Schwanenjungfrau
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Schwanenjungfrau nennt man eine weibliche Sagengestalt, die sich durch Überwerfen eines Schwanenhemdes in einen Schwan verwandeln kann. Das sind zum einen Walküren, zum anderen wird es auch von Elfinnen berichtet.
Ein Sagenmotiv ist, dass ein unverheirateter junger Mann einer Schwanenjungfrau eine Feder ihres Hemdes stiehlt und sie dadurch daran hindert, wieder zum Schwan zu werden und ihm zu entfliehen, und so erreicht, dass sie ihn heiratet. Meist gehört zur Fortsetzung, dass sie ihm ein Kind gebiert, von dem sie eines Tages erfährt, wo die Feder versteckt ist, so dass sie fliehen kann.
Im Wölundslied der Lieder-Edda wird das Motiv erweitert, insofern dort drei Brüder Schwanenjungfrauen heiraten, die alle drei nach sieben Jahren ihren Männern entfliehen. Wölund, der nicht den Versuch macht, seine Schwanenjungfrau zu finden, erleidet ein ähnliches Schicksal wie sie. Er wird gezwungen, bei seinem Herrn, dem König Nidung zu bleiben, und kann sich nur durch Herstellung von Flügeln aus dieser Gefangenschaft befreien.
In Japan gibt es eine ähnliche Legende, die sich bis in das 8. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Ein Mann stielt die Federrobe (Hagoromo) eines badenden Himmelsmädchen (Tennyo), ohne die es nicht mehr zurückkehren kann und zwingt sie ihn zu heiraten. Nach ein paar Jahren bekommt sie sie zurück, fliegt in den Himmel und lässt ihren Mann und ihre Kinder zurück.[1]
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ The Clark Center for Japanese Art & Culture: Exhibition Spring 2005 – Drawn from Literature: Narrative Traditions in Japanese Art (Englisch)