Tiamat (Band)
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Tiamat | |
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Tiamat bei einem Auftritt im Jahr 2006 |
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Gründung | 1988 |
Genre | Gothic Metal |
Website | http://www.churchoftiamat.com |
Gründungsmitglieder | |
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Aktuelle Besetzung | |
Gesang, E-Gitarre, Keyboard | Johan Edlund |
E-Bass | Anders Iwers (seit 1997) |
Schlagzeug | Lars Sköld (seit 1994) |
E-Gitarre | Thomas Wyreson (seit 2006) |
Ehemalige Mitglieder | |
E-Bass | Jörgen Tullberg (1988–1992) |
E-Bass | Johnny Hagel (1992–1995) [1] |
E-Gitarre | Thomas Petersson (1991–1993, 1997, 2002-2005) |
Schlagzeug | Niklas Ekstrand (1991–1993) |
Keyboard | Kenneth Roos (1992–1993) |
Tiamat ist eine schwedische Band, die zu den Begründern des Gothic Metal zählt. Benannt ist das Projekt nach der Urgöttin Tiamat, die eine zentrale Rolle in der babylonischen Mythologie besetzt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Tiamat entstand aus einer Band mit dem kontroversen Namen Treblinka, der sich auf ein Vernichtungslager bezog. Unter diesem Namen wurden zwei Demos und eine Single veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt konnte die Band, deren Gründungsmitglieder Johan Edlund („Hellslaughter“) und Jörgen Thullberg („Juck“) [2] waren, dem Death Metal zugeordnet werden. 1989 änderte Johan Edlund den Namen der Band in Tiamat. Mit einer neuen Besetzung spielten sie zunächst eine Single ein.
Das erste Album Sumerian Cry erschien 1990 bei dem Label Metalcore, alle darauf folgenden Alben bis 2007 bei Century Media. Im Juni 2007 unterschrieben Tiamat beim deutschen Label Nuclear Blast. Ein neues Album mit dem Titel Amanethes ist am 2. Mai 2008 erschienen.
Im Laufe der Bandgeschichte wurden nahezu sämtliche Posten mehrfach umbesetzt. Zwischenzeitlich war Tiamat keine echte Band mehr, sondern eher ein Solo-Projekt von Johan Edlund, der mit seiner deutschen Lebensgefährtin in Dortmund lebte und arbeitete. Johans Partnerin hat auch in einigen Stücken Gesangsparts übernommen. Mittlerweile lebt Edlund in Thessaloniki in Griechenland, und trotz der Entfernung zu seinen schwedischen Musikerkollegen ist die Bandstruktur wieder gefestigter. Außer Edlund, der neben Gesang, Gitarre und Keyboards nach wie vor für den überwiegenden Teil des Songwritings verantwortlich ist, waren Anders Iwers (Bass) und Lars Sköld (Drums) an den letzten Veröffentlichungen beteiligt, die auch als feste Besetzung das Live-Tourprogramm bestreiten. Neu hinzugekommen ist Thomas Wyreson (Gitarre).
[Bearbeiten] Stil
Handelte es sich bei Sumerian Cry noch um ein eher typisches Death-Metal-Album dieser Zeit, so war The Astral Sleep mit Chören, Keyboards und stellenweise unverzerrten Gitarrenparts auf einem deutlichen Weg in eigenständiges musikalisches Terrain. Auf Clouds rückten Melodien und atmosphärische Klänge noch stärker in den Vordergrund, eine Abkehr vom Death Metal der früheren Tage zeichnete sich hier bereits deutlich ab, Einflüsse aus dem Gothic Rock waren deutlich hörbar.
Als Meilenstein von Tiamat wird von vielen Fans das vierte Album Wildhoney angesehen; an dessen kommerziellen Erfolg konnte Tiamat später nicht mehr anknüpfen. Stilistisch wurde der atmosphärische Death Metal durch Naturgeräusche (etwa Vogelgezwitscher) und psychedelische Elemente erweitert. In der Fachpresse wurden häufig Vergleiche zu Pink Floyd gezogen; auf der Gaia-Single findet sich mit When You’re In auch ein Pink-Floyd-Coversong. Die Death-Metal-Elemente wurden mit dem Erfolgsalbum Wildhoney konsequent zurückgeschraubt und sind seit dem oft unterschätzten Nachfolgealbum A Deeper Kind of Slumber gar nicht mehr vorhanden. Nach der sehr experimentellen, von psychedelischen und sphärischen Einflüssen geprägten Phase von A Deeper Kind of Slumber wandelte sich die Musik von Tiamat zu einer Mischung aus Gothic Rock und Gothic Metal.
