Tankgewehr M1918
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Tankgewehr M1918 | |
---|---|
Allgemeine Information | |
Militärische Bezeichnung: | Tankgewehr M1918 |
Einsatzland: | Deutschland |
Entwickler: / Hersteller: |
Mauser |
Herstellerland: | Deutschland |
Produktionszeit: | 1918 bis 1919 |
Waffenkategorie: | Panzerbüchse |
Maße | |
Gesamtlänge: | 1670 mm |
Gesamthöhe: | 260 mm |
Gesamtbreite: | 800 mm |
Gewicht: (mit leerem Magazin): |
16,6 kg |
Lauflänge: | 960 mm |
Technische Daten | |
Kaliber: | 13,25 x 92 mm HR |
Mögliche Magazinfüllungen: | - Patronen |
Effektive Reichweite: | 150 m |
Mündungsgeschwindigkeit Projektil (V0): |
805 m/s |
Mündungsenergie (E0): | 17.000 Joule |
Anzahl Züge: | 4 |
Drall: | rechts |
Visier: | Kimme und Korn |
Verschluss: | Zylinderverschluss mit Kammerstängel |
Ladeprinzip: | Einzellader |
Liste der Handfeuerwaffen |
Das Tankgewehr M1918 war eine deutsche Panzerabwehrwaffe, die zum Ende des Ersten Weltkrieges zum Einsatz kam.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Ursprung
Die von 1916 an vom britischen Militär eingesetzten Panzerfahrzeuge der Typs Mark I überraschten die deutsche Heeresleitung. Ihre Truppen verfügten zu diesem Zeitpunkt über keine wirksamen Abwehrmittel gegenüber diesem als Tank bezeichneten (Tank war ursprünglich der Tarnname der Briten für ihre neue Waffe, der aber - besonders im Ersten Weltkrieg - auch von den Deutschen zur Bezeichnung des Panzers verwendet wurde) neuen Gefechtsfahrzeug. Mit Maschinengewehren wie dem MG 08 war den Tanks nicht beizukommen, dazu waren dringend Waffen eines ungleich größeren Kalibers erforderlich.
[Bearbeiten] Technik
Die Firma Mauser erhielt 1917 einen diesbezüglichen Auftrag. Es entstand eine Waffe auf der Basis des Gewehrs Mauser Modell 98. In der Tat sah das Tankgewehr wie ein überdimensioniertes 98er Gewehr aus. Der Schaft geriet dabei so groß, dass er nicht mehr umfasst werden konnte. Stattdessen wurde ein Pistolengriff angefügt, um den sicheren Halt zu gewährleisten. Auch der Verschluss ähnelt dem 98er, wobei aufgrund der stärkeren Munition am Zylinder zusätzliche Verschlusswarzen angebracht wurden. Das Kaliber des Tankgewehres betrug 13,25 mm, wofür eigens eine neue Patrone entwickelt wurde, aus der wiederum die Munition für das G 24 der Bundeswehr entwickelt wurde.
[Bearbeiten] Im Gefecht
Das Tankgewehr war zum Zeitpunkt seines Truppeneinsatzes 1918 weltweit die erste Waffe, die speziell für diesen Zweck entwickelt wurde. Sie bot noch keine der Merkmale späterer Panzerbüchsen wie Mündungsbremsen oder Federpuffer. Noch nicht einmal die Kolbenplatte war gepolstert. Dementsprechend hart war der Rückstoß. Vor dem Schuss musste das nach hinten geneigte Zweibein im Grund verankert und der Kolben fest eingezogen werden, sonst bestand die reale Gefahr der Verletzung beim Abfeuern. Durch die plötzliche und harte Erschütterung bekam der Schütze meist schon nach wenigen Schüssen Kopf- und Gliederschmerzen und war oft nicht mehr in der Lage weiterzuschießen.
Die Geschosse waren auf eine Distanz von 100 Metern in der Lage, 20 bis 25 Millimeter Stahlpanzerung zu durchschlagen. Das genügte zwar für Tanks der Typen I bis V, selten jedoch führte ein Treffer mit Durchschlag dazu, das ein Fahrzeug dadurch außer Gefecht gesetzt werden konnte. Dazu musste schon ein Besatzungsmitglied getötet werden oder Teile des Motor- oder Antriebssystems getroffen werden.
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde das Tankgewehr M1918 noch von der polnischen Armee eingesetzt. Zu diesem Zeitpunkt konnte man mit ihm durchaus noch erfolgreiche Treffer erzielen.