Praktische Philosophie

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Praktische Philosophie bezeichnet den Teilbereich der Philosophie, der sich aus den Disziplinen Ethik, Rechtsphilosophie, Staatsphilosophie, Politische Philosophie und den Grundlagen der Ökonomie zusammensetzt und meint die auf die menschliche Praxis bezogene philosophische Forschung. Praktische Philosophie ist nicht identisch mit Philosophischer Praxis.

Das heutige Verständnis der praktischen Philosophie geht zurück auf Aristoteles, der der theoretischen Philosophie die auf das praktische und politische Handeln des Menschen bezogene Philosophie (Ethik, Ökonomie und Politik) gegenüberstellte. Diese Unterscheidung wurde im 17. und 18. Jahrhundert wieder aufgegriffen und – v. a. in der Schulphilosophie des Christian Wolff – terminologisch fixiert.

Mitte des 19. Jahrhunderts begannen sich die einzelnen Teildisziplinen der praktischen Philosophie zu spezialisieren und allmählich als Einzeldisziplinen herauszubilden, so dass die Bedeutung des Begriffs „praktische Philosophie“ sich zunehmend auf den Begriff der Ethik reduzierte.

Die übrigen klassischen philosophischen Disziplinen werden zur theoretischen Philosophie gezählt. Nach einer bekannten Unterscheidung Kants, handelt die praktische Philosophie von dem, was sein soll, während die theoretische Philosophie sich mit dem beschäftigt, was ist. Die neuen interdisziplinären Gebiete der Gegenwartsphilosophie widersetzen sich teils dieser dichotomischen Aufteilung.