Siedlungs-Aktiengesellschaft Altona
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Die Siedlungs-Aktiengesellschaft Altona (SAGA) ist ein gemeinnütziges städtisches Wohnungsunternehmen in Hamburg. Die SAGA wurde am 29. Dezember 1922 als kommunales Unternehmen der Stadt Altona/Elbe gegründet, um die damals herrschende drastische Wohnungsnot in der dichtestbesiedelten Stadt des Reiches zu bekämpfen. Wesentlicher Initiator der Gründung war Max Brauer, damals Zweiter Bürgermeister der Stadt.
Infolge der Eingemeindung Altonas nach Hamburg wurde die SAGA 1939 mit der Baugesellschaft Hamburg mbH vereinigt.
1972 fusionierte die SAGA mit den Unternehmen „Neues Hamburg“, „Freie Stadt“ und „Deutsche Wohnungsbaugesellschaft Harburg“. Der Name Siedlungs-Aktiengesellschaft Altona blieb erhalten. 1988 wurde die Schwestergesellschaft „GWG Gesellschaft für Wohnen und Bauen mbH“ nach dreijährigen Verhandlungen über die Übernahme des Hamburger Neue Heimat-Wohnungsbestandes gegründet. GWG steht für Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft.
Seit 1999 bilden SAGA und GWG als SAGA GWG einen aktienrechtlichen Gleichordnungsverbund, das heißt, die beiden Unternehmen sind formal selbständig, haben aber ein gemeinsames Konzerndach und einen gemeinsamen Vorstand. Als Grund für diese Konstruktion nennt ein Vorstandsmitglied steuerliche Gründe: bei vollständiger Übernahme der GWG durch die SAGA wäre Grunderwerbsteuer für deren rund 40.000 Wohnungen fällig geworden.
Die Aktien der SAGA befinden sich – noch – im Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg. In den vergangenen Jahren wurden jedoch immer wieder Überlegungen angestellt, sie zumindest teilweise zu privatisieren und der Stadt auf diesem Wege erhebliche Einnahmen durch Verkaufserlöse zu verschaffen. Derzeit erfolgt eine Teilprivatisierung des Wohnungsbestands durch Einzelverkäufe von so genanntem Streubesitz an MieterInnen oder KaufinteressentInnen für leer stehende Wohnungen. Ob der seit 2004 allein von der CDU gebildete Senat den Empfehlungen der HSH Nordbank folgt, die in einer aktuellen Untersuchung zu einer erneuten Prüfung einer Privatisierung des Aktienbesitzes ab 2008 rät, ist ungewiss.
Aufsichtsratsvorsitzender ist qua Amt der Bausenator der Freien und Hansestadt Hamburg, derzeit Axel Gedaschko (CDU). Der Konzern besitzt 2007 rund 135.000 Wohnungen, etwa je zur Hälfte öffentlich und frei finanziert. Damit ist „die SAGA“, wie sie in Hamburg weiterhin genannt wird, das zweitgrößte Wohnungsunternehmen Deutschlands sowie das größte in Hamburg. Zudem ist sie ein bedeutender Arbeitgeber der Stadt.
[Bearbeiten] Literatur
- SAGA GWG (Hrsg.): Der Hamburger Weg. 85 Jahre sozialer Wohnungsbau und Quartiersentwicklung, Hamburg o.J. (2007).
- Manfred Sack, Heinrich Thöns: SAGA – 75 Jahre Siedlungs-Aktiengesellschaft Hamburg 1922-1997. Econ Verlag, Düsseldorf 1997.
- 50 Jahre SAGA. Hrsg. von der Gemeinnützigen Siedlungs-Aktiengesellschaft, Selbstverl., Hamburg 1972.
- Wohnwirtschaft in der Krise. Gedenkschrift zum 25jährigen Bestehen der Gemeinnützigen Siedlungs-Aktiengesellschaft Hamburg (SAGA). Hrsg. vom Vorstand der SAGA. Tessloff, Hamburg 1948.