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Spiel im Morgengrauen – Wikipedia

Spiel im Morgengrauen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Im Moment ist dieser eine Artikel eine reine Bleiwüste. Etwas mehr Formatierung und eventuell ein illustrierendes Bild würden Wunder wirken (Das Auge liest mit). Außerdem vermisse ich einen Abschnitt über die Bedeutung der Novelle. Eine Angabe unter welcher ISBN man das Werk im Handel findet, wäre ebenfalls nicht schlecht.---<(kmk)>- 14:25, 19. Mai 2006 (CEST)


Spiel im Morgengrauen ist eine Erzählung Arthur Schnitzlers von 1926/27.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Inhaltsangabe

Leutnant Wilhelm Kasda erhält eines Sonntagmorgens unerwarteten Besuch: Der ehemalige Dienstkamerad Oberleutnant Otto von Bogner bittet ihn dringend um 960 Gulden, die er aus der Firmenkasse entwendet hat und nun vor der drohenden Revision zurücklegen muss. Die Barschaft von Wilhelm besteht aber nur aus 120 Gulden. Auch alle Bekannten, die als Leihgeber in Frage kämen, wurden entweder schon gefragt oder hatten selbst kein Geld.

Wilhelm hat die Idee, das benötigte Geld beim Kartenspiel im Café Schopf, das er ab und zu Sonntags besucht, zu gewinnen. Sie verabschieden sich in der Hoffnung das gewünschte Geld zu beschaffen, Willi nimmt den Zug nach Baden, besucht dort die Familie Keßner in der Hoffnung zum Mittagessen eingeladen zu werden und verbringt in Gesellschaft eines Anwaltes den Nachmittag bei ihnen. Nach dem dritten oder vierten Glas Wein erscheint weitere Gesellschaft, eine ältere Dame mit ihren zwei Töchtern. Von seinen geteilten Erwartungen und Gefühlen hin- und hergerissen empfiehlt sich Wilhelm schließlich. Nachdenklich schreitet er durch die Stadt, als er im Café Schopf ankommt und sich neben Leutnant Greising und den Theatersekretär setzt. Danach werden sie vom Oberleutnant Wimmer aufgefordert zum Kartentisch zu gehen, an dem bereits er, der Konsul, Doktor Flegmann, Herr Elrief, der Regimentsarzt Tugut und Sekretär Weiß eifrig spielen.

Es dauert nicht lange, bis Wilhelm eine Summe von über tausend Gulden gewonnen hat. Er entschließt sich, mit dem Schauspieler Elrief vom Spiel zu gehen. Zufrieden will er zur Familie Keßner zurückkehren; die aber hat sich auf einen Ausflug ins Helenental begeben. So beschließt er wieder zum Café zurückzukehren und bekommt dort sofort wie selbstverständlich wieder eine Spielkarte ausgeteilt. Wilhelm hat Glück und vergrößert nach anfänglichem Pech sein Vermögen auf über 2000 Gulden. Anschließend wird gemeinsam in der Stadt Wien abendgegessen und Willi verabschiedet sich endlich, um den Zug um zehn Uhr vierzig nicht zu versäumen. Doch da er auch noch der Familie Keßner begegnet, entgeht ihm der Zug nach Wien um eine Minute.

