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Tall Zira’a – Wikipedia

Tall Zira’a

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Tall Zira'a im Frühjahr 2008
Der Tall Zira'a im Frühjahr 2008
Das Wadi el-’Arab mit dem Tall Zira’a 2007
Das Wadi el-’Arab mit dem Tall Zira’a 2007
Areal I im Frühjahr 2008 (1100 m2)
Areal I im Frühjahr 2008 (1100 m2)
Areal II im Frühjahr 2008 (825 m2)
Areal II im Frühjahr 2008 (825 m2)
Feldarbeit auf dem Tall Zira’a 2006
Feldarbeit auf dem Tall Zira’a 2006
Experimentelle Archäologie am Tall Zira’a 2006
Experimentelle Archäologie am Tall Zira’a 2006
Funde vom Tall Zira'a aus dem Jahr 2007
Funde vom Tall Zira'a aus dem Jahr 2007

Der Tall Zira'a (oder: Tell Zera'a im jordanisch-arabischen Dialekt; arab. „Hügel der Landwirtschaft“) ist eine bedeutende historische Siedlungsstätte im heutigen Dreiländereck Jordanien, Syrien und Israel. Auf diesem Tall sind archäologisch über 5000 Jahre Menschheitsgeschichte zu erkunden.

Der Tall Zira'a liegt im Wadi el-'Arab, das vom Paläolithikum bis zur islamischen Zeit besiedelt war. Mehr als hundert Fundstätten (Kanäle, Wassermühlen, Zisternen, Ölpressen, Weinkeltern, Wachtürme, Grabanlagen und Siedlungen) legen davon Zeugnis ab.

Über die Ausgrabungen auf dem Tall erzählt auch das Kinderbuch "Das Geheimnis des Tells" (siehe Weblink).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Der Tall

Der Tall Zira'a ist ein fast kreisrunder Siedlungshügel mit einem Durchmesser von ca. 240 m an seiner Basis und ca. 160 m auf seinem Plateau. Im Zentrum befindet sich eine artesische Quelle. In jüngster Vergangenheit wurde der Tall Zira'a nur noch landwirtschaftlich genutzt, wie auch sein Name sagt. Er erhebt sich eindrucksvoll (je nach Himmelsrichtung 22 bis 45 m) über die ihm umgebende Landschaft und beherrscht das gesamte Wadisystem des Wadi el-'Arab im nördlichen Ostjordanland.

[Bearbeiten] Forschungsgeschichte

Als der deutsche Forscher Ulrich Jasper Seetzen 1806 von Irbid nach Mkeis wanderte, kam er als erster Europäer seit Jahrhunderten wieder durch das Wadi el-'Arab. 1885 erkundete der Ingenieur Gottlieb Schumacher das Ostjordanland und dabei auch das Wadi el-'Arab. In dieser Zeit war die Region nur schwach besiedelt und die Beduinen berichteten Schumacher, dass das Wadi zu einem "beliebte(n) Zufluchtsort für allerlei Flüchtlinge und verbrecherisches Gesindel" verkommen sei. Im Zuge der Staatsgründung Israels und des 6-Tage Krieges im Jahr 1967 wurden Teile des Tales zum militärischen Sperrgebiet. Das Gebiet um Gadara wurde im Dreiländereck von Jordanien, Syrien und Israel zum nordwestlichen Ausläufer des haschemitischen Königreiches. Das über Jahrtausende in alle Richtungen offene Durchgangsgebiet war nun von wesentlichen Bereichen seines natürlichen Umfeldes abgeschnitten. Erst im Zuge des 1994 zwischen Jordanien und Israel geschlossenen Friedensvertrages wurde es wieder allgemein zugänglich. Doch die Forscher, die nun dort tätig wurden, fanden ein dramatisch verändertes Tal vor: Das reichlich im Wadi entspringende Wasser wurde inzwischen für die Wasserversorgung der Großstadt Irbid verwendet und die immergrünen Rastplätze für Zugvögel waren ausgetrocknet. Erst mit dem Bau des Wadi el-'Arab-Stausees – der einige prähistorische Siedlungsstätten unter sich begrub – wurde das Tal wieder zu einem fruchtbaren Gebiet.

