Tiger von Sabrodt
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Als Tiger von Sabrodt wurde ein der Lausitz erschossener Wolf bezeichnet. Dies war der letzte vor 1945 auf dem heutigen deutschen Staatsgebiet erschossene Wolf. Er wurde am 27. Februar 1904 in Sabrodt bei Hoyerswerda in der Lausitz von einem Förster erlegt, nachdem er mehrfach die Schützenlinien seiner 18 Jäger durchbrochen hatte. Der Schütze bekam dafür 100 Mark als Kopfgeld. Das Tier war mit 1,60 m Länge und einem Widerrist von 80 cm sowie 41 kg Lebendgewicht ein sehr großer Wolf. Der Kadaver wurde für mehrere Tage im Hoyerswerdaer Schützenhaus ausgestellt und zog in kurzer Zeit mehr als 500 Besucher an.
Da er Vieh riss und es in der Gegend lange Zeit keinen Wolf mehr gegeben hatte, vermutete man als Verursacher erst ein ausgebrochenes Zirkustier. Von der Bevölkerung als raubsüchtiges Ungetüm verschrieen, erhielt er den Spitznamen "Tiger von Sabrodt" (Ort des ersten Auftauchens).
Heute ist er als präpariertes Tier im Stadtmuseum Hoyerswerda zu sehen.
Inzwischen sind in der Lausitz wieder drei Wolfsrudel ansässig geworden (Stand: November 2007).