Tschapajewsk

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Wappen

Karte

Tschapajewsk

Basisdaten

Staat: Russland

Föderationskreis: Wolga

Föderationssubjekt: Oblast Samara

Gemeindeart:

Fläche: 187,49 km²

Einwohner: 72.700 (2005)

Bevölkerungsdichte: 388 Einwohner / km²

Höhe:

Postleitzahlen:

Telefonvorwahl: (+7) 84639

Geografische Lage: 52° 59' N, 49° 43' O Koordinaten: 52° 59' N, 49° 43' O

Kfz-Kennzeichen: 63

Stadtgliederung:

Adresse
der Stadtverwaltung:

Offizielle Website: http://my.samara.ru/~chapayevsk/

Politik

Oberbürgermeister: Nikolai Malachow

Liste der Städte in Russland

Tschapajewsk (russisch Чапа́евск) ist eine russische Stadt mit rund 72.000 Einwohnern und liegt in der Oblast Samara, 43 Kilometer südwestlich der Gebietshauptstadt Samara.

[Bearbeiten] Geschichte

Tschapajewsk entstand Anfang des 20. Jahrhunderts, als in der Nähe der heutigen Stadt im Jahre 1909 im Auftrag des russischen Militärs damit begonnen wurde, eine Sprengstofffabrik zu bauen. Bereits zwei Jahre später entstand ebendort eine chemische Fabrik, was vor allem die Entwicklung von Chemiewaffen zum Ziel hatte. Seitdem war der Name der Stadt mehrere Jahrzehnte lang untrennbar mit der russischen Chemiewaffenproduktion verbunden. Von 1911 an war der neue Ort, in dem die Fabriken standen, eine Arbeitersiedlung namens Iwaschtschenkowo, bis er am 23. August 1927 den Status einer Stadt erhielt. Zunächst hieß die Stadt Trotzk zu Ehren des Revolutionärs und Ideologen Leo Trotzki, knapp zwei Jahre später erfolgte die Umbenennung in Tschapajewsk anlässlich des zehnten Todestages des Heerführers Wassili Tschapajew. In den nächsten Jahren wuchs die Stadt kontinuierlich um neue Industriebetriebe und Wohnsiedlungen; auch nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich die Entwicklung hin zu Industriestadt weiter fort.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Nach wie vor ist Tschapajewsk reich an Industrie, die insbesondere durch das Chemiewerk Polymer repräsentiert wird, das bis Mitte des 20. Jahrhunderts an der Produktion sowjetischer Chemiewaffen beteiligt war. Noch heute gilt das Werk als einer der größten Umweltsünder der Region, was dazu führte, dass Tschapajewsk im Jahre 1999 von einer UNO-Kommission zum ökologischen Notstandsgebiet erklärt wurde. ^[1]

Bei einem Treffen mit Kreml-Vertretern im April 2008 kündigte der Bürgermeister Tschapajewsks Nikolai Malachow an, dass er die Stadt schließen und die gesamte Bevölkerung umsiedeln wolle.^[2] Aufgrund der großen Umweltverschmutzung durch die mittlerweile geschlossenen Rüstungsfabriken sterben in der Stadt dreimal mehr Menschen an Krebs und Tuberkulose als in dem restlichen Oblast Samara.