[Bearbeiten] Archäologische Bedeutung

Am Tall Zira'a kann erstmalig die Geschichte Nordjordaniens von der frühen Bronzezeit bis in die islamische Zeit – und damit ein Zeitraum von mehr als fünf Jahrtausenden – an einem einzigen Siedlungsplatz nachvollzogen werden. Der Siedlungshügel liefert daher nicht nur einen Einblick in die frühbronzezeitliche Stadtkultur, sondern auch in die Periode der Re-Urbanisierung nach dem Niedergang städtischer Lebensweise gegen Ende der Frühbronzezeit. Die städtische Kultur der mittleren und späten Bronzezeit ist hier - wie der Stufenschnitt in Areal I zeigt - im nordjordanischen Bereich zum ersten Mal durchgängig greifbar. Nach biblischen und außerbiblischen Mitteilungen wird diese Zeit meist als „kanaanäische Epoche“ bezeichnet.
Am Tall Zira'a ist der tief greifende Einschnitt nachzuvollziehen, der im Zuge des durch die Seevölker in Palästina ausgelösten Zerfalls des spätbronzezeitlichen Stadtstaatensystems entstand. Der Neubeginn nach diesem schwerwiegenden Umbruch veränderte die Siedlung auf dem Tall Zira'a während der Eisenzeit I und II.

[Bearbeiten] Archäologische Erkundungen (Gadara Region Project)

Die erste Ausgrabungskampagne fand im Frühjahr 2003 statt. Die dabei erzielten Ergebnisse berechtigten zu so großem Optimismus, dass das Biblisch-Archäologische Institut Wuppertal (BAI) und das Deutsche Evangelische Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes im Amman, im Jahr 2004 eine Kooperation eingingen, um das Projekt in den folgenden Jahren gemeinsam in größerem Stil fortzusetzen. Dieser erfolgreichen Arbeit schloss sich 2006 auch das Deutsche Evangelische Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes in Jerusalem an (zugleich Forschungsstelle des Deutschen Archäologischen Instituts). Das Projekt steht seit 2004 unter der gemeinsamen Leitung von Prof. Dr. Dr. Dieter Vieweger und Dr. Jutta Häser. Jeweils im Frühjahr und im Sommer finden Ausgrabungen statt.

Das Ausgrabungsareal I wurde im Nordwesten des Tall Zira'a angelegt. Die Voruntersuchungen hatten hier besonders gute Bedingungen für die Freilegung einer langen stratigrafischen Abfolge und die Aussicht auf bedeutende Architekturreste festgestellt. Auch die topografischen Voraussetzungen schienen an dieser Stelle besonders geeignet. An diesem Platz war der natürliche Schutz der Bewohner nicht so groß wie an den anderen Flanken des Talls. Lediglich 22–25 m Höhenunterschied verbleiben in diesem Bereich bis zum Fuß des Hügels. Aus diesem Grund war damit zu rechnen, dass die ehemaligen Bewohner hier eine Siedlungsbefestigung angelegt hatten. Dies ließ auch die geophysikalische Prospektion annehmen. Außerdem war zu vermuten, dass sich an dieser Stelle ein Zugang zu den Unterstädten befand, die westlich und nördlich am Fuß des Hügels lagen. Ein weiterer Aspekt, der auf eine dichte Wohnbebauung hoffen lassen konnte, waren die klimatischen Verhältnisse. An diesem Teil des Siedlungshügels treffen ab der Mittagszeit bis in den Abend hinein die thermisch bedingten, vom Mittelmeer kommenden, auflandigen Winde auf den Tall und schaffen ein besonders angenehmes Wohnklima.

Bis zum Frühjahr 2007 wurden im Areal I bereits 1100 m² Ausgrabungsfläche geöffnet. Die Grabungstiefe erreicht derzeit 4-4,5 m. Die archäologische Erkundung ist damit bis in die jüngste Phase der Spätbronzezeit vorgedrungen. Aus rein logistischen und besonders aus Sicherheitsgründen ist die Ausgrabung älterer Strata erst nach der vollständigen Freilegung des erreichten spätbronzezeitlichen Horizontes auf der gesamten Fläche und dem Abbau aller Stege möglich. Da die Ausgrabung am Hang liegt, konnten in den hangseitigen Außenbereichen aber bereits ältere Architekturreste, die bis in die Frühbronzezeit (3500–3000 v. Chr.) reichen, erfasst werden.

Während der Frühjahrskampagne 2006 wurde im Norden des Tall Zira'a das Ausgrabungsareal II angelegt. Dort wurden bis zum Frühjahr 2008 825 m² geöffnet. Das prominent gelegene Areal II ist eine der höchstgelegenen Flächen auf dem Plateau des Talls. Außerdem wird es von Nordost bis Nordwest durch einen 44 m hohen Steilabfall geschützt. Aufgrund seiner hervorgehobenen Lage werden hier Repräsentativbauten erwartet.

