Polygonierung
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Polygonierung ist eine Vermessungsmethode in der Geodäsie und im Bau- bzw.Markscheidewesen. Sie ist nach einer Definition ein Verfahren zur linienmäßigen Festlegung von Neupunkten. Das Wort leitet sich aus griech. "polys" = "viel, mehr" und griech. "gony" = "Eck, Knie", die zur Bildung "Polygon" = "Vieleck" führen. Polygonzüge dienen der Koordinatenbestimmung von mehreren Neupunkten in einem Arbeitsgang. Durch wiederholtes polares Anhängen können die Koordinaten von mehreren Punkten bestimmt werden.
Man unterscheidet zwischen zwei Aufnahmeverfahren: gebrochener Linienzug (Polygonzug) und geschlossenes Polygon (Ringpolygon).
Anwendungsgebiete: Bestimmung von Aufnahmepunkten für die Objektvermessung (z. B. Orthogonalwinkelaufnahme, Polaraufnahme, Grenzpunkte), sowie für topographische Vermessung (z. B. Polaraufnahme bei Geländepunkten) und Absteckungsaufgaben.
Prinzip der Polygonzugmessung: Der so genannte Polygonzug ist ein Linienzug, dessen Horizontalstrecken (meist "s" abgekürzt) und Brechungswinkel (parallaktischen Winkel z.B. β abgekürzt) gemessen werden, um die Koordinaten der Polygonpunkte zu berechnen.
Ablauf der Winkelmessung: Diese erfolgt rechtsläufig im Sinn der der fortschreitenden Messung (z. B. Standpunkt 2 -> rückwärtsliegender Polygonpunkt (1) -> vorwärtsliegender Polygonpunkt (3) ).
Anforderungen an den Polygonzug: Von den Neupunkten (Polygonpunkte) aus sollte möglichst viel vom aufzunehmenden Gebiet erfasst werden, die Polygonseiten sollten möglichst gestreckt und gleichlang sein. Zweckmäßigerweise werden die Neupunkte für Nachmessungen vermarkt.