Sadduzäer
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Die Sadduzäer (hebr. tsedduquim, Anhänger der Lehre Zadoks) waren eine in Israel von ca. 150 v. Chr. bis zur Zerstörung des Zweiten Tempels 70 n. Chr. verbreitete Gruppe des Judentums. Sie beherrschten den Tempel und den Tempelkult. Die Sadduzäer waren die größte Kraft im Sanhedrin (Hoher Rat zur Zeit des Jüdischen Tempels) und stellten mehrmals den Hohepriester.
Die Sadduzäer gehörten vor allem den höheren Gesellschaftsschichten an (zum größten Teil Priestergeschlechter und Aristokratie), wobei die Aristokratie von den Pharisäern nicht als solche anerkannt wurde, da sie nicht aus dem Hause David war.
Sie glaubten, im Gegensatz zu den Pharisäern, nicht an die mündliche Überlieferung, die heute den Talmud bildet, sondern nur an die schriftlichen Gesetze Mose im Alten Testament. Sie glaubten auch nicht an Führung durch Gott, nicht an die Engel (Apg. 23,8) und auch nicht an die Auferstehung von den Toten (siehe auch Sadduzäerfrage).
Dafür sahen sie im Tempeldienst den Schwerpunkt jüdisch-religiösen Lebens. Die Bewegung der Sadduzäer endete daher nahezu zeitgleich mit der Zerstörung des Tempels und Jerusalems durch Titus im Jahre 70.
Siehe auch: Liste der Hohenpriester von Israel in herodianischer Zeit