Er widmet sich zum dritten Mal dem Spiel, beschließt zuerst vorsichtig zu setzen. Willi gewinnt nochmals kräftig und findet sich schließlich im Besitz von 4200 Gulden, als sich schon das Ende dieser Partie ankündigt, das auf halb drei angesetzt ist. Es packt ihn die Spielsucht und er riskiert zuviel. Konsul Schnabel legt eine Bank von 3000 Gulden auf, etwas unerhörtes. Wilhelm verliert nahezu sein gesamtes Vermögen. Die Umstehenden empfehlen ihm warnend, das Spiel zu beenden. Der Konsul steckt ihm immer wieder Tausenderscheine vor. Willi hört auf mitzuzählen und spielt einfach weiter, vom Fieber gepackt, sein Glück in den letzten Minuten doch noch zu wenden. Zum endgültigen Ende der Partie findet er sich mit einer Schuld von 11'000 Gulden wieder. Schnabel erklärt sich bereit, die Rechnungen zu übernehmen und lädt den Leutnant ein, mit ihm in seiner Kutsche nach Wien zu fahren. Eiskalt besteht er auf der immerhin grosszügig bis Dienstagmittag verlängerten Frist, in der Willi ihm die Ehrenschuld zurückbezahlen kann, ansonsten er seinen Offiziersposten los ist.

Der Fiaker erreicht die Kaserne, der Konsul verabschiedet sich. Leutnant Willi meldet sich am nächsten Tag krank, nachdem er seinem Burschen aufgetragen hat, Bogner zu melden, dass er nichts ausgerichtet habe. Verzweifelt begibt er sich zu seinem Onkel, in der Hoffnung auf Hilfe. Nach einigem Insistieren erfährt Willi, dass der Onkel sein Vermögen seiner Frau überschrieben hat, und dass er diese nur drei Mal im Jahr besuchen darf. Es handelt sich um Leopoldine Labus, ein Blumenmädchen, mit dem Willi vor drei-vier Jahren eine Nacht verbracht hatte. Willi findet ihre Adresse heraus und sucht sie auf. Es stellt sich heraus, dass sie jetzt eine wohlhabende Geschäftsfrau ist.

Willi trägt Leopoldine seine Not vor. Sie will es mit ihrem Advokaten besprechen, sagt sie, und werde ihm am Abend zwischen sieben und acht Bescheid geben lassen. Am Abend erscheint Leopoldine höchstpersönlich in seinem Zimmer. Nach höflichem Abtasten kann er sie zu einem gemeinsamen Essen im Zimmer überreden, sie verbringt die Nacht bei ihm in der Kaserne. Von Scham gehemmt, wagt er nicht nach dem Geld zu fragen. Als Wilhelm am Morgen erwacht, verlässt sie ihn und gibt ihm 1000 Gulden als Liebeslohn für die vergangene Nacht, da er sich von ihr ja vor Jahren auch mit zehn Gulden verabschiedet hatte. Die erwarteten 11000 Gulden bleiben aus. Willi lässt seinen Burschen die 1000 Gulden zu Bogner bringen. Drei Stunden später finden Bogner und Regimentsarzt Tugut Willis Tür verschlossen. Die Tür wird von außen geöffnet – Kasda hat sich erschossen. Willis Onkel erscheint, ein Kuvert mit den rettenden 11000 Gulden in der Hand – zu spät. Er beugt sich über den Toten und glaubt das Parfüm seiner Frau zu spüren; ein Verdacht kommt in ihm auf – und verfliegt wieder. Die Untersuchungskommission tritt ein.

[Bearbeiten] Interpretation

Die Erzählung Spiel im Morgengrauen ist zeitlich klar strukturiert und spielt ziemlich exakt innerhalb von 48 Stunden. Beide Handlungskomplexe, Hasardspiel und erotisches Spiel sind auf jeweils die Hälfte der Erzählung verteilt.

In der Erzählung vom Leutnant Kasda spielt der innere Monolog eine wichtige Rolle, da sie hauptsächlich aus dem Blickwinkel der Hauptgestalt gestaltet ist. Der Erzähler verschwindet nicht völlig, aber er hält einen gewissen Abstand von seiner Darstellung.

