Schrittspannung
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Als Schrittspannung bezeichnet man die Spannung, der ein Mensch ausgesetzt ist, wenn er im Freien in der Nähe einer hohen Potentialabgabe, z.B. einem einschlagenden Blitz seine Beine einen Meter auseinander stehen hat, etwa während er einen Schritt macht, statt sie, wie dringend empfohlen, dicht beisammen zu halten. Die Schrittspannung kann lebensgefährlich sein.
Beim Einschlag eines Blitzes in die Erdoberfläche ist die Potentialdifferenz zwischen Wolken und Erde, der den Blitz ja ursprünglich ausgelöst hatte, elektrisch noch nicht vollständig ausgeglichen. Vom Einschlagspunkt aus besteht innerhalb der Erde, und somit auch an der Erdoberfläche, auch noch kurze Zeit nach dem Einschlag weiterhin ein sich trichterförmig ausbreitendes Potentialgefälle. Wenn man die Erdoberfläche nun zum Beispiel mit den Beinen an zwei Stellen unterschiedlichen Potentials berührt, setzt man seinen Körper dieser hohen Spannung aus. Weil sich die Erde und der Körper dabei wie parallel geschaltete Widerstände verhalten, fließt dabei ein möglicherweise lebensgefährlicher Strom durch den Körper.
Genauso gefährlich wie das breitbeinige Stehen (oder Gehen) bei Gewitter ist demzufolge auch das Liegen auf dem Boden.
Das gleiche gilt auch bei herabgefallenen Freileitungen. Hier wird empfohlen, an Ort und Stelle stehen zu bleiben. Ein Entfernen durch Sprünge mit geschlossenen Beinen (Schlusssprung) könnte zu einem Sturz führen und ist somit nur bedingt zu empfehlen.