Im Sommer 2007 wurde ein Testschnitt im Ausgrabungsareal III geöffnet, das ein großes römisch-byzantinisches Bauwerk, vermutlich eine Villa (klassischer oder orientalischer Prägung?) erkunden soll. Die im Hof dieses ausgedehnten Baukomplexes befindliche Villa besitzt eine Zisterne von 12 m Länge, 6 m Breite und 5,75 m lichter Höhe. Die Ausgrabungen dieses Bereiches werden im Sommer 2008 fortgesetzt.

[Bearbeiten] Ergebnisse

Von den 12 Metern Kulturschicht im Areal I wurden bisher nur 4-4,5 m auf einer Fläche von 1100 m² erkundet.

[Bearbeiten] Die spätbronzezeitliche, kanaanäische Epoche (1550-1200 v. Chr.)

Die Sicherung der Siedlungen mit einer starken Befestigung, die ausgedehnten Wohnbauten, ein funktionierendes Abwassersystem sowie der Reichtum an Funden sprechen dafür, das der Tall in der Spätbronzezeit eine Stadtanlage trug, die als regionales Zentrum diente. Aus der Spätbronzezeit sind auf dem Tall mehrere Siedlungen vorhanden, die heute vertikal übereinander liegen. Bisher konnte allerdings nur das jüngste spätbronzezeitliche Stratum ausführlich erforscht werden. Das markanteste Bauwerk dieses Stratums ist derzeit eine gewaltige Kasemattenmauer, die die Siedlung an der Nordwestflanke schützte. Hinter der Stadtmauer befand sich ein großer Hof, durch den sich drei mit flachen Steinen gedeckte Kanäle zogen. Diese leiteten das Wasser, das sich bei Regen hinter der Stadtmauer sammelte in eine der Kasematten. Dort wurde es in einem halbkreisförmigen, aus unbehauenen Feldsteinen gemauerten Tosbecken zunächst aufgefangen und floss schließlich in einen tiefen, ebenfalls aus unbehauenen Feldsteinen gemauerten, nicht völlig kreisrunden, senkrechten Fallschacht von ca. 45 cm Durchmesser. Der Fallschacht wurde bisher auf eine Tiefe von ca. 3,20 m erforscht. Die Unterkante konnte noch nicht erreicht werden.
Im südlichen Bereich mündete die Kasemattenmauer in einen stadtwärts ausgerichteten, großen Turm. Dieser Turm war zweigeteilt. Der nördliche Raum des Torbaus war vollständig gepflastert. Auf der südlichen Seite des Turmes wurde ein großer Raum entdeckt, der mehrfache Umbauten aufwies. Er war mit einem sehr sorgfältig und dicht gepflasterten Fußboden ausgestattet. Über dieser Pflasterung lag eine ca. 20 cm starke Schuttschicht, die in späterer Zeit durch einen Kalkfußboden abgedeckt wurde. Der besondere Charakter dieses unterteilten Langraumes erinnert an ein Torheiligtum. Ein an der Standfläche behauener, nach oben hin spitz zulaufender gewaltiger Kalkstein, der neben den beiden Säulen im umgekippten Zustand aufgefunden wurde, könnte im Kontext vergleichbarer Funde aus Palästina als Mazzebe (Kultstein) interpretiert werden.
Südlich des „Torheiligtums“ wurde ein 2,75 m breiter Tordurchgang festgestellt. Hier befindet sich die kürzestmögliche begehbare Verbindung zwischen den Unterstädten im Norden und Westen der befestigten Stadt.
Innerhalb der Kasemattenmauer wurde Ende der Frühjahrsgrabung 2006 zum ersten Mal Hausarchitektur der späten Bronzezeit entdeckt. Deren Grundrisse erstreckten sich – anders als in der jüngeren Eisenzeit – über beachtliche Flächen. Die Mauerstärken der äußerst solide errichteten Bauten lassen vermuten, dass diese Häuser ursprünglich ein Obergeschoss besaßen. Bisher wurden drei Hofhäuser ausgegraben.
Die beiden im Norden und Süden des Areals I im Frühjahr 2008 entdeckten Hauskomplexe sind monumental. Von ihnen sind zwar derzeit nur kleinere Flächen ausgegraben, doch sind sie nicht nur in ihrer vermuteten Ausdehnung (Geophysik; Bauweise), sondern auch in ihrer zu rekonstruierenden Höhe weitaus größer als die späteren Gebäude. Das im Norden gelegene Haus enthielt 23 Rollsiegel - außerdem in angrenzenden Räumen 5 weitere Rollsiegel, von denen eines ungraviert blieb und ein weiteres nur halb graviert wurde.

