis zum Eismeer. Das ermöglichte einen deutlich erleichterten Zugang zur Berglihütte und für wagemutige Skifahrer die Eismeerabfahrt über die Gletscherzunge nach Grindelwald. 1908 wurde von der Station Eismeer aus die Konkordiahütte errichtet. Seit Mitte der 30er-Jahre zog sich die Zunge des Gletschers kontinuierlich um weitere gut 800 m bis zum oberen Schluchteingang bei der Bäregg zurück. Der direkte Zugang zum Gletscher vom Tal her wurde dabei nach und nach schwieriger. Gleichzeitig sank das untere Eismeer im Bereich oberhalb der Bäregg um über 130 m (gegenüber 1855) ein und liess steile Moränen zurück. Der Übergang Richtung Kalli und Zäsenberg wurde dadurch immer aufwändiger und gefährlicher. Von etwa 1970 bis 1995 blieb die Gletscherzunge im wesentlichen stationär unterhalb der Bäregg - mit einem kleinen Intermezzo um 1980, als Sturzeis vom stark vorstoßenden Kallifirn die Zunge innerhalb eines Jahres um 125 m in die Schlucht hinein verlängerte). Genaue Messungen konnten an ihr nicht durchgeführt werden, da die Zunge in der Schlucht nicht erreichbar war. Durch das seit etwa 1998 forcierte Abschmelzen des Gletschers ist die Ostflanke des Hörnli am Eiger gegenüber der Bäregg sehr instabil geworden. Deshalb stürzten dort im Juli 2006 insgesamt 2 Mio. Kubikmeter Fels auf den Gletscher und es hat sich ein 250.000 m³ großer See gebildet. Auf der Seite des Mettenbergs brach die Moräne 2005 bis unmittelbar vor die Stieregghütte ein, die daraufhin aufgegeben und abgebrannt wurde. Sie drohte auf die Toteisreste im Gletscherkessel zu stürzen.

[Bearbeiten] Eismeer-Abfahrt

1907 fuhr die Jungfraubahn erstmals im Winter - ab Station Eigergletscher und bis zur damaligen Endstation Eismeer. Von dort eröffneten Skifahrer des Skiclubs Grindelwald die spektakuläre Abfahrt über den Fieschergletscher, den Zäsenberg, den vom Schreckhorn her kommenden Teil des Eismeers und über die damals noch bis fast gegen die oberen Schopffelsen reichende Zunge des Unteren Grindelwaldgletschers hinaus nach Grindelwald. Zum Teil wurde diese Route auch umgekehrt als Skitour begangen, mit Rückfahrt per Jungfraubahn.

Diese Abfahrt erfreute sich bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts großer Beliebtheit, wurde dann aber immer gefährlicher und nur noch in schneereichen Jahren durchführbar. Heute ist sie nicht mehr möglich, da man von der Gletscherzunge keinen Zugang mehr zu den Bändern hat, die durch oder oberhalb der Gletscherschlucht nach Grindelwald leiten.

[Bearbeiten] Bergwege

Orografisch rechts über der Gletscherschlucht zur Bäregg und entlang dem Unteren Gletscher sowie weiter oberhalb entlang dem Eismeer verläuft der landschaftlich überwältigende Hüttenweg zur Schreckhornhütte des SAC (T 4) bzw. zum Platz der ehemaligen Strahlegghütte (L). Dieser muss wegen der nach und nach einstürzenden Seitenmoränen immer wieder nach oben verlegt werden. Der frühere Direktzugang zur Gletscherzunge links oberhalb der Schlucht wurde in den 80er-Jahren des 20.Jahrhunderts mit Stahlseilen präpariert, ist aber wegen den weiteren Gletscherrückgangs seit vielen Jahren wieder aufgelassen und zudem heute durch die genannten Felsbewegungen lebensgefährlich.

[Bearbeiten] Kunst

Gemalt wurde der Gletscher u.a. vom Schweizer Künstler Caspar Wolf 1774 und 1777. Diese Bilder geben eine Vorstoßphase wieder, die oftmals durch das Zerreißen der Zungenenden in Eistürme (Séracs) geprägt wird. Der Gletscher ist im Begriff wieder annähernd so groß zu werden wie gegen 1600. Aus der Perspektive dieser Bilder ist der Gletscher seit etwa 1900 nicht mehr zu sehen.

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 46° 34′ 10" n. Br., 8° 3′ 21" ö. L.

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