Der Logik des Handlungsablaufes fehlt eine bewusste Zielsetzung, die Handlungsanstöße der Figuren ergeben sich aus der jeweiligen Situation, nicht aus dem zielgerichteten Wollen. Das beginnt schon am Anfang der Erzählung, als durch die erste Begegnung mit Bogner Willis Alltag durch den Zufall einer Situation bestimmt wird. Auch als sich Kasda aus dem Spiel im Café Schopf zurückziehen möchte, gerät er durch das Versäumen des Zuges wieder an den Kartentisch zurück, obwohl er nichts mehr riskieren sollte. So entsteht ein Doppelcharakter, einerseits besitzt die Erzählung ein Erzählgefälle, welches die Hauptperson auf eine Katastrophe hintreiben lässt, andererseits kollidieren in der Handlung zufällige Überraschungen mit den aktuellen Situationen. Diese Unterbrechungen rufen einen diskontinuierlichen Eindruck hervor, obwohl die Novelle andererseits auf ein Ereignis hingeordnet scheint.

Ein Grundthema in Schnitzlers Werken ist die Problematik „Eros [Liebe] und Thanatos [Tod]“ und bildet auch das Thema in der Novelle „Spiel im Morgengrauen“. Der Offizier Willhelm existiert in einer Welt der Liebe und des Glücks. Schicksal wird hier identisch mit dem Glücksspiel, das man gewinnen und verlieren kann. Kasdas Leben hängt nur an den Möglichkeiten des Glücks, beim Kartentisch einige Gulden zu gewinnen, und an dem Streben nach erotischen Erfahrungen. So lautet die Volksweisheit: „Kein Glück in der Liebe – dann Glück im Spiel“ und umgekehrt. Sein Optimismus lässt sich immer auf solche Formeln zurückführen, manchmal artet der Gedanke des Zufalls aber auch aus – „Elf, zwölf – elf, zwölf – elf, zwölf (…) Zwölf, das klang vielleicht besser als elf, vielleicht brachte es ihm Glück…vielleicht geschah das Wunder – gerade wenn er zwölf verlangte.“(S. 374*) Kasda meint in diesem Fall, als er überlegt, um wie viel er seinen Onkel bitten soll, sein Erfolg hänge einzig und allein von einer Zahl ab.

Seine Ermordung beginnt eigentlich bereits an der Stelle, an der Bogner am Anfang erscheint. Er ist der todbringende Freund, der, mit seiner Bitte um freiwillige Hilfe, Kasdas Leben dem bekannten Schicksal überlässt. Die unterschwellige Warnung, die auch sogleich seine Todesnachricht sein soll, deutet darauf hin: „Es war vielleicht doch besser, dass ich nichts hab’ von mir hören und sehen lassen, und ganz bestimmt wär’s besser, wenn ich auch heut’ nicht hätt’ kommen müssen.“(S. 325*) Bogner erscheint bei Wilhelm mit dieser Nachricht und durchbricht seinen gewohnten Alltag. Am Ende seines Lebens, nach dem Selbstmord, verschwindet er wieder unauffällig: „Er wartete im Toreingang, bis das Regiment vorbei war, dann schlich er, an die Wand gedrückt, davon.“(S.410*) Er erscheint hier als Unbekannter, der plötzlich aus dem Nichts kommt und nach erfüllter Tat wieder im Nichts verschwindet

Der zweite Charakter, den man als Tod bezeichnen kann, ist durchaus der Konsul. Er scheint einerseits würdevoll, intelligent und ein Gentleman zu sein, doch hinter dieser gutmütigen Fassade befindet sich der wahre Charakter, geprägt von Grausamkeit und Unmenschlichkeit. Äußerlich ein Spielpartner Kasdas, scheint er seit Beginn der Todfeind und Rivale Wilhelms zu sein. Die Maske fällt für Willi erst bei der Kutschenfahrt nach Wien, bei der sein Gläubiger das wahre Gesicht zeigt. Die noblen Züge verschwinden, und mit gleichgültiger Kaltblütigkeit genießt der Konsul die Fahrt, während er sich ironisch freundlich mit dem unehrenhaften Leutnant unterhält. „Etwas Wundervolles, bemerkte der Konsul, eine solche Spazierfahrt am frühen Morgen, nicht wahr? - Großartig, erwiderte beflissen der Leutnant.“ (S.360*) Erst vor der Kaserne offenbart er seinem Verschuldeten die Aussichten sowie die Konsequenzen.

