Portugiesisches Recht
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Portugiesisches Recht meint zunächst das Privatrecht, das in Portugal sowie auf der Insel Madeira und den Azoren gilt, soweit das Internationale Privatrecht des Código Civil oder vorrangige Rechtsquellen (z.B. das Europäische Schuldvertragsübereinkommen) kein anderes Recht zur Anwendung berufen. Das Portugiesische Recht ist in den ehemaligen Kolonien Portugals und anderen abhängigen Gebieten weiterhin von Bedeutung. So hat es beispielsweise auf das Rechtssystem von Macau großen Einfluss. Neben dem Privatrecht (Direito Privado) stehen das Öffentliche Recht (Direito Público) und das Strafrecht (Direito Penal).
Zu den wichtigsten Gesetzen gehören die Verfassung (1976), das Zivilgesetzbuch (1966) und das Strafgesetzbuch (1976), daneben das Handelsgesetzbuch (1888) und die Zivilprozessordnung (1961).
Die portugiesische Rechtsordnung ist Teil des (kontinentaleuropäischen) Römischen Rechtskreises. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte das Französische Recht, seitdem das Deutsche Recht den größten Einfluss. Wie in allen Ländern der EU erhält es nunmehr durch das Gemeinschaftsrecht starke Impulse.
Als führende juristische Fakultäten im Land gelten vor allem die der Universitäten von Lissabon und Coimbra.
[Bearbeiten] Literatur
- Sara Claro da Fonseca / Ana Maria Guerra Martins: Gesetzgebung im politischen System Portugals. In: Wolfgang Ismayr (Hrsg.): Gesetzgebung in Westeuropa. EU-Staaten und Europäische Union. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008, S. 559-613.