Suona
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Suǒnà (chin. 唢呐) ist ein traditionelles chinesisches Holzblasinstrument, das an die westliche Oboe erinnert.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Aufbau
Sie besteht aus einem konischen Holzkorpus ähnlich dem der Oboe, weist aber ein Mundstück sowie einen abnehmbaren Schalltrichter auf, die jeweils aus Kupfer oder Messing bestehen. Hinter dem Mundstück sorgt ein Doppelrohrblatt für den charakteristischen hohen, durchdringenden Ton.
Das Instrument existiert in mehreren Größen. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden in China "moderne" Ausführungen entwickelt, die sich stärker der westlichen Oboe annähern und etwa auch das Spielen chromatischer Noten erlauben. Beispiele hierfür sind die Zhongyin-, die Cizhongyin- und die Diyin-Suona, die insbesondere in den Holzbläsergruppen moderner chinesischer Großorchester Verwendung finden, während die meisten Volksmusikgruppen weiterhin eher auf die traditionelle Ausführung zurückgreifen.
[Bearbeiten] Verwendung
Die Suona ist ein wichtiges Instrument der nordchinesischen Volksmusik; besondere Beliebtheit erfreut sie sich traditionell in der Provinz Shandong. Gemeinsam mit der Mundorgel Sheng, Trommeln, Gongs und anderen Instrumenten gehört die Suona zum sog. Chuida- oder Guchui-Ensemble, das insbesondere bei Hochzeiten und Beerdigungen aufspielt. Eine gewisse Rolle spielt das Instrument auch in der Militärmusik.
Daneben findet die Suona in beschränktem Umfang auch außerhalb Chinas Verwendung. Immigranten brachten sie etwa nach Kuba; auch der US-amerikanische Jazz-Musiker Dewey Redman griff bei seinen Aufführungen gelegentlich zur Suona. Der Suona vergleichbare Blasinstrumente sind aus Korea (Hojok) und Vietnam (Ken) bekannt.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Suona ist kein original chinesisches Instrument, sondern wurde aus der Musik Zentralasiens übernommen. Als Vorbilder gelten die Surnay bzw. die Zurna, von der sich vermutlich auch der Name ableitet.
Ein der Suona sehr ähnliches Instrument ist auf einem in der Provinz Xinjiang an der Seidenstraße befindlichen religiösen Monument aus dem 3. bis 5. Jahrhundert dargestellt. Auf weiteren Abbildungen aus dieser Zeit etwa in der Provinz Shandong erscheint die Suona als Instrument der Militärmusik; häufig wird sie von Reitern gespielt. In der chinesischen Literatur taucht das Instrument indes nicht vor der Ming-Zeit auf.
[Bearbeiten] Literatur
- Wang, Min: The Musical and Cultural Meanings of Shandong Guchuiyue from the People's Republic of China, Kent State University, Diss. 2001