[Bearbeiten] Umbrüche zwischen Bronze- und Eisenzeit (1200-1000 v. Chr.)

Bevor die Israeliten auf dem westjordanischen Bergland sesshaft wurden, fand die spätbronzezeitliche Stadt ihr Ende. Ob dies durch ein Erdbeben, eine feindliche Eroberung oder eine zufällige Feuerkatastrophe geschah, ist nicht zu sagen. Die Erbauer der neuen Siedlung erreichten den kulturellen Stand ihrer Vorgänger nicht mehr. Anstelle einer städtischen Anlage entstand nun ein offenes, nicht mehr durch eine Mauer geschütztes Dorf, bewohnt von Ackerbauern und Viehzüchtern.
Besonders auffällig ist, dass die Bewohner der frühen Eisenzeit kein eigenes Siedlungsmuster schufen, sondern die Mauerreste der spätbronzezeitlichen Siedlung nutzten. Daraus ist zu schließen, dass zwischen der Zerstörung der Stadt und der Neubesiedlung nicht viele Jahre gelegen haben können. Daher konnten die noch erhaltenen Fundamente der spätbronzezeitlichen Stadtmauer mit neuen Einbauten versehen oder neue Häuser auf den zerfallenen Mauern der kanaanäischen Hausruinen erbaut werden. Im Mittelteil der Ausgrabung dominieren große Getreidesilos und verschiedene landwirtschaftliche Vorrichtungen, Stallungen mit Einbauten und einfache Hütten.
Man könnte von einem landwirtschaftlich geprägten Wohn-, Arbeits- und Vorratsbereich sprechen. Dieser Befund stimmt mit der traditionellen Forschungsmeinung über die in etwa parallel verlaufenden Anfänge der israelitischen und judäischen Ansiedlungen in den westjordanischen Berglandregionen überein.
Doch im südlichen und nördlichen Abschnitt des Grabungsareals zeigt sich zur gleichen Zeit ein gänzlich anderes Bild. Im Süden zeichnet sich ein großes (Doppel-)Gebäude mit Mauern aus sorgfältig gesetzten Feldsteinen ab. Auch dessen Mauern nutzen die spätbronzezeitlichen Ruinen als Fundamente. Der Zugang zum Haus besaß einen gepflasterten Eingangsbereich. Der Türangelstein lag noch an seinem ursprünglichen Platz. Der nördliche Teil des Hauses war als Hofhaus konzipiert und verdeutlicht so architektonisch die noch sehr enge Verbindung zur Bauweise der späten Bronzezeit.

[Bearbeiten] Der alttestamentliche Zeitraum (1000-700 v. Chr.)

Als sich während der klassisch alttestamentlichen Zeit weiter südlich die territorialen Königtümer Ammon, Moab und (etwas später) Edom herausbildeten, gehörte das Gebiet um den Tall Zira'a in den Einflussbereich des von Samaria aus regierten Reiches Israel. Während dieser Zeit – der Eisenzeit IIA/B – haben die israelitischen Könige nach Aussage der Bibel (1 Kön 4,13) „sechzig große Städte, ummauert und mit eisernen Riegeln“ in Gilead beherrscht. Gilead heißt im Alten Testament und in neuassyrischen Texten das Ostjordanland nördlich des Jabbok (vgl. auch Num 32,39–42; Dtn 3,13–15; Jos 13,29–31; Jdc 10,3–5; 1 Chr 2,21–23).
Vermutlich hat ein Erdbeben, ein Brand oder ein kriegerischer Angriff Teile der Stadt gegen Ende des 10. Jhs. v. Chr. zerstört. Daher weisen viele Gebäude zwei Bauphasen auf. Wenn es sich tatsächlich dabei um ein kriegerisches Ereignis handelte, dann wäre an die im Alten Testament in den Königsbüchern und auf der Tel Dan-Stele gut dokumentierten israelitisch-aramäischen Kämpfe zu denken. Beweise für diese Theorie fehlen bislang. Beim Wiederaufbau der Siedlung wurden einige Umbauten innerhalb der Hauseinheiten vorgenommen. Daher wird im Folgenden die eisenzeitliche Siedlung in zwei Phasen gegliedert:
Generell vermittelt die Architektur der Eisenzeit II den Eindruck einer dichten Agglomeratbauweise. Sie ist nach dem Ausgrabungsbefund nicht allein als Wohnbebauung zu interpretieren. Vielmehr ist ein Nebeneinander von Wohngebäuden und öffentlichen Bauten (bes. im zentralen Bereich) festzustellen. In den von Agglomeratbauweise geprägten Bereichen binden die Außenmauern der Häuser direkt in eine „Zick-Zack“-Siedlungsmauer ein. Markante Doppelmauern helfen, die eng aneinander gefügten Häuser zu unterscheiden.
Nach der Eroberung der Region durch die Aramäer (im 9. Jh. v. Chr.) und insbesondere nach der flächendeckenden Eroberung durch die Assyrer (im 8. Jh. v. Chr.) wurde das gesamte Gebiet nur noch von dörflichen Siedlungen geprägt.

