Siegfried W. Kernen
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Siegfried Willi Kernen (* 6. Juni 1940 in Bandelin) ist ein deutsch-schweizerischer Schauspieler.
Siegfried Kernen wuchs am Zürichsee auf und begann seine Schauspielkarriere erst in den siebziger Jahren, nach dem er bereits jahrelang als Journalist und Lehrer gearbeitet hatte. Er trat lange Zeit an der Freien Volksbühne Berlin unter dem bekannten Regisseur Luc Bondy und am Hamburger Thalia Theater unter der Ägide von Peter Striebeck und Jürgen Flimm auf und wurde etwa zur gleichen Zeit fürs Fernsehen entdeckt. Nach Flimms Abgang arbeitete Kernen als freier Schauspieler u.a. in Berlin, Dresden, Hamburg und bei den Wormser Nibelungen-Festspielen (u.a. mit Mario Adorf).
Hervorstechende Theaterrollen waren unter anderem die des Theobald Maske in Carl Sternheims Die Hose oder die von Johann Sebastian Bach in Paul Barz’ Mögliche Begegnung. Im Hamburger Ernst Deutsch Theater übernahm er die Rolle des Mephisto in Goethes Faust.
Im Fernsehen war er in nahezu allen Krimiserien (Der Alte, Derrick, Großstadtrevier, Die Männer vom K3, Ein Fall für zwei, Tatort, Polizeiruf 110) der letzten Jahrzehnte vertreten, besonders hervorzuheben ist jedoch die Rolle des Zollfahnders Hobel in der ARD-Krimireihe Schwarz-Rot-Gold. Auch in vielen anderen populären Serien war Kernen vertreten, so in Engels & Consorten, Balko, Forsthaus Falkenau, Heimatgeschichten, Zwei Münchner in Hamburg, Geschichten aus dem Leben mit Evelyn Hamann, Peter Strohm, Der Landarzt, Forstinspektor Buchholz, Für alle Fälle Stefanie, Adelheid und ihre Mörder u.v.a.
Außerdem spielte Kernen in der Internatsserie Schloss Einstein als Familienrichter kurzzeitig mit.
Des weiteren wirkte Kernen in zahlreichen Fernsehfilmen mit, etwa in Dieter Wedels Mehrteiler Wilder Westen inclusive (1988), Der Tod zu Basel (1990; Regie: Urs Odermatt), Lippels Traum (1991), Der absurde Mord (1992), Lautlose Schritte (1996), Zerrissene Herzen (1996; Regie: Urs Odermatt), Davids Rache (1997), Napoleon Fritz (1997), Der Weihnachtsmörder (1997), Ein Vater sieht rot (1997), Wut im Bauch (1998) oder Eine Frau mit Pfiff (1998). Überzeugen konnte er auch als Walter Türolf in Jud Süß – Ein Film als Verbrechen? oder als Anwalt Böttner im Fernsehfilm Im Schatten der Macht (2003), Oliver Storz' gelungenem Willy-Brandt Porträt. Auch an Kinoproduktionen war er beteiligt, z.B. an den Filmen Der Schnüffler (1983), Mann ohne Gedächtnis (1984; Regie: Kurt Gloor), Didi auf vollen Touren (1986), Der Sommer des Samurai (1986), Jacob hinter der blauen Tür (1987) und Fifty Fifty (1988).
Siegfried Kernen gehörte während der 90er Jahre zum Schauspielerteam der beliebten RTL-Bürokratenschelte Wie bitte?!, wo er neben Geert Müller-Gerbes, April Hailer, Hans Werner Olm und Max Grießer fragwürdige Praktiken von Behörden und Unternehmen aufs Korn nahm. Er gibt laufend Rezitationsabende und produziert Hörspiele und Literaturlesungen für den Hörfunk (z.B. "Am Morgen vorgelesen" im NDR).
Siegfried W. Kernen ist geschieden und lebt allein in Hamburg.
[Bearbeiten] Weblinks
- Siegfried Kernen in der Internet Movie Database (englisch)
- Siegfried W. Kernen im Profil seiner Agentur
- Siegfried W. Kernen in "Wie bitte?"
Personendaten | |
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NAME | Kernen, Siegfried Willi |
ALTERNATIVNAMEN | Siegfried W. Kernen |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-schweizerischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 6. Juni 1940 |
GEBURTSORT | Bandelin |