Heute zählt Tiamat zusammen mit z.B. Paradise Lost zu den Begründern der Musikrichtung Gothic Metal.
[Bearbeiten] Trivia
Auf dem Album A Deeper Kind of Slumber wurden die Violinen & Celli von The Inchtabokatables eingespielt, die Sitar von Sami Yli-Sirniö. Johan Edlund bediente auf diesem Album neben seinen üblichen Parts noch ein Theremin. Die Vorliebe für exotische Instrumente fand beim Album Judas Christ eine Fortsetzung: Dort taucht u. a. ein Didgeridoo in der Instrumentenliste auf.
Bekannt ist Tiamat auch, weil sich Johan Edlund in Interviews offen zum Satanismus bekennt und hierbei immer wieder seine ganz eigenen Interpretationen zum Besten gibt, bzgl. Bedeutung und Inhalt des Satanismus. Auf dem Album Prey findet sich auch das Stück The Pentagram, dessen Text von Aleister Crowley stammt.
Im Jahr 1998 steuerte Johan Edlund ein Remix zu der Rammstein-Single Stripped bei. Auf dem im Jahr 2000 erschienenen Album The Dream Sequencer der niederländischen Band Ayreon hat Johan Edlund für einen Song den männlichen Gesangspart übernommen.
Außerdem veröffentlichte Johan Edlund unter dem Namen Lucyfire im Jahr 2001 das Album This Dollar Saved My Life at Whitehorse. Musikalisch ist dieses dem Gothic Rock zuzuordnen.
[Bearbeiten] Diskografie
Chartplatzierungen (vorläufig) |
Alben
- Wildhoney
- DE: 29 – 10.10.1994 – 9 Wo.
- A Deeper Kind of Slumber
- DE: 29 – 12.05.1997 – 5 Wo.
- AT: 22 – 25.05.1997 – 6 Wo.
- SE: 39 – 02.05.1997 – 3 Wo.
- Skeleton Skeletron
- DE: 19 – 30.08.1999 – 6 Wo.
- AT: 47 – 29.08.1999 – 2 Wo.
- SE: 56 – 26.08.1999 – 1 Wo.
- Judas Christ
- DE: 28 – 04.03.2002 – 3 Wo.
- SE: 52 – 01.03.2002 – 1 Wo.
- Prey
- DE: 83 – 10.11.2003 – 1 Wo.
- Amanethes
- DE: 69 – 16.05.2008 – 1 Wo.
- SE: 13 – 08.05.2008 – 2 Wo.
Quellen:
[Bearbeiten] Alben
- Sumerian Cry (1990)
- The Astral Sleep (1991)
- Clouds (1992)
- Wildhoney (1994)
- The Musical History of Tiamat / Wild Live (Best-of-Album/Live-CD, 1995)
- A Deeper Kind of Slumber (1997)
- Skeleton Skeletron (1999)
- Judas Christ (2002)
- Prey (2003)
- Commandments (Best-of-Album, 2007)
- Wildhoney / Wild Live (2007)
- Amanethes (2008)
[Bearbeiten] Singles, EPs und Demos
- Crawling in Vomits (1988), Demo unter dem Namen Treblinka
- Severe Abominations (1989), Single unter dem Namen Treblinka
- The Sign of the Pentagram (1989), Demo unter dem Namen Treblinka
- A Winter Shadow (1990), Single
- The Sleeping Beauty – Live in Israel (1994), 5-Track-EP
- Gaia (1994), Single
- Cold Seed (1997), Single
- Brighter Than the Sun (1999), Single
- For Her Pleasure (1999), Single
- Vote for Love (2002), Single
- Cain (2003), Single
[Bearbeiten] Videos und DVDs
- The Church of Tiamat (2006), DVD