Rolle-Gimel

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Personenmotorwagen der Überlandstrassenbahn Rolle - Gimel (RG) im Winter 1901/1902

Die Überlandstrassenbahn Rolle - Gimel (RG) (frz.: Société du chemin de fer électrique Rolle-Gimel) führte von der am Ufer des Genfersee liegenden Kleinstadt Rolle über den damals etwas ausserhalb des Dorfkern erhöht liegenden Bahnhof Rolle, der heutigen SBB Strecke Genf - Rolle - Aubonne - Morges - Lausanne, die Rebberge des Mont-sur-Rolle hinauf über den Aussichtspunkt Signal de Bougy zur Kleinstadt Gimel. Dort fand sie Anschluss an die Überlandstrassenbahn Allaman - Aubonne - Gimel (AAG), deren Station sich jedoch außerhalb des Ortes befand.

Die 10,5 Kilometer lange meterspurige Strecke; wurde am 12. Oktober 1898 eröffnet, zwei Monate nachdem die Bahn Allaman-Aubonne-Gimel vollendet war. Der Betrieb wurde bereits am 30. September 1938 aus wirtschaftlichen Gründen wieder eingestellt.

[Bearbeiten] Stromversorgung

Die Überlandstrassenbahn produzierte ihren Strom zunächst in einem eigenen kleinen Kraftwerk selber. Wobei zwei Gasmotoren in einem Anbau des Depotgebäudes, aus Kohle erzeugtes Gas, Gleichstromgeneratoren mit 650 Volt Spannung und 26 kW antrieben. Akkumulatoren dienten als Reserve und zur Abdeckung von Leistungsspitzen. Bereits 1904 wurde ein der beiden Gasmotor-Gleichstrom-Generatorgruppen durch eine Umformeranlage ersetzt die durch das damals neu aufgebaute Überlandleitungsnetz der Compagnie vaudoise des forces motrices du Lac de Joux et de l'Orbe gespeist wurde. 1930 kam eine Quecksilberdampfgleichrichter mit 100 kW Leistung in Betrieb und ersetzte die vorangehenden Stromerzeugungsanlagen.

[Bearbeiten] Rollmaterial

Für den Betrieb der bis zu 87 ‰ steilen und 10,546 km langen Strecke waren drei allein fahrende Personenmotorwagen Ce 2/2 1-3 und ein ebenfalls allein fahrender Gütermotorwagen Fe 2/2 11, ex. Ke 2/2 11, sowie einige Rollwagen für den Gepäck und Güterverkehr vorhanden.

Die drei dem damaligen Stand der Technik entsprechenden Personenmotorwagen wurden 1898 von der Schweizerische Industrie-Gesellschaft (SIG) in Neuhausen und der Compagnie de l'Industrie Électrique (CIE), einer Vorgängergesellschaft der Société anonyme des Ateliers de Sécheron in Genf geliefert. Die mit dem für die Schweiz untypischen charakteristischen stromlinienförmigen Laternendach (gegen beide Wagenenden hin abgerundete Oberlichtdecke) versehenen Motorwagen hatten jedoch bereits geschlossene Plattformen.

Die Personenmotorwagen und der Gütermotorwagen sind bei der Ablieferung grün gestrichen. Später sind die Personenmotorwagen grau/weiss beziehungsweise hellblau/weiss gestrichen. Um welche Farbtöne es sich genau gehandelt hat ist nicht mit Sicherheit überliefert. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass das (tannen-)grün den damaligen SBB Fahrzeugen und dessen Vorgängergesellschaft Jura-Simplon Bahn (JS), das grau/weiss etwa den damaligen Fahrzeugen der Montreux Berner Oberland Bahn (MOB) bzw. das hellblau/weiss etwa den damaligen Fahrzeugen der Tramways Lausannois (TL) entsprochen hat.

Nach der Betriebseinstellung wurde einzig und alleine der 1921 nach einem Unfall erneuerte Motorwagen Ce 2/2 1 an die Nachbar Überlandstrassenbahn Allaman - Aubonne - Gimel abgegeben, wo er als Ce 2/2 4 noch einige Jahre eingesetzt wurde, um dann als letztes Fahrzeug, wie die anderen auch, ebenfalls abgebrochen zu werden.

Bei Ablieferung				Baujahr	Einsatzjahre	Hersteller	Bemerkung
Eigentümer	Beschrieb	Bezeichnung	Nummer	Baujahr	Einsatzjahre	Hersteller	Bemerkung
RG	Motorwagen	Ce 2/2	1-3	1898	1898-1938	SIG / CIE	1)
RG	Gütertriebwagen	Ke 2/2	11	1898	1898-1938	SIG / CIE	2)