Im „Spiel im Morgengrauen“ beginnt die traumhafte Stelle symbolisch mit der Überschreitung des „trüben Schwechenbach“ als Eintritt in die Unterwelt und in das Totenreich. Im Verlauf des Spiels mit Fortschreiten der Zeit ist Kasda nicht mehr er selbst, er spielt, ohne zu wissen, was er tut. Durch eine Fassade wie in einem Traum sieht er sich selbst spielen: „War er das selbst, der sprach? Seine Worte? Seine Stimme?“(S.350*) Doch komischerweise empfindet er keine Angst vor den Schulden, die ihm durchaus bewusst sind. Auch das Zeitgefühl schwindet, da ihm die letzte Viertelstunde wie eine Ewigkeit erscheint. Kasda ist paradoxerweise unzurechnungsfähig, obwohl er sich dessen bewusst ist, was er tut. Großteils trägt der Alkohol dazu bei, den Leutnant in Trance zu versetzen; andererseits wirkt das Ende des Kartenspiels ernüchternd auf ihn und er hat wieder die Kontrolle über sich selbst. Wieder zuhause in seiner Kaserne angelangt, hat er einen Traum, der ihm das Spiel vermischt mit anderen Erlebnissen widerspiegelt. Einzelne Kartenszenen spielen sich in seinem Kopf ab. Die verschiedenen Karten nehmen Züge von Persönlichkeiten in seinem Leben an:

Pik-Neun – Pik-Zehn – Herz-Dame – verdammte Kanaille, dachte Willi. Denn die Herzdame war eigentlich das Fräulein Keßner.“(S.369*) Hier erkennt man die Wichtigkeit der Farben. Rot (Herz-Dame) steht für das weibliche Geschlecht, für die erotischen Abenteuer, die schwarze Kartenfarbe (Pik), als das Motiv des Hasardspiels. Auch hier wiederum sind Eros und Thanatos metaphorisch im Traum vereint. Da die erotische Farbe Rot allerdings auf das Fräulein Keßner bezogen ist, die eher unwichtig ist, muss man auf die tiefenpsychologische Traumdeutung Freuds zurückgreifen, die so genannte „Traumverdichtung“. Weil das eigentliche Erlebnis mit Leopoldine einige Jahre zurückliegt, steht das Fräulein Keßner mit ebenfalls blonden Haaren für jene Leopoldine. Allerdings bezieht sich der Gedanke an Erotik auf seine Erinnerungen. Ihr Besuch in seiner letzten Nacht hat andere Gründe. In jüngeren Jahren bei ihrem Treffen mit Willi schaffte es jener, eine Liebesnacht durch baldige Trennung zu einer bordellartigen Szene zu degradieren. Nun rächt Leopoldine sich, indem sie den hundertfachen Lohn von damals zurücklässt, ihn aber nicht aus seiner Schuld rettet. Für Leopoldine ist es ein Spiel, für ihn ein Spiel des Todes. Durch den Selbstmord rettet Wilhelm seine Seele, er befreit sich von der moralischen Schuld. Diese Problematik der Verletzung der Moral findet auch in anderen Werken Schnitzlers (zb.„Die Traumnovelle“) Relevanz, die allerdings nicht durch Tod, sondern durch Buße gelöst wird.

(* Arthur Schnitzler, Meistererzählungen [Spiel im Morgengrauen], Frankfurt am Main, Oktober 2003)

[Bearbeiten] Ergänzungen

Das Spiel wird zwar einmal als Bakkarat namentlich genannt, der Beschreibung nach handelt es sich aber eher um ein dem Baccara ähnliches Spiel namens Macao.

[Bearbeiten] Weblinks

ISBN 3-15-018428-2


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