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Plattenbalken – Wikipedia

Plattenbalken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ein Plattenbalken ist ein Tragelement im Stahlbetonbau (Massivbau), der 1892 (nach andere Quellen 1888) vom französischen Bauingenieur François Hennebique entwickelt wurde.

[Bearbeiten] Beschreibung

Plattenbalken-Brücke
Plattenbalken-Brücke

Ein Plattenbalken besteht aus einer Platte mit Balken oder Stegen, die fest (zug- und schubfest) miteinander verbunden sind (einstegiger oder mehrstegiger Plattenbalken). Im Querschnitt ist er deswegen T-förmig (bei mehrstegigen Plattenbalken viele T's nebeneinander). Viele Betonbrücken haben einen zweistegigen Plattenbalken-Querschnitt. Im Bereich der Auflager wird häufig ein Auflagerbalken (Querträger)ausgebildet. Auch Decken im Geschossbau werden oft als Plattenbalken konstruiert. Jeder Stahlbetonunterzug unter einer Stahlbetondecke ist im Prinzip ein Plattenbalken, da die Bauteile monolithisch miteinander verbunden sind und auch so wirken.

[Bearbeiten] Tragverhalten

Ein Plattenbalken soll größere Stützweiten überbrücken und wird deshalb im wesentlichen auf Biegung belastet. Dabei entsteht im Balken ein positives Moment, das oben (in der Platte) Druckspannungen und unten (im Balken) Zugspannungen erzeugt. Die Druckspannungen werden vom Beton mit der großen Plattenquerschnittsfläche besonders gut aufgenommen, die Zugspannungen vom Bewehrungsstahl. Die Bewehrung wird im unteren Teil des Balkens angeordnet. Im Vergleich zu einer durchgehenden viel dickeren Platte wird der Beton zwischen den Balken (Stegen) eingespart und damit auch sehr viel Gewicht.

Bei einem durchlaufenden Plattenbalken verhält es sich über der Zwischenstütze (negatives Stützenmoment aufgrund der Durchlaufwirkung) umgekehrt: die Stege des Plattenbalkens werden auf Druck belastet, die Platte auf Zug. Deswegen muss die Biegezugbewehrung an dieser Stelle in der Platte liegen, wobei ein Teil der Bewehrung auch seitlich in die Platte ausgelagert werden kann. Aufgrund der geringeren zur Verfügung stehenden Druckzone ergeben sich in diesem Bereich häufig hohe Druckspannungen. Konstruktive Gegenmaßnahmen im Bereich des negativen Moments sind: Verbreiterung und / oder Erhöhung des Balkens im Bereich der Auflager durch Schrägen (Voutenausbildung), Anordnung von zusätzlicher Druckbewehrung im Steg oder ähnliches.

[Bearbeiten] Bemessung

Die Druckzone befindet sich im einfachen Fall nur in dem oberen Teil des Plattenbalkens, der Platte. Den Balkenteil kann man dann wie einen normalen Balken bemessen, was die Berechnung sehr einfach macht. Für die Bemessung der Bewehrung gibt es Bemessungsdiagramme. Je nach den Geometrieverhältnissen wirkt nur ein gewisser Teil der Platte bei der Druckabtragung mit, nämlich die "mitwirkende Plattenbreite".


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