Tennisball
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Der Tennisball ist das Spielgerät, mit dem Tennis gespielt wird. Er wird mit Hilfe der Tennisschläger getroffen.
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[Bearbeiten] Spezifikation
Die Tennisregeln der International Tennis Federation (ITF) schreiben für Bälle folgendes vor:
- Die äußere Hülle des Balles muss gleichförmig und nahtlos, seine Farbe weiß oder gelb sein.
- Der Ball muss diesen Anforderungen entsprechen und eine Masse von mehr als 56,7 g und weniger als 58,5 g aufweisen.
- Der Durchmesser muss mehr als 6,35 cm und weniger als 6,67 cm betragen.
- Es gibt mehrere spezifizierte Ballarten. Jeder Ball muss eine Sprunghöhe mehr als 134,62 cm und weniger als 147,32 cm aufweisen, wenn er aus einer Höhe von 254 cm auf eine ebene, harte Fläche, z. B. Beton, fallen gelassen wird.
Dann folgen noch Regeln zu Ballarten auf verschiedenen Platzarten.
[Bearbeiten] Herstellungsverfahren[1]
Der Ball ist von einer dicht verwobenen und strapazierfähigen Filzschicht umgeben. Diese besteht aus einem Gemisch von Schafswolle und Nylon, dass zu einem Garn gesponnen und anschließend mit einem Baumwollfaden verwoben wird. Der Filz entsteht dadurch, dass die Fasern im Anschluss an eine Imprägnierung gekürzt werden. Um die gewünschte Festigkeit zu erhalten, wird der Filz unter Zugspannung getrocknet. Nachdem die Rückseite mit einem Heißkleber beschichtet wurde, werden nun pro Ball zwei hundeknochenförmige Stücke aus dem Filz herausgeschnitten, auf die Gummiblase des Balls geklebt und getrocknet. Die abschließende Bedampfung sorgt dafür, dass sich der Filz aufbauscht.
Die sich unter dem Filz befindende Gummiblase, auch Ballkern genannt, besteht aus Naturgummi und bis zu elf verschiedenen Chemikalien, u. a. Tonerde, Quarz, Schwefel, Zinkoxid und Magnesiumkarbonat. Diese Grundstoffe werden in sogenannten Extrudern, unter ständigem Kneten und bei hoher Temperatur vermengt, so dass eine homogene Masse entsteht. Diese verlässt die Maschine in Form eines Stranges, welcher in die für einen Ball notwendigen Portionen geschnitten wird. Diese so genannten Pellets werden in Formen zu halbkugelförmigen Schalen gepresst und vulkanisiert, um die Masse elastisch zu machen. Die Halbkugeln werden nun unter Hitze miteinander zu einer Hohlkugel, dem Ballkern, verklebt. Im Falle der Druckbälle werden die Kernhälften unter Überdruck - häufig wird Stickstoff verwendet - zusammengefügt, drucklose Bälle dagegen werden unter Normaldruck verklebt.
Weltweit werden jährlich auf diese Weise rund 240 Millionen Tennisbälle hergestellt.
Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Tennisbällen: Druckbälle und drucklose Bälle, diese auch als Easy-To-Play Bälle bezeichnet werden.
[Bearbeiten] Druckbälle
Bei der Herstellung von Druckbällen wird die Gummiblase mit Gas gefüllt, das einen Überdruck erzeugt und somit die Sprungeigenschaften des Balles erhöht. Turnierbälle weisen einen Innendruck von 1,6 bis 2,2 Bar auf. Mit der Zeit, ob damit gespielt wird oder nicht, entweicht das Gas, und die Sprungeigenschaften gehen verloren. Um das Gas nicht vor dem ersten Spielen entweichen zu lassen, werden die Bälle in einer Verpackung verkauft, die denselben Druck aufweist wie die Bälle, sodass ein Druckgleichgewicht in der Verpackung herrscht.
[Bearbeiten] Drucklose Bälle
Bei der Herstellung der drucklosen Bälle werden die zwei Gummihälften einfach zusammengesetzt, es befindet sich also normale Luft in den Bällen. Die Sprungeigenschaften werden allein durch die Gummidicke sichergestellt. Daher ist die Haltbarkeit von drucklosen Bällen wesentlich länger als bei Druckbällen. Die Bälle müssen erst ausgetauscht werden, wenn der Filz abgenutzt ist.
Der Profisport benutzt ausschließlich Druckbälle, da die drucklosen schon nach wenigen Spielen ihre Eigenschaften ändern. Im Hobbybereich ist das aber zu vernachlässigen. Im Bereich des DTB-Wettkampfsports wird ebenfalls mit Druckbällen gespielt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Spektrum der Wissenschaft 7/07, S. 42f