[Bearbeiten] Hellenismus, römische und byzantinische Epochen

In hellenistischer Zeit änderte sich das Siedlungsbild noch einmal vollständig. Das Wadi el-'Arab mit seinen Siedlungen wurde zum Umland der hellenistischen Gründung Gadara, die in römischer Zeit dem Zehnstädtebund (Dekapolis) angehörte und zu großer Blüte kam. Selbst die römische Straßenführung richtete sich gegen die topografischen Gegebenheiten zum neuen Zentrum des Großraums – nach Gadara – aus. Auf dem Tall entstand eine hellenistische Ansiedlung, später eine dicht bebaute römisch-byzantinische Siedlung - die sogar ummauert war. Die römisch-byzantinische Siedlung ging bruchlos in die omayyadische Zeit über.

[Bearbeiten] Islamische Zeit

Die Blüte der Stadt Gadara endete durch ein verheerendes Erdbeben im 8. Jh. n. Chr. Hinzu kamen die grundlegenden politischen Veränderungen in frühislamischer Zeit. Das Wadi el-'Arab gewann aufgrund seiner ausgezeichneten Bedingungen für die Landwirtschaft nun wiederum stärker an Bedeutung, doch blieb diese regional begrenzt. Im Auf und Ab des islamischen Mittelalters und der osmanischen Zeit blieb der Tall Zira'a eine dörfliche Siedlungsstätte.

[Bearbeiten] Literatur (in Auswahl)

  • J. Dijkstra/M. Dijkstra/Vieweger/K. Vriezen: Regionaal Archaeologisch Onderzoek Nabij Umm Qes (Ant. Gadara) De Opgravingen op Tell Zera'a en de Ligging van Laatbrons Gadara, Phoenix 51/1 (2005) 5–26.
  • J. Häser/D. Vieweger: Preliminary Report on the Archaeological Investigations of the Wadi al-'Arab and the Tall Zar'a, 2003 and 2004, Annual of the Department of Antiquities of Jordan 49 (2005) 135–146
  • J. Häser/D.Vieweger: The 'Gadara Region Project' in Northern Jordan: Spring Campaign 2005 on Tall Zar'a, Annual of the Department of Antiquities of Jordan 51 (2007) 9-20.
  • J. Häser/D.Vieweger: The 'Gadara Region Project' in Northern Jordan. The spring campaign 2006 on Tall Zir'a, Annual of the Departement of Antiquities of Jordan 51 (2001) 21-34.
  • J. Häser/D. Vieweger: Das „Gadara Region Project“ in Nordjordanien, Frühjahrskampagne 2005 auf dem Tell Zera'a, Jahrbuch des Deutschen Evangelischen Instituts 11 (2006) im Druck.
  • C. Steuernagel: Der ’Adschlun, in: Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins 49 (1926) 80–83.
  • D. Vieweger: Der Tell Zera'a im Wadi el-'Arab. Die Region südlich von Gadara. Ein Beitrag zur Methodik des Tell-Surveys, Das Altertum 48 (2003) 191–216.
  • D. Vieweger/J. Häser: Der Tell Zera'a im Wadi el-'Arab. Das „Gadara Region-Project“ in den Jahren 2001 bis 2004, Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins 121 (2005a) 1–30.
  • D. Vieweger/J. Häser: Neueste Entdeckungen auf dem Tell Zera'a (Jordanien), Welt und Umwelt der Bibel (2005b) 62–64.
  • D. Vieweger/J. Häser: Das „Gadara-Region Project“ – Der Tall Zirā'a in den Jahren 2005 und 2006, Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins 123 (2007) 1-27.

[Bearbeiten] Weblinks

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