Serapeum (Saqqara)
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Das Serapeum von Saqqara diente im Alten Ägypten der Verehrung des heiligen Apis-Stiers, der in den oberirdisch gelegenen Stallungen gehalten wurde. Nach ihrem Tod wurden die Stiere einbalsamiert und im unterirdischen Nekropolenbereich bestattet. Es liegt unweit der Stufenpyramide des Pharaos Djoser. Obwohl der Stier schon während der ersten ägyptischen Dynastien als Machtsymbol dargestellt wurde und auch in den Pyramidentexten eine Begräbnisstätte für Stiere erwähnt wurde, sind die ersten Apis-Stiere erst aus der Zeit des Amenophis III. belegt. Der römische Kaiser Honorius ließ das Serapeum schließen und die in der Nähe angesiedelten koptischen Mönche zerstörten einen Großteil der Stiermumien.
Die Bestattungen wurden bis zur Zeit Sethos’ I. in Einzelgräbern vorgenommen. Sein Sohn Ramses II. begann mit dem Ausbau der Gräber zu langen Galerien, wie sie bis zum Ende der Ptolemäerzeit benutzt wurden. Neben den Nekropolenbereichen für die Stiere und den Stallungen standen hier ein Osiris- bzw. Apistempel, den Nektanebos I. erbauen ließ, und ein Balsamierungshaus. Der komplette Bezirk ist ca. 7 km lang. Am Ende der Galerie befindet sich ein schwarzer Prunksarkophag aus hoch poliertem Granit. Er ist mit Inschriften und Ritzungen versehen.
Der Franzose Paul Lucas war der erste, der im frühen 18. Jahrhundert die Anlage betrat. Zu seiner Zeit war es unter den Ägyptern noch normal, dass Gegenstände aus Nekropolen, vor allem in Kairo, verkauft wurden. Lucas berichtet daher auch von Apis-Stier Kanopen und Teilen von Stiermumien, die er auf Märkten sah.
Auch Auguste Mariette wurde durch Kunstgegenstände, die auf Basaren angeboten wurden, auf das Serapeum aufmerksam. Er machte sich 1852 auf die Suche danach und grub den unter Sanddünen begrabenen Bezirk aus. Doch zu seinem Überraschen fanden sich in den von ihm geöffneten Sarkophagen, (mit die größten des Altertums, ca. 100 Tonnen schwer) keine wie im Alten Ägypten üblich, sauber mumifizierten Stiere, sondern mit zahlreichen Knochensplittern durchsetzte, übelriechende Bitumenmasse. Einige jedoch waren einfach nur leer. Warum die Ägypter sich die Mühe gemacht haben eine Anlage für tonnenschwere Sarkophage herzustellen, deren Material aus dem 1000 km entfernten Assuan "importiert" werden musste, welche darüber hinaus teilweise in den Boden eingemauert wurden und deren letztendlich vorgefundener Inhalt dem Bestattungsverhalten der Alten Ägypter zu widersprechen scheint, ist nach wie vor umstritten. Sicherlich, es gab einen Stierkult, und einige Funde aus der späten Ptolemäerzeit sind auch eindeutig einer Apisverehrung zuzuordnen. Doch in den meisten Sarkophagen dieser Anlage wurden zweifelsfrei nicht (nur) Stiere begraben.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Buchis-Stiere
- Bucheum
[Bearbeiten] Weblinks
- Das Erste | Der Apis-Kult Hintergrund zur 4. Folge über die Alten Ägypter
Koordinaten: 29° 52' 28.96" N, 31° 12' 44.71" O